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Februar 2003

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Medion Multimedia Entertainment Notebook Titanium M1

Von Mark Dodel © Februar 2003, Übersetzung: Manfred Agne

Kurz vor Warpstock 2002 sah ich in meiner Lokalzeitung eine Anzeige für einen Laptop-Computer in der Beilage meines lokalen Aldi-Marktes. Angeboten war ein "Medion MD5275"-Laptop für US$ 1499. Der Rechner hatte einen 15"-Bildschirm, einen P4 2.2GHz Prozessor, 512 DDR-RAM (maximal 1024MB, aber später habe ich herausgefunden daß bereits zwei 256MB DIMMs installiert waren) und ein DVD-CD/RW-Laufwerk. Außer dem, was ich in der Anzeige sah, hatte ich keine weiteren Angaben, deshalb wußte ich, daß es ein Glücksspiel sein würde, einen Computer zu kaufen, ohne sicher zu sein, daß OS/2 (oder in meinem Fall eComStation) Unterstützung für die grundlegenden Funktionen bieten würde - Grafikchip, PCMCIA und Sound. Ich war mir ziemlich sicher, daß die Grafik mit dem Scitech-SNAP-Grafiktreiber erledigt sein würde, über PCMCIA wußte ich gar nichts, und zum Sound wußte ich nur, daß er "AC'97" und "Sound Blaster kompatibel" war, was leider völlig bedeutungslos ist. Ich hatte meiner Tochter mein inzwischen drei Jahre altes Toshiba Satellite 2545XCDT verspochen, und sie erinnerte mich immer häufiger daran, deshalb mußte ich mich entscheiden. Nachdem ich ein paar Tage lang hin und her überlegt hatte, nahm ich schließlich all meinen Mut zusammen und legte $1499 + $90 Mehrwertsteuer (sales tax) in bar auf den Tisch des Hauses (Aldi akzeptiert keine Schecks oder Kreditkarten, nur Bargeld oder Geldkarte, und meine Geldkarte erlaubte keine so großen Posten) und nahm meine neueste Errungenschaft mit nach Hause. Aldi stellt seine Computer nicht aus, daher hatte ich ihn kaufen müssen ohne ihn vorher zu sehen, ausschließlich anhand der eingeschränkten Angaben in der Anzeige und auf der Verpackung.

Sobald ich zuhause war, installierte ich WindowsXP Home Edition und versuchte herauszufinden, was ich da eigentlich gekauft hatte. Unter Windows erinnerte ich mich sofort daran, weshalb ich es nicht ausstehen konnte und weshalb ich glücklich bin, mein OS/2 zu haben. Der Sound-Chip schien ein "ALC AC97"-Chipsatz zu sein. PCMCIA war über einen Chipsatz von Texas Instruments realisiert, und der Grafikchipsatz war als Radeon Mobility M6 bezeichnet. Der Netzwerkchip war ein Realtek RTL8139. Ich bekam langsam ein gutes Gefühl.

Medion MD5275 laptop with eCS 1.03 installed.Arghhh, eCS 1.0 wollte sich nicht instalieren lassen, es hing nach dem ersten Reboot. Ich probierte einen ganzen Tag lang verschiedene Sachen aus, bevor ich endlich aufgab. Zum Glück installierte sich eCS CD#2 (eigentlich MCP1) völlig problemlos. Ich konnte anschließend convert.exe ausführen (auf der eCS Download-Seite zu finden) um daraus ein eCS-System zu machen und die Updates einzuspielen. Eine frühe Beta von eCS 1.1P ließ sich auch installieren, aber sie hatte weder Netzwerkfunktionalität noch Multimedia.

Medion ist eine deutsche Firma mit nur sehr eingeschränkter Präsenz in den USA. Ich nehme an, daß der Rechner von einer anderen Firma für sie gebaut wird. Als ich kürzlich etwas Information über den Rechner suchte, fand ich heraus, daß der Premio Kaypro A1000 Laptop bis hin zu den gleichen LEDs auf dem Display und den programmierbaren Spezialtasten auf der Oberseite mit dem Medion-Rechner identisch ist. Bei einer ähnlichen Suche fand ich auf einer niederländischen Seite ein fast gleich aussehendes Modell, den Medion MD9783, obwohl der einen kleineren Bildschirm (14.1"), nur 256MB RAM und ein 20GB-Laufwerk hat und ich keine Angaben zur CPU finden konnte.

Mein Medion MD5275 hatte XP Home (mit der leidigen "Recovery CD") sowie OEM-Versionen von Microsoft Works (das Word 2002 enthält), PowerDVD 4.0 und Nero 5 installiert, womit etwa die Hälfte (19GB) des IBM Travelstar 40GB-Laufwerks verschwendet waren. Der Rest war eine 5GB große FAT32-Recovery-Partition und eine 14GB große Backup-Partition (NTFS5 glaube ich, wie die XP-Startpartition). Diese Partitionen habe ich gelöscht und eine logische Partition mit FAT, ein paar 1.2GB eCS bootfähige HPFS-Partitionen, und ein separates HPFS-Laufwerk mit 7GB für Anwendungen angelegt. Und dabei ist noch haufenweise Platz frei. Eine der Sachen, die ich noch vorhabe, ist das Verkleinern oder Löschen der XP-Partition mit DFSee.

Nachdem eCS schließlich installiert war, konnte ich das System mit PCI.exe Version 0.47vk etwas näher untersuchen. Es zeigte mir an, daß das System einen Intel Brookdale ICH2 Chipsatz hat, der die meisten Systemfunktionen zu kontrollieren scheint (IDE, AGP, PCI, AC'97 Audio Controller) sowie zwei 82801BA/BAM USB-Controller.

Display

Der Grafikchip ist ein ATI Radeon Mobility M6 LY, 4-fach AGP-Bus mit 32MB DDR-RAM. Anfangs bekam ich das nur mit GenGRADD und VGA ans Laufen. Ich berichtete von dem Problem mit SNAP in der OS/2-Support-Newsgroup bei Scitech und probierte verschiedene Vorschläge aus, die alle nicht weiterhalfen. Auf Vorschlag der Supportabteilung von SciTech schickte ich ihnen das Notebook, so daß sie ausprobieren konnten, warum das System mit SNAP beim Systemstart hängen blieb. Sie hatten kein Problem damit, OS/2 Warp 4 mit Fixpak16 darauf zu installieren. Sie fanden ein Problem mit dem TV-Ausgang in der nativen Auflösung 1024x768, das sie dann in der aktuellen Betaversion von SNAP 2.1 gefixt haben. Als ich das System zurückbekam, hatte ich immer noch das gleiche Problem, daß das System bei 19 von 20 Systemstarts beim Abarbeiten der CONFIG.SYS kurz vor dem Ende hängen blieb. Da die Leute bei SciTech Warp 4, FP16 ohne Problem laufen lassen konnten, vermutete ich das Problem irgendwo im MCP1-Codelevel, das älter als FP16 ist. Es stellte sich heraus, daß SciTechs SNAP-Treiber gut lief- sobald ich Fixpak3 für eCS installierte, und inzwischen verwende ich diese Kombination. SNAP ist so viel schneller als GenGRADD, deshalb bin ich froh, daß ich das Problem endlich lösen konnte.

Dieser Laptop hat ein TFT XGA+ 15"-LCD, aber die native Auflösung ist nur 1024x768. :-( Ich kann Auflösungen bis zu 2048x1152 einstellen, aber dann schaltet es in einen Pan&Scan-Modus, den ich wirklich nicht ertragen kann.

Das Zoom-Feature des SNAP-Treibers funktioniert aber sehr gut, man kann damit über eine ausgewählte Tastenkombination den Bildschirm auf eine vorgegebene Auflösung zoomen. Der Laptop hat einen TV-Ausgang, aber ich weiß nicht genau, wofür genau er da ist. Es sieht so aus, als ob der Scitech SNAP Treiber auf den ATI Chipsätzen TV-out unterstützte, aber ich habe kein Kabel, um das auszuprobieren. Nach dem, was ich im Handbuch gelesen habe, wird auf einem TV-Bildschirm eine Auflösung bis zu 800x600 unterstützt.

Audio

Laut Windows hat dieser Laptop einen "Avance AC97 Audio"-Chip. PCI.exe zeigte den Audio-Adapter als "82801BA/BAM AC'97 Audio Controller" an, was sich als Sackgasse herausstellte. Nach einer Suche im Internet nach "AC'97" und "OS/2" fand ich heraus, daß AC'97 ein generischer Name ist und daß man den tatsächlich verwendeten Soundchip kennen muß um herauszufinden, ob es Treiberunterstützung dafür gibt. Auf Hobbes gab es einen VIA AC'97-Treiber, und dann gibt es noch den Uniaud-Treiber von Innotek (auf IBMs Software Choice oder für eCS-User auf der eComStation Downloadseite), aber die haben beide nicht funktioniert. Ich wandte mich schließlich an den Support von Medion und fragte nach, um was es sich handelt. Sie schickten mir eine sehr informative PDF-Datei, welche die meiste Hardware im MD5275 aufführt. Ich konnte damit den Audiochip endlich als Realtek ALC201 identifizieren. Mit dieser Information konnte ich im Internet nach dem OS/2-Treiber für Realtek ALC201 suchen. Es sieht so aus, als hätte Realtek die Treiber für ihre Sound-Chipsätze ziemlich oft aktualisiert.

Systemklänge und Wave-Dateien werden mit dem neuesten OS/2-Warp-Treiber auf der Realtek-Site abgespielt, aber der Sound ist zu schnell, als wenn man eine 33-er Schallplatte mit 78 Umdrehungen abspielte, wenn Sie sich an die alten Vinyl-Zeiten erinnern können. Aus irgend einem Grund geht der Sound in Warpvision nur, wenn ich das Resampling auf 44kHz einschalte, aber wieder ist der Ton zu schnell. Z!, ein MP3-Player für OS/2, spielt ebenfalls alles mit der höheren Geschwindigkeit. Ich habe eine E-Mail an den Support von Realtek geschickt, aber sie haben sich auch auf meine früheren Nachrichten, als ich noch überhaut keinen Sound hatte, nicht geantwortet - wer weiß.

Ich kann mit der Java-Anwendung MultiShow MIDI-Dateien abspielen, aber auch sie klingen zu schnell. Vorher hatte ich versucht, TiMidity 2.10.4 zu installieren, aber das produzierte bei jedem Versuch, MIDI-Dateien abzuspielen, nur eine Fehlermeldung.

Ich hatte ursprünglich daran gedacht, einmal mit VoiceType herumzuspielen, denn diese Maschine sollte reichlich schnell genug sein, um das nutzbringend verwenden zu können, aber es gibt kein eingebautes Mikrofon. Ich hatte angenbommen, daß das bei heutigen Laptops Standard wäre. Deshalb steht das jetzt ganz unten auf der Liste der Dinge, mit denen ich einmal herumspielen möchte.

In Anbetracht der Tatsache, daß das als "Multimedia Entertainment Notebook" verkauft wurde, fand ich den Sound aus den kleinen, seitlich angebrachten Lautsprechern ein bißchen blechern, selbst unter Windows. Wenn ich einen funktionierenden OS/2-Treiber hätte, wäre ich damit zufrieden, so wie es ist, aber ich würde das sicher nicht in der Nähe von HiFi-Klang einordnen. Hoffentlich aktualisiert Reatek weiterhin den existierenden OS/2-Treiber und behebt mein Soundproblem.

Netzwerk/Konnektivität

Das Notebook hat einen eingebauten Realtek RT8139-10/100-NIC, der mit dem RTL8139-OS/2-Treiber funktioniert. Der NIC arbeitet nur mit dem voreingestellten IRQ 10, dem gleichen, den der Soundchip verwendet. Ich kann den IRQ in der PROTOCOL.INI ändern, bekomme dann aber beim Booten immer einen Fehler. Ich verwende die Netzwerkkarte derzeit überhaupt nicht (stattdessen verwende ich eine IBM PCMCIA-Wireless-Karte), aber ich muß sie in MPTS konfiguriert lassen. Das System bootet nur, wenn der RTL8139-Treiber geladen ist und es gibt keine Möglichkeit, den Netzwerkchip im BIOS abzuschalten. Verwenden Sie den Treiber von Chuck McKinnis' NicPak-Website, denn der ist erheblich neuer als der von der Realtek-Seite.

Im Grunde gibt es im BIOS dieses Laptops überhaupt nicht viel zu konfigurieren, außer daß man die Parallel-, Seriell- und IRDA-Schnittstelle einschalten kann. Es gibt keine Möglichkeit, die IRQ-Vergabe oder irgend etwas anderes zu beeinflussen. Unter Windows kann man eine beträchtliche Menge an Energiesparoptionen setzen, aber soweit ich weiß, gibt es dafür keine OS/2-Programme. Vermutlich hat es mit der ACPI (Advanced Configuration and Power Interface)-Sache zu tun, über die Daniela Engert immer wieder spricht. Der PDF-Datei zur Hardware nach, die Medion mir geschickt hat, hat das MD5275 ACPI 1.0b und verwendet ein Wistron-BIOS (früher ein Teil von Acer) in der Version F29. Hmmm, der Aufkleber sagt, daß es auf den Phillipinen gebaut wurde, und Wistron hat dort ein Werk. Vielleicht sind sie der tatsächliche Hersteller.

Der eingebaute Modem ist ein Winmodem, der von OS/2 nicht erkannt wird. Ich habe darauf auch nicht viel Zeit verwendet. Laut PCI.exe ist es ein Ambient Technologies Creatix V.90 HaM Modem. Eigenlich nur eine Verschwendung von Silizium. Ich habe einen BestData 56K-PCMCIA-Modem, den ich in der Vergangenheit mit meinem Toshiba-Rechner sehr erfolgreich verwendet habe, aber ich nutze ihn nur auf Reisen, und ich reise derzeit nur sehr selten. Ich muß das aber ausprobieren, bevor ich meinen nächsten Trip mache.

PCMCIA

PCMCIA läuft mit dem aktuellen Cardbus-Treiber für die Thinkpads (Auf IBMs Software Choice und auf der ComStation-Seite verfügbar. Ich habe den IBM2SS14.SYS Socket-Services-Treiber verwendet, der mit der Hardware zusammenarbeitet. Von Daniela Engert ist auch ein Treiber für die Texas Instruments Cardbus Controller auf Hobbes erhältlich. Laut PCI.exe ist es ein TI-Chipsatz mit einer Geräte-ID von AC55h, die die Dokumentation zu Danielas TI-Cardbus-Treiber als PCI1250-Controller identifiziert.). Ich habe bisher nur eine IBM High-Rate Wireless-PCMCIA-Card und eine externe IBM PCMCIA-Festplatte verwendet. Beide laufen problemlos.

Laufwerke, Anschlüsse und Eingabe

Dies ist ein "3-Spindel-Modell" (Festplatte, Floppy und ein ATAPI DVD/CD-RW-Laufwerk der Marke QSI). Wie oben bereits angemerkt hat es eine 40GB große IBM Travelstar IDE-Festplatte, die zumindest derzeit für meine Bedürfnisse reichlich ausreicht (obwohl ich mich noch gut an die Zeiten erinnere, als ich 30MB für eine riesige Menge an Plattenplatz hielt).

Das QSI DVD/CD-RW-Kombilaufwerk ist ein 8x8x24 CD-Brenner. Ich mußte nach dieser Information im Netz etwas suchen, da weder die Verpackung noch das Handbuch oder die PDF-Datei von Medion diese Angabe enthielten. RSJ 4.05 läuft mit dem CD-RW-Laufwerk gut, obwohl ich ein paar Probleme damit hatte, daß RSJ das Laufwerk nicht anbinden wollte, wenn eine DVD eingelegt war. Ich konnte dieses Problem (das es unmöglich machte, DVDs zu lesen solange RSJ installiert war) umgehen, indem ich DANIATAPI.FLT verwendete.

Wo ich gerade von DVD und Daniela rede, ich kann jetzt Warpvision (CLI und GUI) verwenden, um DVDs abzuspielen, leider ohne Ton. Ich hatte Probleme mit dem Abspielen verschlüsselter DVDs, bis ich mein System auf den letzten Stand von DANIS506.ADD und DANIATAPI.FLT brachte. Inzwischen werden alle DVDs, die ich probiert habe, sehr flüssig abgespielt, die CPU-Auslastung beträgt dabei je nachdem 40-70%. Es gibt nur ganz selten einmal eine kleine Stockung, aber ich habe noch keine Pixelbildung oder ein Aufbrechen des Bildes beobachtet, wie das vorher der Fall war. Beachten Sie, daß ich in dem Screenshot unten Warpvision angehalten hatte, deshalb zeigt der CPU-Monitor im XCenter nur 6.2%. Zuätzlich verwende ich den WarpOverlay-Treiber, der mit den SciTech-Grafiktreibern die Unterstützung von Hardware-Overlay ermöglicht (SDD oder SNAP). Einen ganz herzlichen Dank an die Jungs vom Kiev Elephant, die das ermöglicht haben, und an Daniela Engert, deren Arbeit unsere Arbeit mit OS/2 und eComStation um so viel erfreulicher macht.

Playing a DVD in WarpvisionCLI under eCS 1.03

Außer PS/2, VGA, seriellen und einem parallelen Anschluß hat dieser Laptop noch IrDA- und Firewire-Anschlüsse (PCI.exe zeigt es als Texas Instruments TSB43AB21 1394a-2000 OHCI PHY/link-layer Controller an). Ich hatte bisher keinen Bedarf, einen davon auszuprobieren, und derzeit gibt es sowieso keinen Firewire-Treiber für OS/2. Es hat zwei USB 1.1 UCHI-Anschlüsse, die mit den USB-Treibern, die auf der eCS-Webseite verfügbar sind, laufen. Ich mache aber nicht viel mit USB. Nur ein Compact-Flash-Leser, der auf keinem der OS/2-Systeme, auf dem ich es probiert habe, vernünftig zu laufen scheint. Das andere USB-Gerät ist mein Epson Photo 820 Drucker, der erkannt wird und problemlos druckt, wenn ich ihn anschließe.

Die Tatstatur hat das übliche zusammengestauchte Notebook-Layout ohne den separaten numerischen Tastenblock. Im ganzen fühlt es sich gar nicht schlecht an. Neben den Standardtasten gibt es noch eine [Fn]-Funktionstaste, die ein paar andere Tasten so umschaltet, daß sie Hardware-Funktionen steuern können, wie etwa die Lautsprecher an- oder auszuschalten, das System in den Schlafmodus zu schicken, den TV-Ausgang einzuschalten, oder Numlock und Scrolllock umzuschalten. Unglücklicherweise wird diese Taste auch für die [Home]- ([Pos 1]) und [End]- ([Ende]) Tasten verwendet, die ich häufig verwende, daran muß man sich also erst gewöhnen. Es gibt fünf "Schnellstarttasten" über den Funktionstasten [F1]-[F12]. Sie sind wie die alten Chiclet-Tasten, scheinen aber unter eCS überhaupt nichts zu tun. Unter Windows kann man darüber Internet, E-Mail, PowerDVD, Nero (zum CD-Brennen) und Microsoft Works starten (über dieses Oxymoron kann ich immer wieder schmunzeln). Ich habe von Hobbes das Programm W95Key heruntergeladen, das einen Tastatur-Scanner enthält, und keine der fünf Tasten hat einen Eintrag produziert.

Es hat ein Synaptics-Touchpad mit PS/2-Anschluß als Maus und das hat neben den zwei Maustasten einen 4-Wege Scrollbutton. Bisher habe ich das mit dem aktuellen OS/2-Mausteiber und mit Amouse noch nicht zum Laufen bekommen. Ich muß aber zugeben, daß ich noch nicht viel Zeit darauf verwendet habe.

Stromversorgung

Dieser Laptop hat einen Lithiumionen-Akku mit zwölf Zellen (5880mA), der für etwas über drei Stunden Betrieb ausreicht. Er ist etwas schneller wieder aufgeladen, in etwa zwei Stunden, wenn man mit einem völlig leeren Akku beginnt. Hoffentlich erleidet der Li-Ionen-Akku nicht den Memory-Effekt1 (langsam geringer werdende Ladefähigkeit des Akkus), der den NiCd-Akku in meinem Toshiba Notebook plagt.

Wie bereits bemerkt gibt es im BIOS-Setup keine Einstellmöglichkeiten zu den Stromsparfunktionen. Die APM-Funktion von eCS macht auch nicht viel. Mit eingeschaltetem APM kann ich das System sich selbst abschalten lassen, aber beim Suspend hängt sich das System einfach auf. Ich kann mit den Tasten [Fn] und [F4] den Bildschirm abschalten, und wenn ich eine andere Taste oder das Touchpad berühre, wird der Bildschirm wieder eingeschaltet. Der Bildschirm schaltet sich auch ab, wenn man den Deckel schließt.

Zusammenfassung

Wie dem auch sei, die Marke ist in den USA schwer zu bekommen, und ich habe mir sagen lassen, daß sie in Deutschland auch nicht so weit verbreitet ist, dehalb bin ich mir nicht sicher, ob dieser Bericht irgendjemandem nützt. Es sieht aber so aus, als ob das genau gleiche System unter anderem Namen erhältlich sein könnte. Jedenfalls habe ich diesen Bericht geschrieben, damit die Leute wissen, daß eCS auch auf anderen Rechnern als Thinkpads läuft, und wie ich ein paar Probleme mit der Installation von eCS gelöst habe. Ich freue mich, daß ich diesen Artikel auf genau diesem Rechner schreibe. :-)

Übrigens, der Support von Medion war ausgesprochen wenig hilfreich, nachdem ich einmal gesagt hatte, daß ich das System mit etwas anderem als WindowsXP verwendete. Alle meine Fragen drehten sich um die Frage, welche Hardware unter der Haube dieses Systems steckte. Sie antworteten zwar auf meine Fragen, sagten aber auch:

"Wir bieten Unterstützung für das Windows XP Home Betriebssystem, das auf dem Produkt vorinstalliert war. Andere Betriebssysteme werden von uns nicht unterstützt.

Insgesamt würde ich dem Rechner die Note 2- geben, was eigentlich eine Schande ist, denn er ist solide aufgebaut und hat viele Features, besonders angesichts des Preises. Hauptsächlich weil das BIOS so schlecht konfigurierbar ist, weil Medion keine Unterstützung für irgend etwas anderes als Windows bietet, und weil der 15"-Bildschirm nur eine Auflösung von 1024x768 Pixeln hat. Ich hoffe darauf, daß neuere Soundtreiber von Realtek das Sound-Problem beheben, denn Realtek hat bisher seinen Treiber regelmäßig aktualisiert (derzeit ist die aktuelle Version vom 10.09.2002). Das BIOS/ACPI-Problem muß irgendwann angegangen werden, wenn eCS-OS/2 eine Chance haben soll, weiterhin auf neuem Maschinen installiert zu werden. Der Rechner selbst ist recht gut und eCS läuft darauf gut, seit ich herausgefunden habe, wie ich ein paar der ursprünglichen Installationsprobleme lösen kann.


Fußnote 1: Aus webopedia.com: "Memory Effekt: Die Eigenschaft von Nickel-Cadmium- (NiCd) Akkus, die dazu führt, daß sie einen Teil ihrere Ladekapazität verlieren, wenn sie wiederholt bis zum gleichen Niveau entladen und dann wieder aufgeladen werden, noch bevor sie vollständig entladen sind. Der Begriff leitet sich davon ab, daß der Akku ein Gedächtnis dafür zu haben scheint, wieviel Ladung er liefern kann. [sinngemäße Übersetzung - d. Üb.]"

Daten und Quellen:
Medion MD5725 Titanium M1 Notebook
Hersteller: Medion ttp://www.medion.com
Preis: $1,499 USD

DFsee Website - http://www.dfsee.com
PCI.exe Version 0.47vk - http://hobbes.nmsu.edu/pub/os2/util/misc/pci047vk.zip
eComStation - http://www.ecomstation.com
Chuck McKinnis' Nikpak-Seite, Realtek RTL8139 Treiber - http://pws.prserv.net/mckinnis/nicpak/realtek.zip
Scitech SNAP Treiber - http://www.scitechsoft.com/products/enterprise/snap_os2_content.html
Realtek ALC201 Treiber - ftp://152.104.125.40/pc/ac97/alc201/os2warp4.exe
MultiShow - http://www.randelshofer.ch
TiMidity 2.10.4 - http://hobbes.nmsu.edu/pub/os2/apps/mmedia/sound/players/timidityMCD_2104.zip
ACPI (Advanced Configuration and Power Interface) - http://www.acpi.info/
Danielas Texas Instruments Cardbus Controller Treiber - http://hobbes.nmsu.edu/cgi-bin/h-search?key=ss2ticb
DANIATAPI.FLT - http://hobbes.nmsu.edu/cgi-bin/h-search?key=DANIATAPI
DANIS506.ADD - http://hobbes.nmsu.edu/cgi-bin/h-search?key=DANIS506
Warpvision - http://os2.kiev.ua/en/wv.php
WarpOverlay Treiber - http://os2.kiev.ua/en/overlay.php
Kiev Elephant Webseite - http://os2.kiev.ua/en/news.php
Amouse - http://www.nbsoftware.de/sw_ms21en.htm


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