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Februar 2003

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editor@os2voice.org


OS/2-Tips

Übersetzung: Philhard Ackermann

Nach diesen kleinen Perlen durchforsten wir das ganze Web, das Usenet und die OS/2-Mailinglisten. Sind Sie über interessante Informationen über OS/2 oder eComStation gestolpert? Bitte teilen Sie doch Ihr Wissen mit unseren Lesern und schicken Sie Ihre Tipps an editor@os2voice.org. Wenn Sie an einer bestimmten OS/2-Mailingliste interessiert sind, so finden Sie weitere Informationen rund um das Abonnieren auf der VOICE Mailinglistenseite: http://de.os2voice.org/mailinglists.html

Anmerkung des Herausgebers: Diese Tipps sind von OS/2- und eComStation-Anwendern eingesandt worden und können nicht in jedem Fall von uns überprüft werden. Bitte seien Sie vorsichtig! Falls Sie sich nicht sicher sind, was Sie tun sollen, so lassen Sie es lieber bleiben.


21. Dezember 2002 - Unser erster Tip des Monats stammt von einem unserer eigenen Herausgeber, Christian Hennecke:
Ich habe die neueste Java 1.3.1-Version als Standardumgebung eingerichtet. In letzter Zeit hatte ich mit Problemen mit der Tastatureingabe bei einigen Java-GUI-Anwendungen wie beispielsweise jEdit zu kämpfen. Die Anwendungen erhielten entweder überhaupt keine oder nur einige wenige Tastendrücke. Die Maus jedoch funktionierte einwandfrei. Ich konnte das Problem dadurch beheben, daß ich die Umgebungsvariable CLASSPATH gelöscht habe, bevor ich eine solche Anwendung aufrief. Im Falle von jEdit würde eine .CMD-Datei zum Start dieser Anwendung folgendermaßen auszusehen haben:
SET CLASSPATH=
java -jar jedit.jar -settings=%HOME%\.jedit -server=%HOME%\.jedit\server

Mein Verdacht ist, daß dies auf einem Versionskonflikt mit der alten Swing-Bibliothek aus Java 1.1.8 beruht.


1. Januar 2003 - Unsere nächstes Tip-Pärchen betrifft den USBPRT- (USB-Drucker) Treiber. Zunächst antwortete USBGuy (Markus Montkowski von USBRES - The USB Resource Manager ) auf die Schilderung eines Problems bezüglich einer Fehlermeldung bei der Installation dieses Treibers:
Nein, die Meldung erscheint, weil irgendjemand bei IBM es für schlau gehalten hat, bei der Installation nach einem UHCI-USB-Controller zu suchen. Daher wird nicht überprüft, ob das USB-Basispaket installiert ist, stattdessen klappt die Installation einfach nur bei UHCI. Man sollte die .ddp-Datei dahingehend anpassen, daß diese dämliche Zeile entfernt wird, und damit auch sicherstellen, daß der Treiber nicht veraltete USBD.SYS und USBUHCI.SYS installiert - ich bin mir nämlich nicht sicher, ob er die nicht möglicherweise selbst mitliefert. IBM wie es leibt und lebt....

Dann erkundigte sich jemand nach der Abwärtskompatibilität von USB 1.1 nach USB 1.0 und USBGuy hat folgendes geantwortet:

Klar ist 1.1 abwärtskompatibel. Wenn Sie sich mit USBRES.EXE den Gerätebericht eines Drucker ansehen, dann erhalten Sie auch das von der Schnittstelle verwendete Protokoll. Mit 1.1 ist ein drittes Protokoll namens "1284.4 compatible bi-directional interface" hinzugekommen. Welches Protokoll in einem Drucker implementiert ist, ist Sache des Herstellers. Es ist hauptsächlich für Drucker gedacht, die mehrere verschiedene Funktionen anbieten wie z. B. einen eingebauten Scanner, ein Fax etc., wo man verschiedenartige Datenströme von und zu diesen Funktionen gleichzeitig verarbeiten muß. Bei USB könnte man das ganz einfach mit je einem Anschluß pro Funktion realisieren, was aber die Firmware deutlich komplizierter machen würde, besonders wenn ein solches Gerät möglicherweise auch noch über einen Parallelportanschluß verfügt.

3. Januar 2003 - Franz Bakan erklärt uns im Warpvision support forum , wie man die Ausgabe der WarpvisionCLI umleiten kann, damit alle Fehlermeldungen in einer Datei eingefangen werden können:
Sie können die Ausgabe mit
warpvision.exe ...ihre_parameter... 1>1.txt 2>2.txt
umleiten, wobei Sie zwei Textdateien erhalten.
1.txt enthält Informationsmeldungen
2.txt enthält Fehlermeldungen
Verwenden Sie die folgenden Formate:
1>>1.txt
und
2>>2.txt
dann wird die Ausgabe an die Dateien angehängt, statt diese zu überschreiben.

5. Januar 2003 - Der letzte Tip im Februar stammt von Trevor Hemsley aus comp.os.os2.setup.storage, wo er die folgenden Informationen über den Duchsatz der verschiedenen neuen SCSI-Implementierungen zum Besten gab:
Wenn Sie einen SCSI-Adapter in einem 'normalen' PCI-Steckplatz, der mit 32 bit sowie 33MHz läuft, verwenden, dann wird der maximale Durchsatz durch den PCI-Bus und nicht durch den SCSI-Bus bestimmt. Der theorethische Maximaldurchsatz eines Busses mit 32bit/33MHz liegt bei 132MB/sek, aber in der Praxis ist dieser Wert nicht zu erreichen - sie erhalten zwischen 75% und 90% dieses Durchsatzes (99-118MB/sek), der Rest geht für die Abarbeitung des PCI-Protokolls drauf. Das bedeutet, daß die Vorteile eines U160-Adapters in einem solchen Slot niemals völlig zum Tragen kommen, von dem Potential eines U320-Adapters ganz zu schweigen. Bei einem 64bit/33MHz-Bus erhält man einen Spitzendurchsatz von 264MB/sek, was für einen U160-Adapter ausreicht, einen U320-Adapter aber immer noch einschränkt. Um den vollen Durchsatz eines U320-Adapters zu erzielen, müßte man ihn in einem 64bit/64MHz-PCI-Steckplatz betreiben (max. 528MB/sek). Steckplätze wie diese sind aber üblicherweise in Hauptplatinen der 'Serverklasse' und nicht in den einfacheren handelsüblichen Hauptplatinen, die für den Heimgebrauch bestimmt sind, anzutreffen.

Nun überlegen Sie sich mal, welche Peripheriegeräte Sie an eine solche Karte anschließen wollen. StorageReview zufolge ist die derzeit schnellste erhältliche SCSI-Festplatte die Seagate Cheetah 15K.3, welche bei einem sequentiellen Lesevorgang ab dem Beginn der Platte 76.4MB/sek von der Scheibe holt. Unglücklicherweise enthält der Bericht von StorageReview offenbar keine Angaben zu den bei nicht-sequentiellen Leseoperationen erzielten Durchsätzen (sequentielle Leseoperationen gehören nicht zu den häufigsten Arten von Ein- und Ausgabeoperationen, es sei denn, man man beschäftigt sich üblicherweise mit Videoverarbeitung oder etwas ähnlichem), aber im allgemeinen sind die Übertragungsraten bei nicht-sequentiellen Operationen *deutlich* niedriger als bei einfachem sequentiellen Ein-Ausgabegeschäft. Die beste Möglichkeit, die wir unter OS/2 haben, um den Geschwindigkeitsunterschied zwischen diesen beiden Zugriffsmustern zu ermitteln, sind wohl das Resultat von Kai Uwe Rommels diskio für die Geschwindigkeit auf Spur 0 (sequentiell) und mein Testprogramm "multirw" , welches die Dateien im angegebenen Verzeichnispfad unter Verwendung mehrerer Threads liest. Auf meinem SCSI-System kann ich das nicht ausprobieren, weil es auf RAID 5 basiert und für den nichtsequentiellen Fall bessere Resultate erzeugt als für den sequentiellen! Auf meinem IDE-System mit einer WD-Platte mit 120GB und 5400 U/Min. bekomme ich Resultate von 27MB/sek für den sequentiellen und 7.5MB/sek für den multiplen Lesetest, und ich würde erwarten, daß diese Resultate in etwa typisch für das Verhalten eines jeden Einzelfestplattenlaufwerks sind, also ungefähr ein Viertel der Maximalgeschwindigkeit, wenn nicht-sequentielle Operationen ausgeführt werden.

Aufgrund dieser Resultate möchte ich behaupten, daß die momentan schnellste verfügbare SCSI-Festplatte einen U160-Adapter nicht wirklich auslastet - sie ist gerade mal eben schneller als ein handelsüblicher Ultra2-Adapter (80MB/sek). Sie müßten schon zwei dieser Platten an einen U160-Adapter anschließen und auf beide gleichzeitig sequentielle Ein-Ausgabeoperationen durchführen, um das zu erreichen; und sie würden die Grenzen des 32bit/33MHz PCI-Busses erreichen, bevor Sie an die eines U160-Busses stoßen könnten.


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