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März 2005

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RAM driving and Zipping-around-the-SCSI-Drive
Dateien zwischen Computern mit alter Hardware transferieren

Von George W. Archer © März 2005, Übersetzung: Marckus Kraft

Ich habe gerade zwei Tage mit einer Warp-4-Teilinstallation auf einem 1995er P133-Laptop verbracht, mit einer Slim-SCSI-PC-Card, an der ein SCSI Iomega Zip 100 hängt - wir sprechen von veralteter Hardware. Die Reihenfolge der Treiber in der CONFIG.SYS war das größte Problem, weil Adaptec nicht die gleiche Nummerierung für den Treiber AHS152x.ADD mit einer Slim-SCSI-Karte 1460A verwendet. Stellen Sie sich das vor! Sie lassen einen durch zwei Seiten einer Treiberinstallation gehen - für einen Zweizeiler in der CONFIG.SYS (vorausgesetzt, der Card Servive ist installiert). Ich stellte außerdem fest, daß IBMs VDISK.SYS anscheinend zwischen 1994 und 1996 nicht neugeschrieben worden war, da die Anzahl der Bytes gleich ist, aber der Versuch, ein RAM-Laufwerk auf dem gleichen Warp 4 auf zwei Festplatten mit dem gleichen Zip-Laufwerk zu laden, ergab eine Inkonsistenz. Nachdem ich die Hilfe zu "vdisk" und andere Informationen von IBM zum Treiber gelesen hatte, sah es so aus, als habe IBM schwere Bedenken gehabt, daß ein RAM-Laufwerk die Reihenfolge der Laufwerksbuchstaben durcheinanderbringen würde, und riet daher vom Einsatz ab. Es war klar, daß sie den dummen Anwendern nicht zutrauten, Treiber in einer anderen Reihenfolge zu laden als einer, die sie von ihren Rechnern aussperren und Arbeit für den Support von IBM machen würde. Ich denke - kann es aber nicht beweisen -, daß sie entweder den Treiber oder den Kernel so verändert haben, daß VDISK.SYS nicht mit Warp 4 kompatibel ist, obwohl er mit Warp 3 zusammenarbeitet, wenn ein externes Laufwerk verwendet wird. Der Binärvergleich zwischen den beiden Treibern zeigt dann einige Unterschiede, aber nicht in der Anzahl der Bytes.

Ich brachte Warp 4 - unter Warp 3 war das nie ein Problem - dazu, ein RAM-Laufwerk und das Zip-Laufwerk zu akzeptieren, auch wenn der Laufwerksbuchstabe des CD-Laufwerkes dadurch einen Buchstaben nach hinten wanderte. Dann stellte ich fest, daß ich mich "eingesperrt" hatte. Ich konnte Warp 4 nicht booten, wenn das Zip-Laufwerk nicht angeschlossen war, oder das RAM-Laufwerk wurde initialisiert und der Rechner stürzte dann jedes Mal ab. Danach brauchte es zwei Reboots, um die ursprüngliche Reihenfolge der Laufwerke bei abgeschaltetem Zip-Laufwerk wiederherzustellen.

Mit dem zweiten Laufwerk, gleiche Marke und gleiches Modell, war es anders. Hier crashte der Rechner unabhängig von der Reihenfolge der Treiber. Ich gab daher die Benutzung des RAM-Laufwerks auf, einem nützlichen Gerät für temporäre und Arbeitsdateien, die ich nicht löschen wollte (ich verwende immer UPS und einen Stabilisator gegen Stromschwankungen, damit es nicht zu Datenverlusten kommt). Der Laptop hat 72 MB Arbeitsspeicher, den Warp 4 nur selten ausnutzt. Ich kann, ohne Warp 4 zu berauben, ein RAM-Laufwerk von 6 MB einrichten. Haben Sie schon mal einen langsamen Browser gesehen, der seine temporären Dateien auf ein RAM-Laufwerk auslagerte? Selbst alte Maschinen kriegen einen Adrenalinstoß.

Wir hatten RAM-Laufwerkstreiber, die anwenderdefinierte Laufwerksbuchstaben erlaubten (selbst Windows macht das mit CD-Laufwerken). LVM vermeidet das Problem (wenn der Treiber geladen ist), aber ich suche immer noch nach einem RAM-Laufwerkstreiber, der unter OS/2 läuft und benutzerdefinierte Laufwerksbuchstaben akzeptiert.

Warum Zip 100 und nichts größeres? Iomegas Treiber-Support für OS/2 wurde just dann eingestellt, bevor sie die Herstellung ihrer SCSI-Zip-Laufwerke einstellten.

Ich verwende das Zip-Laufwerk, um große Dateien zwischen folgenden alten Computern, die CD-ROM-Laufwerke, aber keine CD-/DVD-Brenner haben, zu transportieren:

Ein 486/66-No-Name mit Warp 3 (SCSI HD/CD), den ich gebaut habe, und den P133 ProStar-Laptop mit 72 MB RAM und Warp 4 auf zwei meiner drei 2-GB-Wechselplatten. Der Laptop erlaubt den Austausch kaltbootfähiger Festplatten in einem Slot (ohne Schraubendreher). Die Festplatte sitzt in einer Klammer mit Anschlüssen, die in die Seite des Laptops geschoben wird. Auf zwei meiner drei Platten läuft ein ungepatchtes Warp 4. Eine der beiden Installationen benutzt den System Commander, PC DOS 7, Warp 4 und Mandrake Linux. Die andere benutzt den Boot Manager und kein weiteres Betriebssystem.

Ich wollte eigentlich mit dem Laptop den 486er-Desktop ersetzen, aber man kann immer noch besser auf einem Monitor mit einer guten Grafikkarte, die ROM-basierte Fonts mit Unterlängen aufweist, als auf dem LCD-Display des Laptops lesen. Außerdem vermeide ich so Augen- und Nackenschmerzen  vom ungünstigen Sitzen vor dem LCD-Display. Der Laptop ist jetzt meine Internet- und Email-Maschine. Aus Sicherheitsgründen ist er nicht mit dem Desktop netzverbunden. Ein Netzwerk zwischen den beiden wäre eine Alternative zum Zip-Transfer. Zwei Maschinen nebeneinander bieten echtes Multitasking.

Vor ungefähr sechs Jahren, bevor ich die richtigen Treiber von Adaptec und Iomega für die beiden Zip-Laufwerke - angeschlossen an eine Slim-SCSI-PC-Card und einen ISA-SCSI-Controller - bekam, erstellte ich von PC DOS eine Image-Datei, welche entsprechende Unterstützung für die Slim-SCSI-PC-Card bot, und bewegte die Dateien zwischen den Maschinen auf Zip-100-Medien in dieser DOS-Sitzung. Unangenehm, aber immerhin besser als ein Transfer per Null-Modem.

Heutzutage ist es einfacher, eine CD zu brennen, um die Dateien auf die andere Maschine zu transferieren. Die Dinge haben sich weiterentwickelt in den letzten acht Jahren. Aber damals in den späten 80ern waren CDs nur etwas für industrielle Nutzer mit gut gefüllten Taschen. Ich ging damals immer zu den Treffen der großen CD SIG beim US Geological Survey, die für die NASA die Weltraumaufnahmen auf CDs archivierten. Wir hatten damals eine Vorführung eines frühen "tragbaren" CD-Brenner, der die Größe eines kleinen Kühlschranks hatte und etwa 40.000 US-Dollar kostete. Mit großem Stolz kopierten sie Daten von 8-Spur-Bändern auf eine große Festplatte (100 MB), die mit dem CD-Brenner verbunden war. Danach gingen wir zum Mittagessen. 30 Minuten später sahen wir das fertige Produkt: Ein CD-ROM. Na ja, die Dinge haben sich seitdem weiterentwickelt, aber die Speerspitze der Technik zu sein, ist nicht meine Stärke.


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