VOICE Homepage: http://de.os2voice.org |
[Newsletter Inhalt]
|
Von Isaac Leung ©Juni 2001, Übersetzung: Ph. Ackermann |
Sie erhalten in jedem Fall exakt dasselbe System, egal von wem Sie es erwerben. Die Serviceangebote sowie jegliche Extras jedoch werden von jedem Händler nach eigenem Gutdünken angeboten. Zur Zeit gibt es da wohl nicht allzu viele Unterschiede, aber wer weiß, was sich die Händler künftig noch ausdenken werden.
Ich habe meine eCS bei Jacaranda Business Systems (JBS) gekauft. Wie bei den anderen Händlern hat man dabei verschiedene Auswahlmöglichkeiten: die Aufrüstung von Warp 4, eine neue Lizenz, SMP- (für Mehr-CPU-Systeme) Aufrüstung sowie eine zweijährige Serviceerweiterung. Ich erwarb lediglich das Update zu Warp 4, welches mich $209CDN kostete. Für SMP-Interessenten (ich warte noch auf das Auftauchen der ersten Dual-Athlons) beläuft sich der Preis auf $374CDN für das SMP-Paket. Nicht billig, aber deutlich günstiger als Warp Server für e-Business (WSeB). Es scheint so, als sei die Preisdifferenz zwischen eCS und eCS-SMP identisch mit dem Kaufpreis der SMP-Aufrüstung für eCS, daher entschied ich, mich zurückzuhalten, bis ich solche Hardware wirklich habe.
Nun, das war die Vorabversion. Von der (GA-)Version v1.00 würde ich mindestens dasselbe erwarten. Weil ich sie von JBS bislang noch nicht bekommen habe, kann ich noch nichts dazu sagen. Was ich aber bekommen konnte, war eine Demoversion der letzten Vorabversion v1.00, die mir jemand zugeschickt hat (sie sollte mit der endgültigen Version übereinstimmen, läuft aber nach 180 Tagen ab).
Die Vorabversion beinhaltete lediglich 2 CDs. Seit damals war Serenity offenbar ziemlich damit beschäftigt, weitere "Bonbons" mit hineinzustopfen, denn die Version v1.00 umfaßt 3 CDs.
Von CD-ROM ein bis zwei Sekunden gebootet, und ich erhielt
einen leeren Bildschirm mit einem sehr einfachen Menü oben links:
Nun gut, da habe ich gleich ein paar Ideen für Verbesserungen
an diesem Punkt, denn das ist wirklich alles, was auf dem Bildschirm
erscheint. Für mich ist es fast offensichtlich, was zu tun ist: drücke
eine Taste zur Auswahl einer Option. Aber wenn wir von einem Computeranfänger
ausgehen? Was nun? Ist das wirklich ein Menü? Oder zeigt es Ihnen
vielleicht die Reihenfolge der Schritte, die als nächstes ablaufen?
Ich schätze, hier sollte man unbedingt eine Zeile hinzufügen,
die ungefähr folgendes aussagt: "Zur Auswahl drücken Sie
[1,2 oder 3]. Wenn Sie innerhalb von 10 Sekunden keine Taste drücken,
wird das System von der Festplatte geladen".
Was mich zum zweiten
Punkt bringt: 10 Sekunden sind für einen neuen Anwender nicht genug,
um die Auswahlpunkte zu lesen und sich zu entscheiden, was er an dieser
Stelle zu tun hat.
Wenn Sie die Installation für Fortgeschrittene (Advanced) auswählen, wird ein erster Einrichtungsbildschirm geladen. Das ganze passiert recht schnell, in lediglich ein paar Sekunden. Für einen Computerneuling wirkt dies ziemlich einschüchternd - es sieht wie das BIOS-Setup aus. Wohlgemerkt: für jemanden, der als erfahrener Anwender spricht, habe ich wenig Grund zum Meckern. Da findet man Auswahlmöglichkeiten für so ziemlich alles, von Farbtiefe und Grafikauflösung bis zu SCSI-Bootlaufwerken und magnetooptischen Datenträgern usw., deshalb denke ich, daß hier erfahrene Anwender ziemlich glücklich sein dürften. Für Computerneulinge andererseits könnte das alles ein wenig besser angeordnet sein (ich schätze, daß ich besser eine Sammlung meiner Ideen verfassen sollte, statt mich zu beschweren). Auf der anderen Seite hätte ein Neuling das System wohl besser mit der Option Default gestartet....
Wenn man nach diesem Einrichtungsbildschirm fortfährt, dann wird der Rechner bis zur eCS-Arbeitsoberfläche hochgefahren. Hätte man die Standardinstallation (Default) ausgewählt, dann wäre der Einrichtungsbildschirm für Fortgeschrittene übersprungen und direkt bis zur Arbeitsoberfläche gebootet worden. Meine Empfehlung, selbst für fortgeschrittene Anwender. Falls Sie nicht wirklich extrem exotische Hardware verwenden, dann wählen Sie die Standardinstallation. Sie funktioniert prima.
Erfahrenen OS/2-Anwendern wird der Bootvorgang bekannt
vorkommen. Er ist fast gleich geblieben, lediglich der Warp 4-Begrüßungsbildschirm
ist durch ein gut gestyltes eCS-Logo ersetzt worden. Am unteren Rand werden
die Treiber, die geladen werden, angezeigt, genau wie bei OS/2, wenn man
während des Hochfahrens <ALT-F2> gedrückt hat. Für neue Anwender
sind die OS/2-Gene bis zu diesem Zeitpunkt nicht zu erkennen. Für
meine Begriffe ging der Systemstart vom Beginn bis zum Erscheinen des grafischen
Installationsprogrammes ziemlich schnell, jedenfalls kam ich schneller
bis zur Arbeitsoberfläche als bei Warp 4.
Lassen Sie mich an dieser Stelle eine kurze Pause einlegen, nicht etwa um zu prahlen, sondern um Ihnen den Arbeitsaufwand vor Augen zu führen, der von Serenity in diesen ersten Installationseindruck investiert wurde. Ich habe im Laufe der Zeit so ziemlich jedes Microsoft-Betriebssystem installiert (von DOS 3.3 bis hin zu Windows 2000), ich habe mich mit MacOS bis hin zu 9.1, mit OS/2 ab 1.3EE bis hin zu MCP, mit RedHat Linux und sogar BeOS R5 und QNX befaßt. Diese frühe Installationsphase ist die wahrscheinlich einfachste, geschickteste und ansprechendste, die ich jemals gesehen habe. (Und viel, viel schneller als bei WinNT oder Win2000.) Lediglich Mac OS X könnte hier vergleichbares für sein Geld bieten. So ziemlich alle Symbole wurden überarbeitet. Die Fenstertitelzeile wird mit einem sehr schönen Farbverlauf dargestellt und die Schaltfläche zum Schließen von Fenstern wurde, wie alle anderen Auswahl- und Schaltflächen, überarbeitet. Das einizige echte Manko ist das fehlende Antialiasing der Zeichensätze - zu schade.
Das Installationsfenster bedeckt fast die gesamte Arbeitsoberfläche und ist sehr ansprechend aufgebaut, mit etlichen Einträgen auf der linken Seite wie 'Willkommen', 'CD-Inhalt', 'Installationsplanung', 'Installationsvorgang', 'Datenträgerverwaltung' und 'eComStation installieren'. Die jeweiligen Informationen werden in einem großen Fensterbereich auf der rechten Seite angezeigt. Das WarpCenter (oder nun vielmehr das eCSCenter) ist standardmäßig am unteren Bildschirmrand angeordnet. Sofern man mit OS/2 nicht sehr vertraut ist, wird man dies nicht als OS/2 erkennen. Es gibt keine offensichtlichen Hinweise. Meinem ersten Eindruck zufolge ist es sehr attraktiv! Serenity und ihre Mannschaft haben hier wirklich ihre Hausaufgaben gemacht. Wenn ich den ersten Eindruck in die Wagschale werfen möchte, dann würde ich bereits jetzt nur die besten Noten vergeben. Sie glauben mir nicht? Werfen Sie einen Blick auf die Abbildung.
Der linke Fensterbereich des Installationsfensters kann mehr als nur bunte Bilder anzeigen. Ein Klick auf jede Auswahl kann nützliche Informationen bzw. Schaltflächen zum Aufruf weiterer Programme hervorrufen. Im untenstehenden Beispiel bewirkt ein Klick auf die Schaltfläche "Planning Guide", daß Acrobat Reader gestartet und der WSeB Planning Guide im PDF-Format angezeigt wird. Seien Sie mal ehrlich, würden Sie jemals ahnen, daß OS/2 hier unter der Haube steckt, wenn hier nicht der Warp Sans-Zeichensatz verwendet würde?
Da ich es ein wenig eilig hatte (und immer noch versuchte,
den typischen Anwender zu emulieren), ließ ich das Studium aller
mitgelieferten Installationsanweisungen aus und klickte auf die letzte
Auswahlmöglichkeit, "Install eComStation". Meine Ungeduld wurde mit
einem weiteren neuen Fenster belohnt:
Um auf der sicheren Seite zu sein, würden Sie hier womöglich "Classic VGA" als Grafikmodus auswählen. Aber ich bin schon etwas herumgekommen und habe einiges hinter mir. Habe sogar mal IBMs GENGRADD-Treiber getestet, könnte also genausogut die SciTech-Treiber ausprobieren und herausfinden, wie gut die laufen. Eine Sache ist festzuhalten: seien Sie gewarnt, die SMP-Installation nicht auszuwählen, solange sie die dazugehörige Hardware noch nicht haben. Installieren sie SMP keinesfalls "vorsichtshalber"!
Als nächstes kommt die Auswahl des Installationslaufwerks.
Nun, da habe ich es einfach. Ich habe MCP bereits integriert, aktiviert
und meine Laufwerke konvertiert. Anwender, die ein weiteres Betriebssystem
verwenden und ihre Platte für die zusätzliche Installation von
eCS nicht vorher partitioniert haben, dürften auf einige Stolpersteine stoßen. (Glücklicherweise plant Serenity Demo-CDs,
die ein vollständiges und von CD bootbares Betriebssystem enthalten,
so daß man einen Eindruck von eCS gewinnen kann, ohne die Festplatte
verändern zu müssen. Diese CDs sollten in kürze verfügbar
sein.)
Hat man das Installationslaufwerk ausgewählt, dann kann man sich entscheiden, alle darauf befindlichen Dateien beizubehalten (falls dies im speziellen Fall möglich ist) bzw. eine ausführliche oder eine schnelle Formatierung vorzunehmen. Ich versuchte zunächst, alle Dateien beizubehalten, um zu sehen, ob das funktionieren würde. Anschließend führte ich eine Schnellformatierung durch, um mein System endlich von altem "Schrott" zu befreien. Bei einer Installation über ein vorhandenes OS/2 hat man zusätzlich die Wahl, ob man alle älteren Dateien durch neuere ersetzen möchte, keine Dateien ersetzt werden sollen oder vor dem Überschreiben einer jeden älteren Datei vorher nachgefragt werden soll.
Nach einer Reihe weiterer Schritte beginnt schließlich
die Installation. Auch hier gute Arbeit! Der ungefähre Installationsfortschritt
in Prozent wird sowohl mittels eines Kuchendiagrammes als auch mit Ziffern
als Text dargestellt. Dieser Teil der Installation ist wirklich cool (jedenfalls
fand ich das so), weil der Text automatisch um das Kuchendiagramm herum
zentriert wird, während es sich verändert, weshalb es so aussieht,
als würde er das Diagramm umkreisen. Nun, das müssen Sie einfach
selbst gesehen haben.
Wenn das beendet ist, erscheint ein Fenster, in welchem alle Beteiligten gewürdigt werden. Ich glaube, daß das eine aufgebohrte Version von IBMs originalem AAAAA.EXE ist. Ich weiß diesen Aufwand wohl zu würdigen, aber - meine Güte - ist das häßlich verglichen mit den Fenstern, die vorher angezeigt wurden. Nachdem man hiervon genug hat, wird das Sytsm durchgestartet.
Recht einfach im Ablauf, weil jede weitere Schaltfläche standardmäßig aktiviert wird, wenn man den davorliegenden Schritt durchlaufen hat. Nun, hier kommt unglücklicherweise die erste Enttäuschung. Gut, ich sollte das nicht so ausdrücken. Dies ist der Punkt, der den Beginn vom Ende all dieser Anpassungen markiert, zumindest in dieser ersten Version von eCS. Die Auswahl Verify video resolution lädt lediglich die "Bildschirmabteilung" des System-Objekts aus der Systemsteuerung. Klickt man auf Install multimedia support device and other system components, so erscheint das übliche OS/2 Warp 4-Fenster mit Installation anpassen. Selbst das Hintergrundbild enthält noch "OS/2". Abgesehen von ästhetischen Betrachtungen ist dies ein gewisses Problem, denn die Einstellungen für Grafik und CD-ROM darf man nicht antasten (außer man hätte ein zweites CD-ROM). Man wird zwar ausdrücklich davor gewarnt, aber ein ungutes Gefühl bleibt. Nach meinem Verständnis ist dies kein Versehen, sondern beruht auf den Schwierigkeiten, OS/2s Installation anpassen-Dialog zu ersetzen. Ich bin mir sicher, daß sie das früher oder später hinbekommen werden.
Die Netzwerkinstallation wird nun ein wenig seltsam, denke ich (wohlgemerkt: sie ist andererseits so viel schneller als die von Warp 4). Zunächst wird TCP/IP eingerichtet, was, falls man in einem LAN hängt, sich zumeist auf einen Mausklick auf die Auswahlfläche use DHCP des Standard-Java TCP/IP 4.3-Konfigurationsnotizbuchs beschränkt. Nach dessen Ende wird erst das System durchgestartet, und dann erst wird mit dem guten alten MPTS der Netzwerkadapter (NIC = Network Interface Card) installiert. Offenbar wird vom neuen Installationsdialog eine NIC-Atrappe eingetragen, damit man zuerst sein Netzwerk konfigurieren kann. Erst im darauffolgenden Schritt ersetzt man diese durch den wirklichen NIC. Zumindest habe ich mir zusammengereimt, daß das so ablaufen könnte. Es hat jedenfalls funktioniert. (Gar nicht schlecht dafür, daß ich die Anleitung nicht gelesen habe, hm?;-). Das MPTS-Konfigurationsfenster wurde zwecks besserer Verständlichkeit recht ordentlich modernisiert.
Man kann diese durchlaufen, um die eCS-Uhr (dies ist keine gewöhnliche Uhr!) einzustellen sowie Aussehen und Arbeitsweise anzupassen. Unglücklicherweise haben diese Start-Schaltflächen bei mir nie irgendwas gestartet. Ja, ich habe sogar einmal testweise die Standardinstallation über die vorhandene OS/2-Installation und ein weiteres mal die Installation für Fortgeschrittene in eine leere, formatierte Partition eingespielt. Immer noch nichts. Die Festplatte schien ein wenig zu tuckern, aber nie ist irgendetwas passiert.
Nun gut, trotz dieser kleinen Unschönheit machte ich weiter. Die übrigen Tabs ermöglichen die Installation zusätzlicher Anwendungen wie SmartSuite, das alte IBM Bonus Pak und so weiter. Einige rufen einfach das übliche OS/2-Installationsprogramm auf, andere nutzen Serenitys WiseMachine zur Installation. Egal wie, alle konnten problemlos installiert werden.
...und ebenso die eCS-Uhr. Obwohl sie aus dem Dialog am Ende der Installation heraus nicht gestartet werden konnte, ist sie jederzeit vom Ordner Systemkonfiguration aus erreichbar.
Nicht nur, daß sie besser aussieht als zuvor, sie ist auch noch mit etlichen neuen Funktionen bestückt worden.
Man kann mit ihr automatisch den Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit vollführen bzw. die Systemzeit mit einem Uhrzeit-Server im Internet synchronisieren lassen. Gute Sache!
Weiterhin gibt es noch einen Task Planner zum Einplanen von Erinnerungsfenstern und Systemtätigkeiten in Zusammenarbeit mit dem Task Scheduler (welcher automatisch in den Systemstartordner gelegt wird):
Nicht alles in eCS hat etwas mit Arbeit zu tun! Im Systemkonfigurationsordner findet man auch noch Konfigurationsdialoge zur Anpassung des äußeren Erscheinungsbildes von eCS. eCS beinhaltet eine spezielle Version von Alessandro Cantatores Styler/2.
Legen Sie los, probieren Sie es aus! Da gibt es so viele Möglichkeiten. Sogar das Aussehen der Fensterkontrollflächen und Schaltflächen läßt sich mittels sog. "Desktop Themes" verändern. Alternative Fensterformate gibt es zwar noch nicht, aber es ist ein Anfang!
Eine Spezialität von Serenity ist die WiseMachine, ein Hilfsprogramm für Installationen. Irgendwie denke ich ist es ein wenig wie Red Hats RPM-Manager, falls Sie den kennen (obwohl die WiseMachine meiner Einschätzung nach deutlich mächtiger ist, was Sie nicht bemerken werden, wenn Sie sie lediglich auf einem lokalen Rechner einsetzen. Wie ich hörte, muß man sie als Systemadministrator in einem größeren LAN vorgeführt bekommen, um wirklich und nachhaltig beeindruckt zu sein.) Auf einem lokalen Rechner kann man sie zur Installation eines beliebigen verfügbaren Programmpakets verwenden, indem man dieses einfach auswählt und ein Installationsziel angibt. Die WiseMachine kümmert sich um alle Anpassungen der CONFIG.SYS sowie um alles, was sonst noch benötigt wird.
Wie Sie sehen können, ist eine ganze Menge Software in der Datenbank der WiseMachine vertreten. Aber halt, bevor Sie sich zu sehr begeistern: nein, Watcom C und VX-REXX sind in der eCS-Lieferung nicht enthalten. Wenn Sie versuchen, Pakete zu installieren, die nicht existieren, dann wird nichts geschehen.
Mit den Möglichkeiten der WiseMachine lassen sich sogar Odin und Realplayer problemlos installieren. Nicht mehr als Anklicken von Schaltflächen und den Rechner seine Arbeit tun lassen. Ich hätte nie gedacht, daß ich einmal eine Installation des RealPlayer 8 von der Arbeitsoberfläche aus erleben würde!
Dies ist ein beeindruckender Trick, nicht nur, weil Odin es geschafft hat, den Realplayer zum Laufen zu bringen, sondern auch weil Serenity seine Installation so einfach gemacht hat. Sie müssen kein extremer Hacker sein und am Systemprompt herumtippen, damit es klappt.
Einige der mit dieser letzten Vorversion "mitgelieferten" Softwarepakete waren in Wirklichkeit gar nicht darin enthalten, was eine kleine Schande ist. Ich schätze, daß alle Welt es vorziehen würde, diese auf der CD zu haben, anstatt sie sich herunterladen zu müssen, aber ich vermute mal, daß Serenity schlicht und einfach die Zeit davongelaufen ist. Die offizielle eComStation-Homepage ist immer noch nicht ganz vollständig, deshalb konnte ich die fehlenden Anwendungen nicht herunterladen. Ich hoffe, daß sie fertig sein wird, sobald die Lizenznehmer das Vollprodukt erhalten.
Zu guter letzt habe ich noch einige persönliche und subjektive Beanstandungen (über die ich sicherlich hinwegkommen werde). Eine davon bezieht sich darauf, daß das Erscheinungsbild des Systems ein wenig wie das von OS/2 gewohnte wirkt, aber leider nicht völlig. Ich schätze, daß ich einfach gewohnt bin, gewisse Sachen an gewissen Stellen zu suchen und "OS/2" auf den Symbolen für die Befehlszeilen vorzufinden (wo jetzt stattdessen "eCS" steht). Das wird mich ein wenig ausbremsen, solange ich mich noch nicht daran gewöhnt habe. Ebenfalls betrifft dies, und ich denke MCP und eCS hier schuldig sprechen zu können, die standardmäßige Positionierung des Warpcenters bzw. eCS-Centers am unteren Bildschirmrand. Großartig für Windows-Emigranten, aber nicht die beste Wahl für eine Benutzeroberfläche. Es sollte am oberen Bildschirmrand vorgegeben werden, so wie es immer war. Genau wie es MacOS hat. Genau da, wo es laut einschlägigen Forschungsergebnissen hingehört. Entschuldigung! Ich grabe hier nach Problemen!
Zusätzliche Unterstützung für eComStation kann käuflich erworben werden, aber die meisten Anwender werden mit der kostenlosen Unterstützung durch die eCS Newsgroups oder die eComStation-Homepage auskommen.
Gemessen an den Veränderungen und Verbesserungen,
die eCS gegenüber OS/2 erfahren hat, sowie durch die Masse der mitgelieferten
Software ist eComStation wohl ihr Geld wert. Falls Ihnen Lotus Smartsuite
zusagt, rechfertigt allein das schon den Kauf der eComStation. Darüber
hinaus ist eCS die einzige Möglichkeit, Stellar Frontier (ein ziemlich
süchtigmachendes Spiel und mögliches Thema für einen separaten
Artikel) als Vollversion zu bekommen, falls Sie es nicht erworben haben.
Die Qualität dieser ersten Version bewegt sich auf einer sehr hohen
Ebene, mindestens ebenso hoch wie die des von IBM angebotenen MCP. Falls
Sie sich dazu entschließen, über Ihre momentanen OS/2-Bedürfnisse
hinausgehen zu wollen, dann ist eComStation eine sehr gute Alternative.
Quellenverzeichnis
Offizielle eComStation-Homepage: http://www.ecomstation.com |
Artikelübersicht
editor@os2voice.org
[Vorherige Seite ] [ Inhalt]
[Nächste Seite ]
VOICE Homepage:
http://de.os2voice.org