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Juli 2003

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Wechselplatteneinschübe - die Antwort auf multiple Betriebssysteme

Von Beth Flunker © Juli 2003, Übersetzung: Marckus Kraft

Wollen Sie sich einige Kopfschmerzen ersparen, das schlechte Gefühl loswerden, wenn Ihr Computer nicht mehr von der Festplatte booten will und Sie eine Menge Arbeit vor sich haben? Falls Sie sie nicht schon einsetzen, sollten Sie einmal über den Einsatz von IDE-Wechselplatten nachdenken, um Ihr System am Laufen zu halten.

Es ist mir heute wieder passiert, und wieder einmal bin ich dankbar, daß ich eine andere Festplatte mit einem funktionierenden System darauf habe, die ich einstecken kann, um notwendige Arbeiten durchzuführen. Ich weiß, daß viele von Ihnen bereits Wechselplatten einsetzen, die man in den entsprechenden Schacht einsetzt und verriegelt. Aber falls nicht, lassen Sie mich Ihnen erklären, wie nützlich diese Möglichkeit sein kann. Ich habe den Tip mit den Wechselplatten übrigens von einem anderen OS/2-Fan und bin darüber sehr dankbar.

Ein Wechselplattensystem ist einfach zu installieren. Sie erhalten einen Wechselrahmen für einen 5,25-Zoll-Schacht. Der Rahmen verfügt über LEDs für Netz und Festplattenzugriffe, einem Schloß und einen Schlüssel. Manche Rahmen haben einen Ventilator. Sie kaufen soviele "Schubladen", wie Sie benötigen und bauen jeweils eine 3,5-Zoll-Festplatte ein. Die Schublade wird dann in den Rahmen eingeführt und verriegelt, so daß sie nicht während des Betriebs entfernt werden kann, was zur Zerstörung des Dateisystems führen könnte. Das normale Festplattenkabel schließen Sie an den Rahmen an. Im Rahmen ist ein kurzes Kabel für den Anschluß der Festplatte. Schrauben Sie die Festplatte in der Schublade fest. Das BIOS erkennt die Festplatte, es werden keine besonderen Treiber benötigt. Die Kosten? Hier einige Beispiele:


http://www.xpcgear.com/kinallalhard.html


http://www.compgeeks.com/details.asp?invtid=GN210-BLK

[Anm.d.Red.: Nach der Lektüre dieses Artikels erwarb ich einen dieser Rahmen (den schwarzen), aber er funktionierte nicht, bis ich herausfand, daß die Schublade mit dem Schlüssel verriegelt werden muß, damit die Stromversorgung aktiviert wird. Nun funktioniert er gut.]

http://www.cablemakers.com/mobilerack.htm


http://www5.avitos.com/shop/search.asp?sid=&product_group=100&search_str=wechselrahmen&x=0&y=0


http://www.it-kataloge.de/Produkte/Mcab_Wechselrahmen_IDE_Ultra_DMA_Laufwerke_H19Z148.html

http://www.coolbits.de/preise-allgemein.html#Festplatten_Zip_Streamer
http://salzburg.com.geizhals.at/?a=1938

Jeder Hersteller liefert eine spezielle Installationsanleitung für sein Produkt mit aus. Wie Sie sehen können, ist es kein teurer Zusatz für Ihren Computer.

Wie können Sie eine Wechselplatte verwenden? Dies ist die Konfiguration meines Computers, der der Hauptrechner für ein 3-Computer-Büro mit Peer-to-Peer-Netzwerk ist. Alle Betriebssysteme befinden sich auf einer Wechselplatte. Normalerweise installiere ich Win98 auf einer Partition, da ich aus einem Windows-Programm heraus, das nicht mit Odin läuft, alte Daten ausdrucken können muß. Danach installiere ich auf einer anderen Partition OS/2 - heutzutage immer eCS. Eine der Schubladen enthält eine Platte für Experimente. Auf der ist zusätzlich SUSE Linux installiert, neben Win98 und eCS. Immer wenn ich mit einem neuen Programm experimentieren möchte, mache ich das mit dieser Platte. Meine Hauptarbeitsplatte rühre ich solange nicht an, bis ich mir sicher bin, daß ich das Ergebnis mag.

In meinem Computer sind auch zwei fest eingebaute Festplatten. Eine enthält alle meine Daten, Bilder und Musikdateien, ebenso eine Partition für Programme. Die andere enthält eine Wartungsinstallation von eCS und eine große Partition für das Backup der Daten- und Programmpartionen. (Sagte ich, daß meine Computer sieben Tage die Woche funktionieren müssen? Wir arbeiten im Bildungsbereich, wo wir in der Lage sein müssen, jeden Tag der Woche drucken zu können, genauso muß die E-Mail-Kommunikation immer funktionieren.)

Heute morgen passierte etwas, was dafür sorgte, daß meine eCS-Hauptpartition nicht mehr bootfähig war. Ich hatte nicht sehr viel Zeit, mich damit zu beschäftigen, daher habe ich, nachdem das Zurückspielen eines älteren Desktop-Archives mit ALT-F1 das Problem nicht löste, das System ausgeschaltet, die Wechselplatte entfernt, eine andere Platte mit einer funktionierenden eCS-Installation eingesetzt, gebootet und dann meine Arbeit für den Tag gemacht. Kein Schweiß, keine Tränen. Später werde ich nachschauen, ob die nicht arbeitende Installation repariert werden kann oder ob ich eine Neuinstallation machen muß.

Wie können Sie Wechselplatten noch benutzen? Ich habe eine weitere Platte, die zur Zeit nicht benutzt wird. Darauf möchte ich Windows XP installieren, um die Kompatibilität einiger älterer Programme zu testen, die jeder installieren und benutzen können soll. Wenn ich zufrieden bin, kann ich das System löschen und die Platte anderweitig verwenden. Sie können eine Platte als Backup-Platte verwenden, wenn Ihr System auf einer fest eingebauten Platte ist. Sie sichern die Daten dann auf die Wechselplatte und können sie in der Schublade woanders lagern, falls Sie Feuer oder Diebstahl fürchten. Sie können ein Minimalsystem auf einer großen Wechselplatte installieren und den Rest der Platte zur Sicherung von Daten und Programmen verwenden. Auf diese Art können Sie, falls Ihr Computer ausfällt, die Platte in einem anderen Computer einsetzen. Sie haben dann Zugriff auf Ihre Daten und können sogar booten, wenn die Computer ähnlich sind. (Das habe ich schon gemacht.) Sie können Wechselrahmen in Ihre Computer im Büro und zu Hause einbauen und Ihre Daten immer mitnehmen. Ich bin sicher, Sie können sich noch weitere Anwendungsmöglichkeiten in Ihrer Arbeitsumgebung für diese kostengünstige Lösung finden.

Wie immer wenn Sie Festplatten einbauen, sollten Sie vorab die Master-Slave-Konfiguration und die Laufwerksbuchstaben nach den üblichen Regeln planen, dabei wird jede Wechselplatte so behandelt wie eine fest eingebaute und auch so konfiguriert. Die meisten BIOSe können Festplatten automatisch erkennen und konfigurieren, vorausgesetzt Sie haben die automatische Festplattenerkennung eingeschaltet. Ich hatte noch nie Probleme mit der Festplattenerkennung und das BIOS meines Rechners ist schon einige Jahre alt.

Einer der Gründe, warum Wechselplatten so gut mit eCS und OS/2 zusammenarbeiten, ist, daß die meisten Programme ihre INI-Dateien im Programmverzeichnis speichern. Ich kann eine andere Installation des Betriebssystems auf meinem Computer starten und die Programme ohne zusätzlichen Aufwand nutzen, die schon auf der festeingebauten Festplatte sind. Nur Lotus Smartsuite und der Safefire-Dialer müssen jeweils neuinstalliert werden. Sogar mit Impos/2, welches Treiber für Scanner benötigt, können die Treiber installiert werden, ohne das Programm noch einmal zu installieren. PMMail, Mozilla, Staroffice, Injoy, PMView, DeScribe, Impos/2 - diese Programme benutze ich am meisten - können alle ohne Probleme von einer Wechselplatte benutzt werden. Einige Programme werden nach der erneuten Eingabe der Registrierungsdaten verlangen, z.B. AlarmClock. Aber ich halte diese Informationen immer bereit. Ich achte darauf, daß die Partition des Betriebssystems immer denselben Laufwerksbuchstaben und denselben Benutzernamen zugewiesen bekommt (das geht mit LVM sehr leicht), so daß die Netzwerkverbindungen arbeiten, egal welche Wechselplatte gerade dran ist.

Habe ich Sie überzeugt? Ich hoffe, daß zumindest ein paar mehr Anwender von diesem einfachen Zusatz zum Computer profitieren und einiger Streß erspart wird.


Beth Flunker - eine glückliche OS/2- und eCS-Anwenderin aus Westzentralbrasilien

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