Virtual OS/2 International Consumer Education
VOICE-Homepage: http://de.os2voice.org
November 2004

Inhaltsverzeichnis
< Vorherige Seite | Nächste Seite >
Artikelverzeichnis

editor@os2voice.org


Warpstock in den Rockies

Von Mark Dodel © November 2004, Übersetzung: Jürgen Gaida

Die achte Ausgabe der Warpstock ist nun vorüber. Die diesjährige Verstaltung fand vom 21. bis 25. Oktober im Sheraton Denver Tech Hotel in Denver, Colorado, statt. Die Aussicht auf die schneebedeckten Gipfel der Rocky Mountains war atemberaubend. Die eine Meile hoch liegende Stadt Denver war dies ebenfalls für einige wenige unserer Teilnehmer, die nicht an solch dünne Luft in so großen Höhen gewöhnt waren. Dieses Jahr nahmen nur etwa 60 bis 65 Leute teil. Darunter waren einige, die bis zu diesem Jahr noch nie etwas von Warpstock gehört hatten oder die vorher noch nie teilnehmen konnten, aber die meisten Leute waren schon auf einigen früheren Veranstaltungen zugegen. Und da waren natürlich solche Teilnehmer, neben Stan Sidlov, Warpstock Inc. Schatzmeister, die schon auf allen Veranstaltungen gewesen sind.

Der Druck der Plaketten aus Word Pro war gestört, da die Serienbrieffunktion nicht wollte. Also gab es bis später am Donnerstag keine Registrierung, aber alle kamen pünktlich zu den Vorträgen. Sam Little (der zu den Organisatoren der letztjährigen Veranstaltung gehörte) konnte Stan dann helfen, die Plaketten mit StarOffice auszudrucken, und jeder konnte registriert werden und seinen Veranstaltungsführer mitnehmen, sowie die vorbestellten Hemden. Diese Jahr sah das Hemd echt Klasse aus, und wir waren am Ende ausverkauft, außer in ein paar richtig großen Größen (man stelle sich vor, wir werden insgesamt schlanker). Stan wird noch einige Hemden nachbestellen, sobald noch mehr Aufträge über die Webseite eingehen, und einige Leute hatten uns dies zugesagt, als wir ihnen mitteilen mußten, daß ihre Größen ausverkauft waren.

Am Sonntag machten wir eine Teilnehmerzufriedenheitsumfrage. Diese werden wir später auswerten, aber nach einer ersten Durchsicht scheint die 4-Tage-Ausführung ein echter Knüller zu sein. Es scheint, die Leute mögen vier einstündige Vorträge am Donnerstag/Freitag, obwohl ein paar Leute eine 3-Tage-Veranstaltung mit einer gesunden Mischung aus Vorträgen und 90 Minuten langen Sitzungen vorschlugen.

Ich bin nicht bei so vielen Vorträgen oder Kursen gewesen, aber Lewis Rosenthals Vortrag zu Funknetzwerken war ein echter Renner. Trotz der diesjährigen kleinen Zahl an Teilnehmern, mußten wir ihn dreimal wiederholen, um alle zufriedenzustellen. Lewis erklärte, wie Access Points eingerichtet werden, die verschiedenen Standards für Funknetzwerke (802.11b, 802.11g, 802.11a) sowie die zahlreichen, verschiedenen Sicherheitsoptionen.

Solveig Haugland gab uns in ihrer Sitzung, die gut besucht und qualitativ hochwertig war, einen umfassenden Überblick über OpenOffice.org. Solveigh erläuterte die Basisfunktionalitäten der OpenOffice.org-Anwendungen. Besonders interessant fand ich die Visio-ähnlichen Diagrammfähigkeiten der Anwendungen Draw und Impress. Nach ihrer Sitzung war Solveigh so freundlich, noch ein wenig zu bleiben und zu den vielen weiteren Fragen, die etwas zu speziell waren, als daß sie während der Sitzung hätten beantwortet werden können, Rede und Antwort zu stehen.

Von IBM hat sich dieser Jahr keiner sehen lassen, ergo gab es auch keine Hardware-Kompatibilitätssitzung, aber Chuck McKinnis, Alex Taylor und Roderick Klein konnten mit ihren eCS-Installationssitzungen ein wenig Ausgleich schaffen.

Einer der populärsten Vorträge war der von Robert Henschel zu SVISTA. Serenity verschenkte diese Jahr an jeden Warpstock-Teilnehmer eine SVISTA-Lizenz. Es war denn der wohl lauteste Punkt des Wochenendes, als dies auf der sonntäglichen Verlosung bekanntgegeben wurde. Während des SVISTA-Vortrags erzählte Robert über die Pläne einer zukünftigen Soundunterstützung, gemeinsame Dateiverwendung mit dem Wirt und USB-Unterstützung. Der Plan für die USB-Unterstützung sieht ein Durchreiche-Gerät vor, so daß der Wirt das spezielle [Ziel-]Gerät nicht notwendigerweise auch unterstützen muß. Dieses würde die USB-Kommunikation an die Virtuelle Maschine weiterreichen und das Gastsystem hätte dann die Treiberunterstützung für das Gerät. Wenn dies tatsächlich so passieren würde, wäre die Unterstützung für einige Nicht-Standardgeräte wie Scanner möglich. Robert erzählte dann weiter über die geplanten Release. Er wies darauf hin, daß sich sowohl der Zeitplan als auch der Funktionsumfang jederzeit ändern könnten.

SVISTA Feature Release 1 soll bis zum Jahresende fällig sein. Es soll eine bessere Unterstützung für Pentium M haben, eine Optimierung für Ring 0 und Ring 3 beinhalten, als auch in der Lage sein, etwas vom VM-eigenen Code zu cachen. Die Unterstützung von bis zu 2GB Arbeitsspeicher soll ebenfalls in diesem Release enthalten sein, als auch die Unterstützung für Windows 3.1/98/ME und eine bessere Beschleunigung von Windows XP. Weiterhin wird es eine gemeinsame Zwischenablagenutzung für den Linux-Wirt geben (dies ist im OS/2-eCS-Wirt bereits enthalten). Diese Version soll bereits die USB-Unterstützung erhalten, aber Robert wies warnend auf die noch unbekannten Probleme hin, die mit der USB-Unterstützung auf dem OS/2-eCS-Wirtsystem auftreten könnten.

SVISTA Feature Release 2 soll im zweiten Quartal 2005 erscheinen. Dieses Release soll erweiterte IDE-Unterstützung haben (bis zu 4 IDE-Geräte), Unterstützung für den Suspend-to-Disk-Modus, und die Unterstützung für gemeinsam genutzte Ordner. Auch soll es Erweiterungen bei der Netzwerkunterstützung geben. Für die Zeit nach Release 2 ist geplant: die VM-APM-Unterstützung (Virtual Machine Advanced Power Management) besser anzusteuern, eine erweiterte Multi-Head-Konfiguration, die virtuelle SMP-Unterstützung (Symmetrische Multiprozessoren), sauber definierte Wirt- und Gastschnittstellen als auch eine Management-API für die Anbindung von Kundengeräten und Steuerungen an die VM.

Wir konnten von Jan van Wijks Anwesenheit, bekannt für DFSee, guten Gebrauch machen, als Stan versehentlich die Windows-Partition seines Laptops formatierte. Eigentlich kein großes Dilemma, aber da unsere Bank auf Windows aufsetzt, um an das administrative Ende der Onlinefiliale zu gelangen, wurde die Kreditkartenabwicklung an unserem Standort kompliziert. Jan konnte letztendlich die meisten Daten retten, aber XP war völlig daneben (wie man dass vom Normalverhalten unterscheidet, übersteigt meinen Verstand). Jans Vorträge zu LVM und DFSee waren ebenfalls gut frequentiert.

Es gab noch so viele gute Sitzungen, an denen ich gerne teilgenommen hätte (wie Chip Davis REXX-Vortrag, Andy Willis GCC-Vortrag und Odin-Sitzungen, Chuck Berghorns OS/2-HiFi-Vortrag, Doug Clarks DRDialog-Sitzung, Paul Curtiss REXX/C-Schnittstellen-Vortrag und einige mehr), es aber wegen Terminüberschneidungen nicht geschafft habe. Ich war allerdings bei der "Unterstützt Netlabs"-Sitzung von Arne Blankerts und ich freue mich mitteilen zu können, daß ein Teilnehmer eine 1000$-Spende geleistet hat, um Netlabs zu unterstützen.

Ich war ebenfalls bei Innoteks Produktpräsentation, auf der Oliver Stein, neben vielen anderen Dingen, bestätigte, daß Flash 7 (und höher) für OS/2 veröffentlicht wird, sobald die Anwälte von Macromedia die Lizenz geändert haben, die derzeit eine legale Verwendung des Produkts nur unter Windows zuläßt. Er schien recht zuversichtlich, daß dies schon beim nächste Hauptrelease der Fall sein werde.

Ich genoß die Sitzung von Edgar Scrutton zur Verwendung von Skripten in Mesa2. Ich setze seit nunmehr fast 10 Jahren Mesa ein und lernte dennoch vieles, wovon ich bis dahin noch nicht einmal eine Ahnung hatte, das es überhaupt möglich sei. Edgar verteilte dann noch CDs mit all seinen Skripten an alle Teilnehmer.

Ich konnte teilweise die Sitzung zu eComStation 1.2 von Roderick Klein verfolgen. Eine der neuen Funktionen, die er vorstellte und die den Weg in die 1.2 nicht geschafft hatten, ist das startbare JFS (klicken Sie in das Bild auf der linken Seite, um den Eintrag der startbaren JFS-Partition im LVM zu sehen). Ich verpaßte den Vortrag zur eCS-Roadmap, daher kann ich Ihnen nichts zu Serenitys Plänen erzählen. Hoffentlich kann uns jemand, der dort war, erzählen, was ich verpaßt habe. Roderick Klein von Mensys war dort und es gab 20% Nachlaß auf den Kauf jedes eCS-Produktes, weshalb ich ein eCS 1.2 Upgrade, das eCS App Pack Upgrade und den Software-Support für beides erwarb.

Der Vortrag von Doug Clark zu WarpDoctor war der beeindruckenste. Mit DrDialog, VAC und REXX hat er eine unglaubliche Support-Applikation in seinem WarpDoctor-Plug-In entwickelt. Es läßt eine PM-Applikation in einem Browserfenster laufen, die es den Leuten ermöglicht, der WarpDoctor-Datenbank (DB2 auf OS/2 natürlich) Einträge hinzuzufügen mit allerlei Nettigkeiten, wie die Unterstützung für Ziehen-und-Übergeben and Referenzieren von Links. Es wird sogar möglich sein, lokalen Zugriff auf eine bestimmte Datei zu erhalten, wenn die originale Seite verschwindet. Wäre dies für Windows geschrieben worden, würde es als fantastisches, unbedingt zu unterstützendes Produkt mit einem teuren Preischild ausgerufen, aber er hat das alles kostenlos für die OS/2-Gemeinschaft gemacht. Schauen Sie auf http://www2.warpdoctor.org nach.

Wie schon gesagt, das viertägige Format mit einer Mischung aus vier einstündigen Vorträgen und 90-minütigen Kursen scheint gut angekommen zu sein. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Paul Curtis (der Präsentationenkoordinator der diesjährigen Veranstaltung), der all dies geplant hat. Ein Kritikpunkt war, daß möglicherweise mehr Leute gekommen wären, wenn der Veranstaltungsplan früher verfügbar gewesen wäre, woran wir für die Zukunft arbeiten werden. Aber alle Vorträge und Sitzungen die wir hatten, schienen für mich eine gute Mischung aus technischen (wie alle Programmierungssitzungen und Lewis Vortrag zu Novell-Netzwerken) und anwenderbezogenen Vorträgen (wie der Heimnetzwerkvortrag von Chis Clayton, der OS/2-HiFi-Vortrag von Chuck Berghorn, die Produktdemos und der Vortrag zu eCS-Installationshilfen) zu sein.

Dieses Jahr hatten wir zwei gesellschaftliche Veranstaltungen. Am Freitag sind wir nach Denver hineingefahren, wo ich vom einen Ende der 16-ten Straße zum anderen Ende gelaufen bin. Ich bekam einen flüchtigen Eindruck von Coors Field und ging zurück. Ich habe im Hard Rock Cafe (die ganzen Jahre und ich bin noch nie in einem gewesen) mit jemandem zu Mittag gegessen, der zum ersten Mal dabei war und bis vor wenigen Woche noch nicht mal davon gehört hatte. Er war richtig froh, davon erfahren zu haben, dachte er doch, er wäre einer der letzten Programmierer, die es noch einsetzen, und er erfuhr dort alles über eComStation.

Am Samstag hatten wir die beste, so schätzen es die meisten ein, gesellschaftliche Veranstaltung. Im Bus ging es zum Denver Museum of Natural Science, wo wir ein fabelhaftes Buffet-Mittagessen hatten (eine Fleischplatte mit Roast Beef und Truthahnfleisch, eine Nudelplatte mit frisch zubereiteten Tortellini und Penne mit zwei verschiedenen Soßen, und natürlich eine Vorspeisenplatte). Die gut entworfene Umgebung erzeugte eine beeindruckende Atmosphäre für das gesamte Speisesaalerlebnis. Wir gingen dann als Gruppe zum IMax-Film mit Titel "Bugs" (gesponsort durch Terminex, ein Witz, den einige unseren nicht aus den USA stammenden Gästen erklären mußten). Was für ein Anblick von Insekten, die Insekten mampfen, glücklicherweise war es nach dem Mittagessen. Nach dem Nachtisch aus Keksen, Schokoladen-Brownies und Kaffee und Tee gingen wir zur Mineralien- und der Dinosaurieraustellung. Doug Clark hat beide Veranstaltungen hervorragend organisiert. Ich denke, jeder wird sich noch eine Weile an diese Veranstaltung zurückerinnern können. Es wird schwierig, dies im nächsten Jahr noch zu übertreffen.

Der Sonntagnachmittag kam viel zu früh. Ich hatte erwartet, von den Vorträgen zu OS/2 über vier Tage krank zu sein, aber ehrlich, ich fand es Schade, als es dem Ende zuging. Diese Jahr hatten wir die Tombola auf den frühen Sonntag gelegt, damit auch die teilnehmen konnten, die wegen früher Flüge zeitig abreisen mußten. Alle mußten den Fragebogen abgeben, um ein Los für die Tombola zu erhalten. Diese Jahr hatten wir einige nette Sachen anzubieten, einschließlich ein paar Funknetzwerk-Routern, einem USB-Druckerserver, einem kleinen Netzwerk-Hub, einer Ausgabe der eComStation 1.2 von Mensys, einer Lizenz für den Maul Publisher (Danke an Peter Koller von Maison Anglais), zwei Lizenzen für DragText (Dank an Rich Walsh), Lizenzen für FileStar/2 und Unimaint (Dank an Jim Read), mehrere Lizenzen für JunkSpy (ein großes Danke schön, wie immer, an Randell Flint und Carla Hanzlik von Sundial Systems) und einer Ausgabe des RSJ CD Writer für OS/2 (Dank an Sandra Seywald von RSJ), verschiedener Bücher (freilich ließen wir die Netlabs-Jungs erst die Bücher wegnehmen, die sie haben wollten) und einer Auswahl älterer OS/2-Software.

Wir hatten die übliche Abschlußveranstaltung. Wir diskutierten die möglichen Gründe für den Besucherrückgang (die letztjährige Veranstaltung hatte über 100 Teilnehmer) und was auch immer wir dagegen tun könnten. Es gab viele Vorschläge zu möglichen Veranstaltungsorten und möglichen Änderungen, um 2005 die Kosten reduzieren zu können. Aber schaute man sich um im Raum, war es schwer, sich vorzustellen, wie die Teilnehmer in einen Saal passen würden. Aber eine der vorgeschlagenen Möglichkeiten war die Nutzung von Universitätsräumlichkeiten, mit einem nahegelegenen Hotel. So schlecht die Zahlen auch waren, die Leute fanden es wichtig, Warpstock am Leben zu halten, weshalb wir offen sind für alle Angebote für mindestens ein weiteres Jahr. Obwohl wir betont haben, daß wir einen Ort an der Ostküste bevorzugen würden, weil es schon eine Weile her ist, daß Warpstock östlich des Mississippi statt fand, freuen wir uns über jedes Angebot. Es wurde darauf hingewiesen, daß, selbst wenn ein Ort nicht für 2005 in die Auswahl käme, es großartig wäre, den Veranstaltungsort für 2006 schon auf der Warpstock 2005 bekannt zu geben - also wäre mehr als ein Angebot wünschenswert.

Schlußendlich, weil wir eine vakante Stelle im Warpstock, Inc. Vorstand hatten (Luc van Bogaert wollte als Vorstand zurücktreten und nur noch als Berater zur Verfügung stehen), fragten wir Sam Little, ob er in den Vorstand eintreten wollte und er stimmte zu. Ich glaube unsere Steuerprobleme liegen nun hinter uns, obwohl die IRS von den letzten sechs Jahren noch keine drei abgeschlossen hat, aber der Ertrag in 1998 wurde akzeptiert, es war der älteste und einzig bedeutsame Gewinn, weshalb die anderen Jahre wenig Grund zur Sorge geben. Wir fragten auch die drei Leiter des Denver-Veranstaltungsteams, ob sie als Berater beitreten wollten, und letztlich haben zwei (Doug Clark und Andy Willis) zugesagt.

Das ist alles, was mir im Moment so einfällt. Mehr Fotos von den Leuten und den Veranstaltungen auf der Warpstock 2004 finden Sie unter http://www.warpstock.org/2004/pictures/pictures10212004.html.

Daten und Quellen:

Warpstock T-Shirts: http://www.bamart.com/Store.asp?m=Warpstockinc&n=10&k=72419&s=2004+Shirts
eComStation 1.2: http://www.ecomstation.com
Mensys: http://www.mensys.nl/indexuk.html
Maul Publisher: http://www.manglais.com
DragText: http://e-vertise.com/dragtext/
FileStar/2, Unimaint: http://www.filestar.com
JunkSpy: http://www.junkspy.com
Sundial Systems: http://www.sundialsystems.com/
RSJ CD Writer: http://www.rsj.de/stage/en/cdwriter/cd_os2.asp
Fotos von Warpstock 2004: http://www.warpstock.org/2004/pictures/pictures10212004.html


Artikelverzeichnis
editor@os2voice.org
< Vorherige Seite | Inhaltsverzeichnis | Nächste Seite >
VOICE-Homepage: http://de.os2voice.org