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December 2000
editor@os2voice.org
Von: Klaus
Staedtler von Przyborski © Dezember 2000
PMEURO: http://www.warphouse.de/ |
Da dies die dritte Ausgabe von 'The Free Files' ist hoffe ich, dass ich nicht mehr erklären muss worum es geht. Wer dies dennoch wissen möchte, möge doch bitte eine der vorherigen Ausgaben lesen.
Gleich ein Nachtrag zu Vol. 2:
PMEURO
von Carsten Müller ist in einer neuen Version 1.6 erschienen, damit
ist es jetzt möglich die Kurse online upzudaten. Ich frag mich wieso
noch keiner früher draufgekommen ist. Einfach genial. Einziger Wunsch:
noch mehr Kurse.
Ausserdem habe ich endlich eine wirklich brauchbare kleine und schlanke
Adress-Datenbank gefunden: PMADRESSEN
2.1
von Thomas Nolte. Sie besitzt sogar eine Export (aber leider keine Import)
Funktion. Nicht-deutschprachige Benutzer haben leider das Nachsehen, denn
PMADRESSEN ist ausschliesslich in deutsch und bei dieser Gelegenheit fällt
mir auch noch auf, dass (als Auslandsdeutscher in Oesterreich bemerkt man
das eben) es kein Feld für Land gibt und auch bei den Telefonnummern
keine nationales Vorwahlenfeld existiert. Da ich schon am kritisieren bin:
Beos Icons sind zwar schön, ich ziehe aber Icons die den OS/2 Richtlinien
(16x16, 20x20, 32x32 und 40x40 Pixel in 16 Farben) und dem OS/2-Stil entsprechen
vor. Aber genug gemeckert, denn wie heisst's so schön bei der Deutschen
Bank die OS/2 im grossen Masstab einsetzen: das sind 'Peanuts'.
Manch eine/r mag sich gefragt haben warum ich bislang nicht über OS/2 schreibe und all die netten Werkzeuge (Tools) dies dazu gibt, wie man das System optimieren kann, etc. Nun, was nicht ist kann noch werden, aber gleichzeitig halte ich das ein bisschen für "l'art pour l'art". Wir wissen eh, dass OS/2 das 'beste' Betriebssystem ist und ausserdem halte ich es für wichtiger über Anwendungen zu schreiben, denn wozu brauch ich denn einen Computer? Zum basteln am Computer selbst eignet sich sowieso Linux viel besser. Von daher gehts weiter mit:
Zum Kopieren von nicht bereits elektronisch vorliegenden Dokumenten oder Bildern benötigt man, wenn nicht zu Hilfskonstrukten wie dem Senden per Faxgerät gegriffen wird, einen Scanner. Und damit fängt die Aufregung bereits an: welcher funktioniert denn?
Eine Auswahl an derzeit unter OS/2 benutzbaren Scannern findet man hier: http://www.warpdoctor.org/lib/info/scanner.html.
Bereits nach kurzer Durchsicht wird man feststellen, dass doch etliche Modelle nur - oder besser zum Glück - mit SANE funktionieren. Wobei Scanner Access Now Easy für mich immer den starken Beigeschmack von Ironie hat. Für OS/2 gibt es einen Port des eigentlich für Un*x entwickelten SANE und man sollte mit der neuesten Version 1.01 von Yuri Dario beginnen und erst dann wenn diese nicht funktioniert zu älteren Versionen greifen.
Damit SANE funktioniert braucht es (von wenigen Ausnahmen abgesehen) als Voraussetzung einen ordnungsgemäss installierten und von OS/2 unterstützen SCSI- Adapter. Die mit den Scannern mitgelieferten Schmalspurmodelle funktionieren in den allermeisten Fällen nicht.
Weiterhin werden der ASPIROUT.SYS Treiber und die EMX-Runtime 0.9d von Eberhard Matthes benötigt.
Es sollten folgende Eintrage in der Config.sys sein:
BASEDEV=OS2ASPI.DMD /ALL /SHARE
DEVICE=C:\OS2\BOOT\ASPIROUT.SYS
(abhängig davon wohin ASPIROUT.SYS kopiert wurde)
Sicherheitshalber kann man auch noch ein
SET EMXOPT=-h120 (oder höher) aufnehmen.
Nach einem Reboot (selbstredend mit eingeschaltetem Scanner, einige SCSI-Treiber lassen es jedoch zu, dass der Scanner nach dem Booten zwischendurch ausgeschalten wird oder auch beim Booten abgeschaltet ist) kann man ans Werk gehen. Mittels find-scanner.exe lässt sich herausfinden, wie der Scanner angesprochen werden kann.Wenn ja, sollte man das Ergebnis (z.B. b1t5l0) in die entsprechende device.conf aufnehmen (device = Name des Scanners, also z.B. mustek.conf). Ganz Eilige können jetzt bereits mit scanimage -d device >image.ppm scannen. Sinnvoller ist es jedoch, sich zuerst mittels scanimage -d device --help >device.txt die Möglichkeiten (max. Scangrösse, Auflösung, Optionen etc.) in eine Datei ausgeben zu lassen, welche dann mit einem beliebigen Editor in Ruhe betrachtet werden kann. Leider wird hier manchmal mehr versprochen als gehalten wird (z.B. lässt sich bei meinem Scanner keine Gammakorrektur durchführen etc.), es gilt also ersteinmal: Ausprobieren. Damit dies nicht allzu schweisstreibend gerät, schreibt man sich am besten eine (oder mehrere) Batch-Dateien mit einem beliebigen Editor, hier ein Beispiel:
(color.cmd)
SET EMXOPT=-h120
D:
CD \OS2SCAN
scanimage -d mustek --mode color --gamma-table
5 -l 5 -t 5 -x 35 -y 42 --resolution 300 > D:\OS2SCAN\colour.ppm
In der letzten Zeile wird zugleich das "grösste Hindernis" der
Benutzung von SANE deutlich: SANE (bis V 1.01) schreibt ausschliesslich
pbm, pgm, pnm und ppm als Format. Der einzige derzeit unter OS/2 zuverlässig
arbeitende Viewer für diese Formate ist das bekannte und sehr zu empfehlende
PMVIEW, welches aber nicht frei erhältlich ist. Das frei erhältliche
Generalised Bitmap Module GBM
1.1 von Andy Key kann zwar ppm etc., scheitert aber ab und an am Output
von SANE.
Für die,
denen die Benutzung von Batch-Dateien auf die Dauer zu lästig oder
zu simpel ist, gibt es mehrere Frontends für SANE. Zum einen das bekannte
PMSANE 0.52. Es ist sicherlich das elaborierteste Frontend, leider aber
auch das problembehaftetste. Da eine Weiterentwicklung derzeit nicht in
Sicht ist sehe ich von einer Empfehlung ab. Sehr gut brauchbar sind hingegen
JSANE 0.21
von Frank Schmittroth (falls jemand zu ihm Kontakt aufnehmen will, trotz
des deutsch klingenden Namens spricht er ausschliesslich englisch), eine
interessante Implementation in Java, und FESANE
0.02 von Pete Brown.
Speziell FESANE bietet auch die Option direkt in PMVIEW zu scannen, so dass man schon beim Scannen dem Bildaufbau zusehen kann. Kleiner Tip: FESANE bietet die Option die Scangeschwindigkeit einzustellen, mit den meisten Scannern funktioniert dies aber nicht, da sie keine Zahlen sondern 'normal, 'fastest' etc. als Angabe benötigen. Falls dies der Fall ist muss im Feld Speed eine 0 eingetragen werden. Der grösste Vorzug beider Frontends ist allerdings auch deren grösster Nachteil: sie arbeiten mit zwar allen von SANE unterstützen Scannern, bieten dafeur aber kaum Möglichkeiten die scannerspezifischen Optionen (z.B. Gammakorrektur, die Verwendung von Durchlichteinheiten etc.) zu verwenden.
Ganz Wagemutige oder Verzweifelte haben noch die Möglichkeit SANE
1.0.3, welches in zwei Beta Versionen von Paul
Floyd und Franz
Bakan erhältlich ist, auszutesten. Bei mir funktioniert zumindest
die Beta von Franz Bakan ausgezeichnet, endlich schliesst scanimage
nach dem Scan von alleine, als neues Format wird TIFF (--format
tif) unterstützt, womit sogar der OS/2-eigene Viewer zurechtkommt...
Einziger Wermuthstropfen ist, dass noch weniger Optionen mit meinem Scanner
funktionieren als z.B. mit SANE 1.0.1. Damit SANE 1.0.3 funktioniert braucht's
auch noch die DLLs aus PGCC-OS2-2.95.3-GCC.ZIP
und den derzeit noch im Betastadium befindlichen neuen Aspirout.sys aus
ASPIRB2.ZIP von Paul Ratcliff.
Und noch eine gute Nachricht, Goran Ivankovics und ich entwickeln ein neues Frontend Namens TAME/2 für SANE welches auch die neuen Optionen von 1.0.3 unterstützen wird. Die Bedienung ist dank zusätzlicher Schieberegler für z.B. Bildgrösse oder Auflösung etwas einfacher und es werden alle scannerspezifischen Optionen enthalten sein. In internen Tests funktioniert TAME/2 bereits weitgehend fehlerfrei und die Scannerdatenbank mit den Optionen ist dank der Unterstützung von anderen Anwendern im Aufbau. Dr.Pollack hat freundlicherweise sein FAXVIEW so erweitert, dass auch die Bildformate pbm, pgm, pnm und ppm dargestellt, konvertiert und bearbeitet werden können, womit auch ein freier Viewer enthalten sein wird. Die endgültige Fertigstellung einer öffentlichen Beta hängt eigentlich nur von unserer (wie üblich zu geringen) freien Zeit ab, aber vielleicht existiert diese schon beim Erscheinen dieser Ausgabe des VOICE Newsletter.
Fortsetzung (Ablegen) folgt ...
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