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Januar 2002
[Inhaltsverzeichnis]
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Von Isaac Leung © Januar 2002, Übersetzung: Thomas Klein |
Die letzte Version von StarSchedule ist Bestandteil von StarOffice 5.1a. Dazu
ist übrigens anzumerken, daß Version 5.1a nicht dasselbe ist wie Version
5.1 + Patch. Version 5.1a ist eine neuere Version und hat bereits wiederum einen
eigenen Patch (den 5.1a Patch, nicht den 5.1 Patch) und ist bei Sun erhältlich.
Unter den verschiedenen Fixes ist, glaube ich, auch einer für die Palm-Synchronisation
(da ich keinen Palm besitze, habe ich das nicht geprüft). Wenn das also für Sie
von Bedeutung sein sollte, stellen Sie sicher, daß Sie die aktuellste Version in
Betrieb haben. Es ist ohnehin kostenlos.
StarSchedule ist der Zeit- und Informationsverwaltungsbestandteil des monolithischen Officepakets StarOffice. Absolut alles wird komplett geladen und man erkennt, daß es darauf hin ausgelegt wurde, wie die Microsoft Office Gegenstücke auszusehen. Das ist natürlich entweder von Vor- oder Nachteil, je nach persönlichem Gusto.
So sieht's aus. Diejenigen unter Ihnen, die schon einmal Outlook gesehen haben, können
die Übereinstimmungen wahrscheinlich sofort erkennen. Aber das ist auch schon der Punkt,
an dem die Übereinstimmungen aufhören, da es nicht wirklich auch so arbeitet und
in einigen Bereich nicht so mächtig wie Outlook ist - was nicht heißen soll, daß
es entsprechende Funktionalität vermissen läßt.
Termine
Einen neuen Termin einzugeben ist geradezu höllisch einfach. Verwenden Sie einfach die
Maus, um den Zeitpunkt zu wählen (und ziehen Sie dann, um die Dauer festzulegen)
und klicken Sie auf die Schaltfläche Neuer Termin am linken, oberen
Bildschirmrand. (Sollte Ihnen die Bedeutung der Schaltfläche nicht offensichtlich
erscheinen, können Sie sich leicht zurecht finden mit Hilfe der Beschreibungstexte
die angezeigt werden, sobald sich der Mauszeiger über einer Schaltfläche befindet.)
Oder noch einfacher ist es, wenn Sie einfach die Uhrzeit auswählen und sofort mit
der Texteingabe beginnen. So einfach geht das.
Wenn Sie komplexere Angaben zu einem Termin benötigen, können Sie die Schaltfläche
Details verwenden, die am unteren Rand einen Dialog mit zusätzlichen
Eigenschaften zum Termin einblendet (siehe auch obige Abbildung). Es gibt 5 Kategorien,
auf die Sie hier Einfluß nehmen können:
Das ist recht simpel - man kann hier jedwede Beschreibung bzw. Notizen eingeben. Wenn Sie möchten, können Sie auch eine Aufgabe oder einen anderen Termin zum Feld Verweise ziehen und ablegen. Auch recht nützlich wäre es, wenn man dort Dokumente oder beliebige Dateien verknüpfen könnte, aber ich muß noch herausfinden, ob und wie das geht. Ein Nachteil des monolithischen Designs liegt darin, daß man etwas nicht von einem Fenster in ein anderes ziehen kann, da man ja immer nur ein Fenster hat! [Lesen Sie die Anmerkung der Redaktion, um zu erfahren, wie Drag and Drop in StarSchedule möglich ist.]
Sie können die Ansicht der Details in der obigen großen Abbildung erkennen. Der größte Teil der hauptsächlichen Eigenschaften kann damit geändert werden, wie Zeit- und Ortsangaben. Es wäre schön, wenn man wie in ExCal oder RelishWeb auch spezielle Örtlichkeiten reservieren könnte, wie z.B. Konferenzräume. Wie zu erkennen ist, kann man als Ort eingeben, was einem beliebt. Außerdem kann man dem Termin eine Kategorie, Priorität und Zugriffsrechte zuweisen. Ich bin mir bezüglich der Zugriffsrechte nicht ganz sicher, wozu man Sie in einer Einzelplatzumgebung einsetzen kann, da mir kein Passwortschutz bekannt ist. (Wenn Sie sich aber gerade aus dem Büro gestohlen haben, um eine Runde Golf zu spielen, möchten Sie natürlich nicht, daß das am Bildschirm erscheint, wenn Ihr Chef gerade online versucht, ein Meeting abzustimmen ;-). Die Anzahl der Kategorien scheint auf 4 begrenzt zu sein (Beruf, Ideen, Privat, Urlaub), was aber für die meisten Leute kein gravierender Mangel sein sollte.
Die Optionen zur Terminerinnerung sind nett - man kann sich zum Beispiel durch ein
entsprechendes Fenster und/oder eine E-Mail an den Termin erinnern lassen. Das
erfordert aber, daß StarOffice permanent geladen ist. (In Anbetracht der Ladezeit
bezweifle ich allerdings, daß die meisten Leute es mehrmals am Tag starten und beenden.)
Die Optionen für die Wiederholung eines Termins sind zwar exzellent, allerdings
sind sie auch nichts spektakuläres. Sie reichen definitiv für nahezu alles aus,
was ich mir vorstellen kann, mit einer Vielzahl an Intervalleinstellungen von täglich
bis jährlich und allem, was dazwischen liegt. So kann man bestimmte Wochentage im
wöchentlichen, zweiwöchigen oder einem beliebigen anderen Abstand wiederholen
lassen oder einen bestimmten Tag im Monat oder der Woche in einem Abstand von sagen
wir 'mal 4 Monaten wiederkehren lassen. Das ist schon ziemlich gut - obwohl Relish
in dieser Kategorie eindeutig überlegen ist!
Der Bereich Teilnehmer ist etwas, womit die anderen PIMs nicht aufwarten
können. Es funktioniert so ähnlich wie Microsofts Outlook, nämlich werden hier bei
Anberaumung eines gemeinsamen Termins die Kalender der anderen Teilnehmer
darauf geprüft, ob der Termin frei ist und bei Bedarf eine Mitteilung gesendet. Um
Teilnehmer hinzuzufügen, verwenden Sie einfach die Ausklappliste am oberen Rand
und wählen Sie die Einträge aus Ihrem Adreßbuch. Wie ich schon vorher bemerkt
habe ist es schade, daß man keine Ressourcen (wie z.B. Konferenzräume) verwalten
kann, da dies eine sehr nützliche Eigenschaft ist, die wir in unserer Firma auch
einsetzen. Lotus Organizer ermöglicht es, die eigene Datei auch anderen Benutzern
zugänglich zu machen, aber diese Aktion wäre bei beispielsweise 50 Teilnehmern
mehr als mühsam. Mit StarSchedule erhält man jeweils eine grafische Übersicht der
Terminsituation für den jeweiligen Teilnehmer und kann so die freien Termine auf
den ersten Blick erkennen (vielleicht gibt es in Relish Web oder dem Organizer auch
eine Methode, das zu vereinfachen - falls ja, ist sie allerdings für meine Begriffe
gut versteckt).
Aufgaben
Die Aufgabenliste ist relativ einfach zu benutzen, fast wie die Termineingabe.
Entweder klicken Sie auf die Schaltfläche Neue Aufgabe oder klicken
Sie auf die Überschriftenzeile (die mit dem Text "neue Aufgabe") über
dem Listenbereich und tippen Sie los.
Jeder Eintrag in der Aufgabenliste kann mittels seiner jeweiligen Checkbox
abgehakt werden, sobald er erledigt wurde. Außerdem können (wie bei den Terminen)
weitere Eigenschaften in Detailbereich bearbeitet werden. Diesmal sind es aber nur
3 Kategorien, die zur Verfügung stehen - Inhalt, Details
und Teilnehmer, die so ziemlich exakt dem entsprechen, was ich bereits
in Zusammenhang mit den Terminen erläutert habe. Nur die Details sehen
etwas anders aus.
Hiermit läßt sich verfolgen, wann eine Aufgabe fällig ist, ob man sie überhaupt
schon begonnen hat, wie es darum bestellt ist und so weiter... Ich kann nicht sagen,
wie viele Heimanwender das nützlich finden, aber in einer Firmenumgebung kommt einem
die Möglichkeit, den Bearbeitungsstatus einer Aufgabe zu kontrollieren bestimmt
sehr entgegen (besonders Ihrem Boss, der sie Ihnen auf's Auge gedrückt hat :-)).
Addressen-/Telefonverzeichnis
Das Adreßbuch? Naja - darüber einen Brief zu schreiben wäre die Briefmarke nicht
wert - im Grunde verbirgt sich dahinter ein angepaßtes Tabellenkalkulationsdokument.
Ziemlich simpel, hm? Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Es sind genügend
Felder bzw. Spalten vorhanden, um die meisten Anwender zufrieden zu stellen (und
darüber hinaus noch ein paar frei verfügbare), aber die Aufbereitung und Verwaltung
der enthaltenen Daten ist dadurch nicht wirklich handlicher oder prägnanter geworden,
von innovativ ganz zu schweigen. Man kann die Einträge zwar ziehen und sie in einer
Aufgabe oder einem Termin ablegen (vorausgesetzt, man hat die Details dazu geöffnet)
aber das war's dann auch schon. Ich kann von hier aus keine E-Mail absenden (außer
durch Kopieren der E-Mail Adresse) und ich kann die Adresse nicht in ein Dokument
übernehmen. Es dient ausschließlich zur Speicherung der Adreßdaten und die Umsetzung
im Sinne des Anwenders finde ich weder besonders gelungen noch bedienerfreundlich.
Persönlich finde ich hier sogar ExCal oder IBM Works besser.
Knackpunkte
Nun, es fällt einem nicht einfach, an einem kostenlosen PIM herumzumeckern, der
darüber hinaus einen E-Mail Client, Newsreader, Webbrowser, eine Textverarbeitung,
Tabellenkalkulation, HTML-Editor, Präsentations- und Zeichenprogramme enthält. Aber
das soll nicht heißen, daß ich es nicht kritisieren darf!
Für Einsteiger ist es einfach... zu groß. Die meiste Zeit würde ich wahrscheinlich
StarSchedule und eventuell noch die Textverarbeitung geöffnet haben. Die Tabellenkalkulation
dann schon etwas sporadischer und die restlichen Anwendungen schon eher selten.
Muß ich denn wirklich das gesamte Paket laufen haben? Es braucht wirklich
einige Zeit zum Laden und zieht sich dann auch etliche Ressourcen. Ein echtes Problem
ensteht aus dem Ein-Fenster-Design - nämlich der Platzmangel! Schauen Sie sich einmal
die Bildschirmabbildung des Adreßbuchs an. Wie Sie sehen können, beginnen die einzelnen
Informationsbereiche schon jetzt, ziemlich zusammengequetscht zu wirken. Mit separaten
Anwendungen würde hier jedes Fenster die jeweils optimale Größe haben und sie würden
überlappend dargestellt. Mit StarOffice bin ich dagegen andauernd beschäftigt, die
eine oder andere Funktion zu schließen...
Da StarOffice eine Multiplattformanwendung ist, kommt irgendwie nicht das Gefühl
auf, es handele sich um eine "echte" OS/2-Anwendung - und es ist auch
definitiv nicht so schnell oder handlich, wie man das gewohnt ist. Es erkennt keine
Anpassungen, die über Ziehen/Ablegen gemacht werden (akzeptiert dafür aber das
Ablegen von bestimmten Daten wie Bildern) und ist mit Abstand der wahrscheinlich
am wenigsten anpaßbare PIM, den ich bisher erlebt habe. Der größte Schwachpunkt
aber ist, daß StarOffice nicht gerade die stabilste Anwendung ist. Unvermittelte
Programmausstiege traten bei mir mehrfach auf - etwas, was mir bei den anderen PIMs
völlig fremd war.
Haben Sie bemerkt, wie ich mich über so simple Dinge wie das Aussehen von Schaltflächen
auslassen kann? Nun, hier kommt StarSchedule noch 'mal davon. Standardmäßig werden
die Schaltflächen flach dargestellt. Sie sehen eigentlich gar nicht wie Schaltflächen
aus und das habe ich zu Anfang übersehen, da ich mich schon so an die Produkte von
Microsoft gewöhnt habe. Bei den anderen PIMs war das für mich ein Anlaß zur Kritik,
aber hier sieht die Sache anders aus, denn a) die Schaltflächen werden hervorgehoben
wenn man sich mit dem Mauszeiger darüber befindet und man erkennt sie als solche und
b) es gibt eine Option, mit der man einstellen kann, ob man flache Schaltflächen
haben möchte, oder solche, die wie echte "buttons" aussehen.
Hinsichtlich des Funktionsumfangs ist die einzige wirklich unterdurchschnittliche
Anwendung das Adreßbuch. Da hat's definitiv noch reichlich Verbesserungspotential,
denn nur Relish kann in diesem Bereich noch schlechter abschneiden. Es gibt keine
Notizbuchfunktion, aber in Anbetracht der Tatsache, daß eine komplette Textverarbeitung
zur Verfügung steht, sollten wir diesen Aspekt wohl in den Hintergrund stellen. Etwas,
daß ich schon bei Relish bemängelte, muß ich auch definitiv zu StarSchedule
noch loswerden: Das Fehlen einer Passwortfunktion. Speziell in Hinsicht auf die
Zielgruppe der kleinen Unternehmen wäre sogar der simpelste Passwortschutz schon
sehr nützlich, um sensible Informationen vor neugierigen Blicken zu schützen.
Abschließend...
Die meisten meiner Beschwerden kreisen um das Thema des großen, klobigen, Alles-in-Einem
Pakets. Funktionell macht StarSchedule aber eigentliche eine recht gute Figur als
PIM und ist nicht sonderlich schwierig zu bedienen. Zum Preis von 0,00 DM kann man
mit StarSchedule wahrlich ein Schnäppchen machen - das läßt sich schwerlich noch
unterbieten. In der Testreihe ist es das einizge Produkt, welches über einen Weg
zur Synchronisierung mit Palm Geräten verfügt und über relativ leicht zu bedienende
Gruppenplanungsfunktionen. Wenn diese Funktionen für Sie also von Bedeutung sein
sollten, ist StarSchedule für Sie die alleinige Wahl.
Jetzt wo StarOffice OpenSource ist, werden wir vielleicht ein paar Verbesserungen für OS/2 sehen. Bis dahin aber, so wurde mir erzählt, kann man auch prima StarOffice 6.0 unter Odin laufen lassen. Die größte Änderung mit 6.0 ist, daß alle Komponenten jetzt separate Anwendungen sind. Mehr als ein paar Leute haben erzählt, daß es sogar besser funktioniert, die Version 5.2 unter Odin laufen zu lassen als die "native" Version 5.1 unter OS/2 selbst. Wie dem auch sei, sowohl StarOffice als auch Odin sind kostenlos - es sollte also nicht zu sehr schmerzen, es einmal selbst auszuprobieren.
Anm.d.Red.: Im folgenden erfahren Sie, wie Drag and Drop doch funktioniert, beginnend damit, daß Sie sich im Dialog Neuer Termin befinden und eine Datei ins das Feld Verweise fallen lassen möchten.
Das geht ganz komfortabel mit Hilfe des in StarOffice am linken Rand verfügbaren Explorers.
Auf diese Weise funktioniert übrigens Drag and Drop zwischen Win9x-Applikationen, wenn die zweite nicht sichtbar ist...
Noch ein Hinweis: Standardmäßig stehen in der Tat nur vier Kategorien für ein Ereignis zur Verfügung. Sie können welche hinzufügen, ändern oder entfernen, indem Sie den entsprechenden StarSchedule Server (standardmäßig Ihr eigener Rechner) über StarSchedule->Datenquellen in der Baumansicht des Explorers verwalten. Es gibt dort auch irgendwas zu Passwörtern, aber ich kann nicht sagen, ob es dabei um den Login des Administrators geht oder die Zugriffslevel...
Quellenverzeichnis:
StarSchedule 5.1a |
[Artikelverzeichnis]
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