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Februar 2002
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Von Don Eitner © Februar 2002, Übersetzung: Manfred Agne |
Ich wollte ursprünglich auf das neue Yamaha CRW-3200S aufrüsten, ein Laufwerk mit 24X Schreiben, 10X Rewrite, 40X Lesen, das auch einen SCSI-Anschluß hat. Aber derzeit ist das SCSI-Modell noch nicht verfügbar, und das IDE-Modell kostet US$200. Ich fand auf outpost.com ein Teac 24x10x40 Laufwerk mit einem IDE-Interface für die Hälfte dieses Preises, und ich gehe mal davon aus, daß ich kein besseres Angebot finden werde.
Aber die Verwendung eines IDE-Brenners unter OS/2 ist ein Problem - oder war es, bis kürzlich. Die für OS/2 erhältliche CD-Brennsoftware unterstützt IDE-Laufwerke nicht direkt. Ich verwende zum Beispiel Chris Wohlgemuths Audio/Data-CD-Creator 0.50, das als grafisches Front-End für das Kommandozeilenprogramm CDRecord/2 arbeitet. CDRecord/2 kennt nur SCSI-artige Adressen (etwa Adapter 0, Unit 1 = Adresse 0,1,0).
Die Zeiten haben sich geändert, und Dank der Arbeit von Daniela Engert mit ihrem Treiber DaniATAP.FLT sind IDE CDs und andere Formen von Wechsellaufwerken für das System unter SCSI-artigen Adressen verfügbar. So weit ich weiß, funktioniert das nur mit Programmen wie CDRecord/2, die speziell nach solchen Geräten suchen, denn mein IDE-Laufwerk erscheint nicht mit einer SCSI-Adresse, während der CD-W524E das schon tut. In den letzten Monaten hat IBM ihre IDE/ATAPI Treiber auch aktualisiert, so daß sie IDE CD-R und CD-RW Laufwerke unterstützen. Aber ich habe mich entschieden, das Original von Daniela zu verwenden, denn ich bin schon ein paar Jahre mit ihrem generischen DaniS506 IDE-Treiber sehr zufrieden.
Die Installation des Teac CD-W524E ist die gleiche wie bei jedem anderen IDE-Laufwerk. Es enthielt ein 40-adriges Standard-IDE-Kabel und Befestigungsschrauben, und war vom Hersteller als IDE-Master voreingestellt. Jedes IDE-Laufwerk ist entweder ein Master oder ein Slave, und an jedem Kabel kann von beidem jeweils nur eines hängen. Da ich auf meinem Motherboard (Asus A7V) vier IDE-Anschlüsse habe, habe ich mich entschlossen, das neue Laufwerk getrennt von der IDE-Festplatte an seinem eigenen Anschluß zu betreiben. Nachdem das Flachbandkabel und die Stromversorgung angeschlossen waren, wurde das Laufwerk beim Systemstart erkannt und unter OS/2 automatisch als Laufwerk mit Lese-Zugriff eingebunden.
Die Installation des DaniATAP.FLT Treibers unter OS/2 ist sehr einfach - entpacken Sie den Treiber in ein temporäres Verzeichnis, gehen Sie auf der Kommandozeile in das Verzeichnis, und geben Sie DDINSTALL ein. Damit wurde meiner CONFIG.SYS die Zeile
basedev=daniatap.flthinzugefügt, und ich mußte nur noch meinen Rechner neu booten, um das IDE CD-RW Laufwerk mit Audio/Data-CD-Creator verwenden zu können.
Audio/Data-CD-Creator 0.50 hat viele Features und ist wirklich sehr mächtig, und dazu auch noch ziemlich attraktiv. Es ist als modifizierter WPS-Ordner programmiert und unterstützt deshalb die ganze Drag and Drop-Standardfunktionalität, das einfache Erstellen von Ordnern innerhalb des Programms, Sortier- und Ansichtsoptionen wie etwa einspaltige Anzeige, mehrspaltige Anzeige, Detailansicht, und so weiter.
Nachdem ich die Dateien per Drag and Drop in das Data-CD-Creator Fenster befördert hatte, konnte ich einfach auf den entsprechenden Knopf drücken, um die Dateien "on-the-fly" auf die CD zu schreiben. Das bedeutet einfach, daß die alte Methode, bei der man ein CD-Abbild erstellen mußte, bevor man die CD schrieb, jetzt während des Schreibens im Hintergrund abläuft. "On-the-fly" Schreiben benötigt natürlich mehr Speicher, denn es erstellt ja nur ein temporäres Abbild, welches gerade lange genug existiert, um auf die CD kopiert zu werden - wenn Ihr System während des Schreibens nicht mehr genug Speicher hat, können Sie eine unbenutzbare CD bekommen.
Ich hätte das 1999, als mein System nur ein Viertel meines derzeitigen Speichers und einen langsameren Prozessor hatte, niemals zu versuchen gewagt. Aber jetzt, mit einem 800MHz Athlon Prozessor und 512MB schnellen Speichers war ich zuversichtlich genug, es zu probieren. Zudem hat das neue Laufwerk eine Form von "Burnproof" Technologie, was bedeutet, daß das Laufwerk, wenn es nicht schnell genug Daten bekommt, mit dem Brennen der CD aufhört und seinen Laser abschaltet, bis es wieder genug Daten hat, um fortzufahren. Das hilft, Brennfehler zu vermeiden, die zu einer unbenutzbaren CD führen können (auch als "Coasters" bekannt). Das kann langsameren Systemen dabei helfen, CDs "on-the-fly" zu erstellen, ohne dabei Probleme zu bekommen.
Am ersten Tag, an dem ich mit diesem Laufwerk arbeitete, habe ich sieben 700MB CD-R Disks gebrannt. Ich habe es immer gehaßt, CD-Rs zu brennen, wegen der Zeit, die nötig war, um zuerst das CD-Image auf der Festplatte zu erstellen und das dann bei 6X-Geschwindigkeit auf die CD zu brennen. Daß ich das Image jetzt "on-the-fly" erstellen kann, hat die Zeit deutlich verbessert, und indem ich die 16X Brenngeschwindigkeit verwende, habe ich die Zeit noch weiter reduziert. Und da das Laufwerk für 24X spezifiziert ist, ist da noch Platz für weitere Verbesserungen. Ich fürchte mich nicht mehr vor dem CD-Brennen und genieße es jetzt so richtig.
Das Teac CD-W524E unterstützt angeblich Audio-Extraktion mit bis zu 40X. In meinen Versuchen mit Leech habe ich aber nur bis zu 7X beim Grabben erreicht. Das entspricht dem Grabben eines 7-Minuten-Songs in einer Minute, oder einer vollen CD von vielleicht 70 Minuten Länge in 10 Minuten. Trotzdem, die Qualität war perfekt, mit null Jitter-Fehlern laut Ausgabe. Jitterfehler können von einer CD verursacht werden, die im Laufwerk vibriert und nicht richtig gelesen werden kann. Keine Jitter-Fehler heißt, daß eine perfekte digitale Kopie erstellt wird, und das CD-W524E hat mich nicht enttäuscht.
Zum Vergleich, mein altes Teac 32X SCSI CD-ROM Laufwerk (kein Brenner) konnte Digital Audio nur mit 2X Geschwindigkeit auslesen, aber es tat das auch mit Null Jitter-Fehlern. Obwohl ich viel lieber das volle 40X Potential ausschöpfen würde, bin ich gegenwärtig mit 7X statt 2X zufrieden. Es bedeutet aber doch, daß die verschiedenen Geschwindigkeitsangaben des Laufwerks (eine für das Brennen, eine für Rewriting, eine fürs Lesen) künstlich aufgebläht sein können.
Zum Zweiten hat Daniela Engert eine hervorragende Arbeit geleistet, indem sie OS/2 dazu gebracht hat, IDE CD-R und CD-RW Laufwerke zu erkennen. Ohne sie wären OS/2 User möglicherweise immer noch gezwungen, teure SCSI-Laufwerke zu kaufen oder teure CD-Brennsoftware wie etwa RSJ zu verwenden.
Drittens, als Anmerkung, Chris Wohlgemuth hat ein exzellentes grafisches Interface für das CD-Brennen unter OS/2 mit Drag and Drop geschaffen. Audio/Data-CD-Creator 0.50 kann leicht mit Top Windows CD-R Software wie etwa Roxio EasyCD mithalten.
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