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Februar 2002

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24X CD-Brennen zum erschwinglichen Preis

Von Don Eitner © Februar 2002, Übersetzung: Manfred Agne

Das was war, das was ist

1999 kaufte ich mein erstes CD-RW Laufwerk, um meine eigenen Audio-CDs zusammenstellen, Daten sichern, und Dateien auf andere Computer übertragen zu können, wie zum Beispiel die in einem Kopierladen oder auf der Arbeit. Damals fand ich ein gutes Angebot für ein Yamaha SCSI 6x4x16 Laufwerk (6X Schreiben, 4X Rewrite, 16X Lesen), und weil es damals unter OS/2 keine Unterstützung für IDE CD-Brenner gab, kaufte ich das anstelle des etwas preiswerteren IDE-Modells. Seitdem haben IDE CD-Brenner im Preis deutlich nachgelassen, und sie sind mit Sicherheit einfacher zu finden als ihre höherpreisigen SCSI-Gegenstücke.

Ich wollte ursprünglich auf das neue Yamaha CRW-3200S aufrüsten, ein Laufwerk mit 24X Schreiben, 10X Rewrite, 40X Lesen, das auch einen SCSI-Anschluß hat. Aber derzeit ist das SCSI-Modell noch nicht verfügbar, und das IDE-Modell kostet US$200. Ich fand auf outpost.com ein Teac 24x10x40 Laufwerk mit einem IDE-Interface für die Hälfte dieses Preises, und ich gehe mal davon aus, daß ich kein besseres Angebot finden werde.

Aber die Verwendung eines IDE-Brenners unter OS/2 ist ein Problem - oder war es, bis kürzlich. Die für OS/2 erhältliche CD-Brennsoftware unterstützt IDE-Laufwerke nicht direkt. Ich verwende zum Beispiel Chris Wohlgemuths Audio/Data-CD-Creator 0.50, das als grafisches Front-End für das Kommandozeilenprogramm CDRecord/2 arbeitet. CDRecord/2 kennt nur SCSI-artige Adressen (etwa Adapter 0, Unit 1 = Adresse 0,1,0).

Die Zeiten haben sich geändert, und Dank der Arbeit von Daniela Engert mit ihrem Treiber DaniATAP.FLT sind  IDE CDs und andere Formen von Wechsellaufwerken für das System unter SCSI-artigen Adressen verfügbar.  So weit ich weiß, funktioniert das nur mit Programmen wie CDRecord/2, die speziell nach solchen Geräten suchen, denn mein IDE-Laufwerk erscheint nicht mit einer SCSI-Adresse, während der CD-W524E das schon tut. In den letzten Monaten hat IBM ihre IDE/ATAPI Treiber auch aktualisiert, so daß sie IDE CD-R und CD-RW Laufwerke unterstützen. Aber ich habe mich entschieden, das Original von Daniela zu verwenden, denn ich bin schon ein paar Jahre mit ihrem generischen DaniS506 IDE-Treiber sehr zufrieden.

Installation

Das Teac CD-W524E wird mit dem Laufwerk, einem 40-adrigen Standard-IDE-Kabel, Befestigungsschrauben, einem analogen Audiokabel für die Verbindung des Laufwerks mit der Soundkarte, etwas Windows-Software wie etwa Roxio EasyCD 5 Basic, einem 700MB CD-R Rohling für 24X Schreiben und einem 650MB CD-RW Rohling für 10X Wiederbeschreiben geliefert.

Die Installation des Teac CD-W524E ist die gleiche wie bei jedem anderen IDE-Laufwerk. Es enthielt ein 40-adriges Standard-IDE-Kabel und Befestigungsschrauben, und war vom Hersteller als IDE-Master voreingestellt. Jedes IDE-Laufwerk ist entweder ein Master oder ein Slave, und an jedem Kabel kann von beidem jeweils nur eines hängen. Da ich auf meinem Motherboard (Asus A7V) vier IDE-Anschlüsse habe, habe ich mich entschlossen, das neue Laufwerk getrennt von der IDE-Festplatte an seinem eigenen Anschluß zu betreiben. Nachdem das Flachbandkabel und die Stromversorgung angeschlossen waren, wurde das Laufwerk beim Systemstart erkannt und unter OS/2 automatisch als Laufwerk mit Lese-Zugriff eingebunden.

Die Installation des DaniATAP.FLT Treibers unter OS/2 ist sehr einfach - entpacken Sie den Treiber in ein temporäres Verzeichnis, gehen Sie auf der Kommandozeile in das Verzeichnis, und geben Sie DDINSTALL ein. Damit wurde meiner CONFIG.SYS die Zeile

basedev=daniatap.flt
hinzugefügt, und ich mußte nur noch meinen Rechner neu booten, um das IDE CD-RW Laufwerk mit Audio/Data-CD-Creator verwenden zu können.

Hardware ist nur so gut wie die Software, die darauf läuft

Der erste Schritt ist nachzusehen, ob Audio/Data-CD-Creator mein neues Laufwerk sieht. Auf dem Bild unten sehen Sie, daß das der Fall ist. Sie sehen auch ein paar der Einstellungen, die das Programm bietet, wie etwa always create shadows [immer Verweise erzeugen, d.Üb.], die es erlaubt, von überall her Dateien per Drag and Drop auf das Hauptfenster des Programms zu ziehen, ohne darauf warten zu müssen, daß diese Dateien kopiert werden, bevor man mit dem Brennen der CD beginnen kann. Das ist einer der größten Vorzüge der Workplace Shell von OS/2, und ich bin sehr froh, daß Chris in seinem Programm diese Option vorgesehen hat.

Audio/Data-CD-Creator 0.50 hat viele Features und ist wirklich sehr mächtig, und dazu auch noch ziemlich attraktiv. Es ist als modifizierter WPS-Ordner programmiert und unterstützt deshalb die ganze Drag and Drop-Standardfunktionalität, das einfache Erstellen von Ordnern innerhalb des Programms, Sortier- und Ansichtsoptionen wie etwa einspaltige Anzeige, mehrspaltige Anzeige, Detailansicht, und so weiter.

Nachdem ich die Dateien per Drag and Drop in das Data-CD-Creator Fenster befördert hatte, konnte ich einfach auf den entsprechenden Knopf  drücken, um die Dateien "on-the-fly" auf die CD zu schreiben. Das bedeutet einfach, daß die alte Methode, bei der man ein CD-Abbild erstellen mußte, bevor man die CD schrieb, jetzt während des Schreibens im Hintergrund abläuft. "On-the-fly" Schreiben benötigt natürlich mehr Speicher, denn es erstellt ja nur ein temporäres Abbild, welches gerade lange genug existiert, um auf die CD kopiert zu werden - wenn Ihr System während des Schreibens nicht mehr genug Speicher hat, können Sie eine unbenutzbare CD bekommen.

Ich hätte das 1999, als mein System nur ein Viertel meines derzeitigen Speichers und einen langsameren Prozessor hatte, niemals zu versuchen gewagt. Aber jetzt, mit einem 800MHz Athlon Prozessor und 512MB schnellen Speichers war ich zuversichtlich genug, es zu probieren. Zudem hat das neue Laufwerk eine Form von "Burnproof" Technologie, was bedeutet, daß das Laufwerk, wenn es nicht schnell genug Daten bekommt, mit dem Brennen der CD aufhört und seinen Laser abschaltet, bis es wieder genug Daten hat, um fortzufahren. Das hilft, Brennfehler zu vermeiden, die zu einer unbenutzbaren CD führen können (auch als "Coasters" bekannt). Das kann langsameren Systemen dabei helfen, CDs "on-the-fly" zu erstellen, ohne dabei Probleme zu bekommen.

Geschwindigkeit

Nein, das ist kein lausiger Action-Triller aus den 90ern, es ist eine passende Beschreibung des Teac CD-W524E Laufwerks.

CD Recording

Ich habe CD-R Rohlinge, die für 16X Brennen spezifiziert sind und die ich vermutlich bis 24X verwenden könnte, aber um mögliche Probleme zu vermeiden, habe ich die maximale Geschwindigkeit in Data-CD-Creator auf 16X gesetzt. Das ist immer noch eine signifikante Verbesserung gegenüber der Zeit, die ich für das Brennen einer vollen CD auf meinem alten 6X Brenner benötigt habe. Ich habe die Zeit gestoppt, beide Laufwerke haben ihre spezifizierte Zeit erreicht. Deshalb kann man sagen, daß auf meinem alten Laufwerk 60 Minuten Audio in 10 Minuten gebrannt werden konnten, während der CD-W524E bei 16X Geschwindigkeit für die gleiche Audio CD nur 3 Minuten und 45 Sekunden benötigt. Das ist ohne die Zeit für das "Fixieren" oder Abschließen der Session, damit die CD in einem Standard-CD-Player lesbar ist und nicht mehr beschrieben werden kann. Das Fixieren einer CD benötigt nur etwa 20 oder 30 Sekunden.

Am ersten Tag, an dem ich mit diesem Laufwerk arbeitete, habe ich sieben 700MB CD-R Disks gebrannt. Ich habe es immer gehaßt, CD-Rs zu brennen, wegen der Zeit, die nötig war, um zuerst das CD-Image auf der Festplatte zu erstellen und das dann bei 6X-Geschwindigkeit auf die CD zu brennen. Daß ich das Image jetzt "on-the-fly" erstellen kann, hat die Zeit deutlich verbessert, und indem ich die 16X Brenngeschwindigkeit verwende, habe ich die Zeit noch weiter reduziert. Und da das Laufwerk für 24X spezifiziert ist, ist da noch Platz für weitere Verbesserungen. Ich fürchte mich nicht mehr vor dem CD-Brennen und genieße es jetzt so richtig.

CD Audio Extraktion

CD Audio Extraktion (auch als "Grabben" oder "Rippen" bekannt) geht mit dem Teac CD-W524E Laufwerk ziemlich einfach. Man braucht aber ein CDAE-Programm, wie etwa Leech oder Tonigy. Tonigy ist ein Shareware-Programm, das eine Audio-CD als normales Laufwerk unter OS/2 einbindet und es erlaubt, die Audiotracks als normale WAV-Dateien in Programmen wie dem bei OS/2 mitgelieferten Digital Audio Player zu spielen, oder sie mit Tools wie LAME oder GOGO-no-coda (besprochen in dieser Ausgabe) direkt ins MP3-Format zu konvertieren. Leech ist ein einfacheres Kommandozeilen-Programm, das CD-Audio-Tracks ausliest und als WAV-Dateien auf die Harddisk schreibt. Leech kann aber auch direkt über das nette grafische Interface von Audio-CD-Creator verwendet werden, um Tracks von der gewählten CD oder die ganze CD auf einmal auszulesen.

Das Teac CD-W524E unterstützt angeblich Audio-Extraktion mit bis zu 40X. In meinen Versuchen mit Leech habe ich aber nur bis zu 7X beim Grabben erreicht.  Das entspricht dem Grabben eines 7-Minuten-Songs in einer Minute, oder einer vollen CD von vielleicht 70 Minuten Länge in 10 Minuten.  Trotzdem, die Qualität war perfekt, mit null Jitter-Fehlern laut Ausgabe. Jitterfehler können von einer CD verursacht werden, die im Laufwerk vibriert und nicht richtig gelesen werden kann. Keine Jitter-Fehler heißt, daß eine perfekte digitale Kopie erstellt wird, und das CD-W524E hat mich nicht enttäuscht.

Zum Vergleich, mein altes Teac 32X SCSI CD-ROM Laufwerk (kein Brenner) konnte Digital Audio nur mit 2X Geschwindigkeit auslesen, aber es tat das auch mit Null Jitter-Fehlern. Obwohl ich viel lieber das volle 40X Potential ausschöpfen würde, bin ich gegenwärtig mit 7X statt 2X zufrieden. Es bedeutet aber doch, daß die verschiedenen Geschwindigkeitsangaben des Laufwerks (eine für das Brennen, eine für Rewriting, eine fürs Lesen) künstlich aufgebläht sein können.

Fazit

Ein paar Schlußfolgerungen müssen hier gezogen werden. Zuerst einmal bringt das Teac CD-W524E IDE CD-RW Laufwerk eine solide Leistung und bietet exzellente CD-Brenngeschwindigkeit und gute CD-Audio-Extraktionsqualität, und das sogar unter OS/2, das vor 2001 keine Unterstützung für IDE CD-RW Laufwerke hatte. Bei einem Preis von nur US$99 ist es unmöglich, den Wert dieses Laufwerks abzustreiten.

Zum Zweiten hat Daniela Engert eine hervorragende Arbeit geleistet, indem sie OS/2 dazu gebracht hat, IDE CD-R und CD-RW Laufwerke zu erkennen. Ohne sie wären OS/2 User möglicherweise immer noch gezwungen, teure SCSI-Laufwerke zu kaufen oder teure CD-Brennsoftware wie etwa RSJ zu verwenden.

Drittens, als Anmerkung, Chris Wohlgemuth hat ein exzellentes grafisches Interface für das CD-Brennen unter OS/2 mit Drag and Drop geschaffen. Audio/Data-CD-Creator 0.50 kann leicht mit Top Windows CD-R Software wie etwa Roxio EasyCD mithalten.

Quellenverzeichnis:

Don Eitners The 13th Floor Website: http://freiheit.syntheticdimension.net
TEAC CD-W524E internal IDE CD-RW Laufwerk: http://www.teac.com/DSPD/24X10X40_Retail_Kit.htm
DaniATAPI: http://hobbes.nmsu.edu/cgi-bin/h-search?key=daniatapi
Der originale ASPI Router 1.01: http://hobbes.nmsu.edu/pub/os2/system/drivers/scsi/aspir101.zip
Eine neuere Betaversion von ASPI Router 1.1 von einem anderen Autor: http://hobbes.nmsu.edu/pub/os2/system/drivers/scsi/aspirb5.zip
Audio/Data-CD-Creator und CDRecord/2: http://www.os2world.com/cdwriting/


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