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März 2005
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Von Peter Verweij © März 2005, Übersetzung: Joachim Moritz |
Bei Windows-Systemen ist VFAT auf den USB-Speichersticks weit verbreitet, aber wie soll man es unter OS/2 lesen?
Dieser Artikel will die verschiedenen Möglichkeiten aufzeigen, die man als OS/2-Nutzer hat, um die langen Dateinamen von VFAT auch unter OS/2 nutzen zu können.
Ich fand vier Wege zur Nutzung von langen Dateinamen:
Dies ist die älteste existierende Unterstützung für VFAT, aber ich bekam es auf neueren Systemen nicht mehr zum Laufen. Auf einem Warp 4.0 mit Fixpack 9 hat es bei mir gut gearbeitet, aber nach Fixpack 13 gab es immer einen Trap für das ganze System durch den vfat.ifs-Treiber. Er bedeutet also für aktuelle Systeme eine Sackgasse.
Dies ist eine leicht zu installierende, einfache Anwendung, aber man muß es von der Kommandozeile aus starten, um die langen Dateinamen des VFAT in die erweiterten Attribute, die von der WPS benutzt werden, zu konvertieren.
Wenn also viele Dateien auf so einem Speicherstick sind, kann die Konvertierung schon eine Zeitlang dauern.
Für die Konvertierung muß folgendes auf der Kommandozeile eingegeben werden:
vfat2ea k:
In diesem Beispiel ist k: der USB-Speicherstick.
Es ist auch möglich, die langen Dateinamen der WPS
zurück nach VFAT zu konvertieren. Dazu gibt man folgendes ein:
vfat2ea k: /B
Das Programm hat noch mehr Optionen, aber die o.g. sind die notwendigen für den einfachen Zugriff auf VFAT-Datenträger.
Es ist ein gutes und kostenloses Programm.
Es gibt noch ein kleines Paket, das die Arbeit mit vfat2ea deutlich vereinfacht. Es nennt sich vfatmon. Das Programm hat zwei Startoptionen: /m (Start in Symbolgröße) und /s (Start der Überwachung). Wenn zum Beispiel ein USB-Gerät eingesteckt wird, und der Laufwerksbuchstabe wird von vfatmon beobachtet, dann werden durch den Start von vfat2ea im Hintergrund automatisch alle langen Dateinamen konvertiert. Die Rückkonvertierung beherrscht das Programm allerdings nicht. Der Dateiname wird unter Windows dann in der 8.3-Konvention angezeigt (die ersten 8 Buchstaben und die Erweiterung).
Wenn Sie das haben wollen, müssen Sie auf den Start von vfat2ea mit der /B -Option zurückgreifen.
Mit kc ist es nicht möglich, die langen Dateinamen von VFAT zu
sehen. Man kann es nur zum Kopieren zu VFAT-Dateinamen verwenden. Es
ist ein Kommandozeilenprogramm. Es ist sehr schnell, wenn man nur
von einer HPFS- oder JFS-Partition Dateien auf ein VFAT-Laufwerk
kopieren will.
Es ist sogar das Kopieren ganzer Verzeichnisse einschließlich aller
Unterverzeichnisse möglich. Die Kommandozeilenschalter sind denen
des normalen Kopierkommandos vergleichbar.
Um also alle Dateien vom Laufwerk e: nach k:
kopieren zu können, geben Sie folgendes ein:
kc e:\*.* k:
Wenn Sie die Unterverzeichnisse mit kopieren wollen, sollte der Programmaufruf so aussehen:
kc /s e:\*.* k:
Wenn Sie nur eine Datei mit Leerzeichen kopieren wollen, müssen Sie den Dateinamen in Anführungszeichen (") einschließen. Der Aufruf sollte dann etwa so aussehen:
kc "langer Datei Name.txt" k:
Es ist ein kostenloses Programm, aber ich hatte schon ein paar Ausführungsfehler, die den Kopierprozeß stoppten.
Es ist das einzige nicht freie Programm. Um es zum Laufen zu bringen, benötigt man das NetDrive-Programm und das VFAT-Plugin.
Die Installation und die Nutzung des Programms ist sehr einfach. Jedoch hat es in der Version 2.2 (Aktuell ist die Version 3.0 - Ed.) zuerst nicht mit allen USB-Speichersticks funktioniert, die ich in Benutzung habe.
Laut dem Entwickler hat dieses Problem etwas mit der Anzahl der Sektoren zu tun, die von OS/2 gemeldet werden. OS/2 meldet einen kleineren Wert als den, der im Boot-Eintrag gespeichert ist. Nachdem ich einige Informationen übermittelt hatte, bekam ich eine Version, die dann mit allen USB-Speichersticks arbeitete, vorausgesetzt, OS/2 erkennt den USB-Stick normal.
Nach dem Einbinden des USB-Speichersticks kann man dann das erstellte NetDrive-Volume in der WPS verwenden. Kopieren von und zu dem Stick ist dann genauso einfach wie bei einem normalen Laufwerk.
Es gibt ein paar kleinere Nachteile:
Man bekommt einen neuen Laufwerksbuchstaben, aber nachdem der USB-Stick eingeklinkt ist, wird der Originalbuchstabe deaktiviert. Im nebenstehenden Bild können Sie sehen, daß das originale K: Laufwerk (USB-Speicherstick) für den Zugriff gesperrt ist. Auf den USB-Speicherstick kann unter NetDrive mit L:\pendrive zugegriffen werden.
Man muß erst das NetDrive-Volume ausklinken, um den Speicherstick auswerfen zu können. Wenn Sie XCenter verwenden, können Sie eine REXX-Schaltfläche mit den folgenden Zeilen erstellen:
/*script to release usb sticks*/ call RxFuncAdd 'SysLoadFuncs', 'RexxUtil', 'SysLoadFuncs' call SysLoadFuncs nd unmount 'l:\pendrive' eject 'k:'
Dieses Skript klinkt das NetDrive-Volume automatisch aus und "wirft" den Stick aus.
Die Schreibgeschwindigkeit der einzelnen Pakete differiert von schnell bis ganz langsam.
Die Geschwindigkeit von vfat2ea und dem Zusatz vfatmon ist nicht meß- bzw. wertbar, da sie sehr stark von der Anzahl der Objekte auf den Laufwerken abhängt. Der vfat.ifs-Treiber arbeitet nicht auf meinem System, so daß die Verarbeitungsgeschwindigkeit nicht gemessen werden konnte.
Am schnellsten ist das Programm kc. Es schreibt eine 55-MB-Datei in 34 Sekunden auf einen USB 2.0-Speicherstick an einem T40 (mit USB 2.0-Bus). Das normale Copy-Kommando benötigt 33 Sekunden für dieselbe Datei.
Das offizielle NetDrive-Plug-In ist langsam, es braucht für das Schreiben einer 14-MB-Datei ganze fünf Minuten. Nicht soooo gut..., aber ein verbesserter Treiber soll etwa im Februar herauskommen (aktuelle Version des Plugins ist 2.2.0.3 vom 1.10.2003 - Ed.).
Mit dem neuen NetDrive und dem neuesten Plugin-Treiber (immer noch Beta und nicht offiziell veröffentlicht) ist die Geschwindigkeit deutlich besser. Das Schreiben der 55-MB-Datei auf der gleichen Hardware wie oben beschrieben dauert nur noch 59 Sekunden.
Das ist eine schwierig zu beantwortende Frage. Wenn Sie die Kommandozeile mögen, dann ist kc die mögliche Antwort. Wenn Sie mit der WPS arbeiten, ist wohl eher NetDrive der gangbare Weg.
Auch auf der Kommandozeile arbeitet NetDrive zufriedenstellend gut.
NetDrive hat einen großen Vorteil gegenüber den anderen Lösungen: Sie können lange Dateinamen transparent sehen, lesen und schreiben.
Daten und Quellen:
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