Aktives GUI-Element
Statisches GUI-Element
Quelltext
WPS-Objekt
Datei/Pfad
Befehlszeile
Inhalt Eingabefeld
[Tastenkombination]
Mobile Broadband unter OS/2 in Australien
Benutzung eines LG8330 3G Handys mit OS/2 und eCS
Ed Durrant hat OS/2 seit Erscheinen der Version 1.1 unterstützt. Er lebt gegenwärtig in Sydney, Australien.
Ich erhielt kürzlich ein neues “3G”-Mobiltelefon mit Breitband-Internetzugang von meiner Handy-Firma. Es handelte sich um eine Transaktion, bei der gegenwärtige Kunden von Hutchinson CDMA ("Orange") auf das Hutchinson 3G ("3")-Network übertragen wurden, da das CDMA-Network in Australien seine Serviceleistungen zurückschraubt.
Das Angebot
Dieser Artikel dokumentiert, wie das Handy mit OS/2 oder eComStation benutzt werden kann. Das Angebot war gut, denn der restliche Kaufpreis auf das alte, nicht kompatible CDMA-Handy wurde ausbezahlt, und ein brandneues LG U8330 Handy kostenlos geliefert. Ein zusätzliches “Zuckerl” für mich als monatlicher Minimalverbraucher war, daß die monatlichen Kosten von etwa 50,- AUD für zwei “Familien”-Handys auf etwa 20,- AUD reduziert wurden.
Die Handys haben eingebaute VGA-Auflösungskameras und ermöglichen Videokonferenzen. Sie gewähren auch Zugang zum Internet, und zwar zum Serviceportal der Telefongesellschaften wie auch zum Internet als solches. Man kann also mit dem Handy im Internet surfen (wenn dies auch wegen des winzigen Bildschirms recht mühsam ist), sowie e-Mails senden und empfangen. Die Internetverbindung ist ein 384Kb/s Download- und 64Kb/s Uploadlink, was für ein Handy-Link recht beachtlich ist.
Unter Windows können diese Handys über USB oder Bluetooth mit dem PC verbunden werden und somit den Terminkalender oder Musik- und Videoclips übertragen und den PC zum Empfang von Photos und Videos ausrüsten, die mit dem Handy aufgenommen wurden (diese können auch per e-Mail übertragen werden). Ausgesprochen interessant ist, daß die Handys es möglich machen, den PC mit dem Internet zu verbinden. Auch der Preis für die Internetverbindung ist attraktiv: ein monatlicher Mindestbetrag von 5,- AUD und ein bis zu 100-MB-Datentransfer für 29,- AUD, wobei ein Übertragungsvolumen über der 100-MB-Grenze mit 1,- AUD pro MB veranschlagt wird. Ein Minimalbenutzer kommt damit im Endeffekt billiger weg als mit der Standardeinwahlfunktion, bei der ein 56K-Modem benutzt wird; außerdem fallen keine zusätzlichen Telefonkosten an.
Dies ist natürlich ein überaus verlockender Werbeschachzug. Was ist heutzutage nicht alles möglich auf dem konkurrenzfähigen Telekommunikationsmarkt, und ist es nicht toll für die Benutzer von Windows, daß sie sich all diese Möglichkeiten zunutze machen können? Aber wo bleiben die OS/2- und eCS-Anwender? Können wir von unterwegs oder von zu Hause auch von dieser einfachen Internetverbindung Gebrauch machen?
Bei meiner Suche im Internet erfuhr ich von der Jonas Buys Web-Site os2warp.be, daß das Nokia 6230i-Telefon von Tapio Angervuori aus Finnland als Modem benutzt wurde, wobei er sich des Injoy Dialers bediente: weitere Quellen habe ich jedoch nicht gefunden, jedenfalls nicht für mein LG U8330.
Die hilfreichste Information fand ich auf Hutchinsons australischer Website www.three.com.au. Obwohl weder OS/2 noch eCS erwähnt wurden (Linux oder MAC im übrigen auch nicht), stieg meine Hoffnung auf Grund der Tatsache, daß die Verbindung zu PDA-Geräten unterstützt wird. Vielleicht war es doch möglich, dieses Handy mit OS/2 zu benutzen, so wie Tapio es mit seinem Nokia 6210i gemacht hatte! Ich fand die gewünschte Information hinsichtlich der Verbindung des Handys auf einigen Webpages sowie weitere Informationen, indem ich einige PDF-Dateien eines Handbuches herunterlud. Es ist interessant, daß der PC *99# senden muß, um die Verbindung mit dem Handy herzustellen, genauso wie Tapio es für das Nokia beschrieben hat – vielleicht ist dies so eine Art Standard für alle Handys der neuen Generation.
Abgesehen von der Verbindungsnummer ist der sogenannte APN-Name vonnöten, ohne den keine Verbindung hergestellt werden kann. Er kann jedoch nicht ohne weiteres vom PC über den Dialer an das Telefon weitergeleitet werden, sondern muß manuell ins Telefon eingegeben werden. Auch hier bietet die australische Website von "3" wieder alle erforderlichen Anweisungen.
Ich werde untenstehend alle Schritte, die für ein erfolgreiches Funktionieren erforderlich sind, im einzelnen aufführen. Es war jedenfalls eine nette Überraschung, für ein Handy, das ich ursprünglich als Sparmaßnahme kaufte, den Bonus eines Mobile Broadband zu bekommen, das mit OS/2 & eCS funktioniert! Obwohl sich all diese Angaben auf das LG U8330-Handy beziehen, könnten sie sehr wohl weltweit für alle anderen "3G"-Telefone im "3"-Network relevant sein. Wenn Sie also in einem von den unten aufgeführten Ländern leben, könnte diese neue Technologie für Sie von Interesse sein.
Im Jahr 2000 erhielt Hutchinson Whampoa seine erste 3G-Lizenz in Großbritannien. In der Folge erweiterte sich der Zugriff des Konzerns durch internationale Partnerschaften von Hong Kong und Großbritannien bis nach Australien, Österreich, Dänemark, Irland, Israel, Italien, Norwegen und Schweden.
Einstellung des Telefons
Wie bereits vorher erwähnt, stammt diese Information direkt von der Website der Telefongesellschaft. Man fährt am besten, wenn man diese Instruktionen "buchstabengetreu" befolgt.
Einstellung des APN-Namens im Handy (dies ist auch notwendig, um über das Serviceportal von "3" hinaus den Zugang zu anderen Internet- Websites zu erhalten):
- Drücken Sie die Taste Menu.
- Gehen Sie zu Einstellungen (oder drücken Sie die Taste [9]).
- Gehen Sie zu Zugangspunkte (oder drücken Sie die Taste [5]).
- Klicken Sie auf Bearbeiten, wenn 3Services hervorgehoben ist.
- Rollen Sie sich zum Feld APN hinunter und geben Sie 3netaccess ein (wobei 3Services außer Kraft gesetzt wird).
- Drücken Sie Fertig.
Schalten Sie das Handy aus und dann wieder ein.
Einstellung des OS/2- oder eCS-PC
Ich werde hier auf die Einstellung des Injoy-Dialers nicht eingehen. Ich gehe davon aus, daß Sie diesen (bzw. etwas Vergleichbares) sowieso haben oder wissen, wie man ihn installiert.
Diese Angaben sind für den Injoy-Dialer bestimmt, wenn Sie einen anderen (PPP-fähigen) Dialer verwenden, müssen Sie nach ähnlichen Feldern Ausschau halten.
Schaffen Sie ein neues Host-Profil, indem Sie die Schaltfläche New drücken.
Ich habe dieses Host-Profil 3netaccess genannt, aber der Name spielt im Augenblick keine Rolle. Sie können diesem neuen Host jeden x-beliebigen Namen geben, der ihnen am passendsten erscheint. Lassen Sie die Felder für die User-ID und das Paßwort frei und klicken Sie OK.
Auf dem nächsten Bild können Sie alle Einstellungen so belassen, wie sie erscheinen. Drücken Sie nun die Schaltfläche Comm setup.
Dieses Bild definiert den Kommunikationsanschluß-Parameter zum Handy, das wie ein USB-Modem wirkt. Die angegebenen Einstellungen scheinen gut zu funktionieren:
Setzen Sie Port setup auf COM8 und Port speed auf 345600. Wählen Sie eine Minimum connection speed von 0. Wählen Sie Reconnect at conn. loss, so daß wie oben ein X angezeigt wird.
Stellen Sie in der Gruppe Modem & Dialing folgendes ein: Als Phone number #1 tragen Sie ATDT*99# ein. Geben Sie für Modem Initstring #1 AT&F und für Modem Initstring #2 den Wert ATZ ein.
Dies sind vielleicht nicht die "perfekten Einstellungen", aber sie wurden “geprüft und für gut befunden" und funktionieren mit dem LG U8330-Handy.
Drücken Sie jetzt OK, damit kommen Sie auf das vorhergehende Bild zurück:
Dieses Mal drücken Sie PPP options wie oben gezeigt.
Obwohl dieser Bildschirm recht kompliziert aussieht, brauchen Sie lediglich Make fast zu drücken, und der Injoy-Dialer wird selbst die Werte für die schnellste Verbindung festlegen. Drücken Sie nun wieder OK, um zum untenstehenden Schirm zurückzukehren:
Die Konfiguration des Injoy-Dialers ist nun beendet, drücken Sie also Save und kehren Sie zu dem allerersten Injoy-Bildschirm zurück. Drücken Sie für den Augenblick Exit, da wir noch den USB-Anschluß konfigurieren müssen.
Einstellung der USB-Modemverbindung
Die letzte und wichtigste Komponente der USB-Modemunterstützung ist am einfachsten einzustellen. Die USB-Basisunterstützung muß bereits installiert sein und ein funktionierender USB-Anschluß muß bestehen. Das USB-Kabel wird vom Handy in diesen Anschluß eingesteckt.
Wenn die Unterstützungsdateien des USB-Modems, die manchmal auch als USB-Comms bezeichnet werden, noch nicht
installiert sind, müssen Sie dies jetzt tun. Hierbei müssen Sie die Anweisungen befolgen, die Sie beim
Herunterladen erhalten. Dieser Vorgang fügt eine Datei namens USBCOM.SYS in das
Verzeichnis \OS2\BOOT ein und eine DEVICE=
-Anweisung in die Datei
CONFIG.SYS.
In der Datei CONFIG.SYS finden Sie die Zeile
DEVICE=C:\OS2\BOOT\USBCOM.SYS
. Fügen Sie /N:COM8
am Ende an. Bei der Injoy-Einstellung
wurde Port setup auf COM8 eingestellt, um eine Übereinstimmung mit
/N:COM8
zu erzielen. Ich habe bewußt für den COM-Anschluß eine niedrige Zahl zwischen 1 und 4
vermieden, da diese möglicherweise bereits existieren.
Sichern Sie CONFIG.SYS, schließen Sie sie und starten Sie das System neu. Dies ist auch der geeignete Moment, das Telefon ab- und wieder anzuschalten, um es neu zu starten. (Sollten Sie später Probleme mit dem Anschluß haben, können diese im allgemeinen durch Aus- und Wiedereinschalten des Handys gelöst werden.)
Wenn das System erst einmal neu gestartet ist, verbinden Sie das USB-Kabel mit dem Telefon und dann mit dem USB-Anschluß in Ihrem System. Starten Sie den Injoy-Dialer, wählen Sie das neue Host-Profil, das Sie geschaffen haben, und drücken Sie Dial. Wenn alles gutgeht, wird Ihr System jetzt via das LG U8330-Telefon mit dem Internet verbunden.
Sie haben jetzt eine Mobile Broadband Verbindung unter OS/2 oder eCS!
Wenn Sie all dies erst einmal testen möchten, bevor Sie sich einem Internet-Service verpflichten, so ist dies möglich. In diesem Fall werden die transferierten Daten mit 4,- AUD pro MB berechnet. Sie brauchen wahrscheinlich nicht mehr als ein MB Daten zu transferieren, um sich davon zu überzeugen, daß das System funktioniert. Sie können dann online einen Vertrag mit dem für Sie am günstigsten Internet-Service abschließen – sogar über den Anschluß, den Sie gerade benutzen.