Virtual OS/2 International Consumer Education
VOICE Homepage: http://de.os2voice.org
Juli 2003

[Inhaltsverzeichnis]
[Vorherige Seite] [Nächste Seite]
[Artikelverzeichnis]

editor@os2voice.org


Erste Eindrücke: Das IBM ThinkPad T40

Von Andres E. Mukk © Juli 2003, Übersetzung: Torsten Schulz

Einleitung

Seit dem Erscheinen von Warp 3 nutze ich OS/2. Obwohl ich auf der Arbeit Windows benutzen muß, arbeiten meine Frau und ich mit Warp auf zwei Desktop-Computern einschließlich unseres derzeitigen Systems, einem uralten DFI Pentium II 350 MHz, der mit OS/2 Warp 4.52 (Convenience Pack 2) wirklich sehr gut läuft. Meine Frau hat zwei Geschäfte zu Hause und wir werden mit unserer Familie bald umziehen. Also haben wir uns entschlossen, ein Notebook für uns beide zu kaufen. Natürlich kam Windows nicht in Frage, also war es meine Aufgabe, ein Notebook zu finden, welches OS/2-freundlich ist.

Kaufen oder nicht kaufen?

Wie die meisten OS/2-Nutzer wissen, wird die Liste der Systeme, die OS/2 unterstützen, kleiner, sowohl bei Desktops als auch bei Notebooks. Nach ausgiebigem Suchen auf OS/2-Webseiten (IBM und anderen) entschieden wir uns für ein IBM ThinkPad. Ich hatte gelesen, daß die ThinkPad-T-Serie unsere beste Wahl wäre, jedoch waren keine der aktuellen ThinkPads auf der aktuellen Web-Seite (vom 28.4.2003) "PC Systems Tested for OS/2 Base and LAN Compatibility" aufgeführt.

Man kann leicht viele detaillierte Besprechungen des T40 im Internet finden - und ich hab viel Zeit damit verbracht, die meisten der PC-Magazine und Webseiten zu lesen. Diese werde ich hier aber nicht wiederholen. Meine Erfahrungen mit der Konfiguration eines T40 mit OS/2 werden den Schwerpunkt meines Artikels bilden.

Einkaufserfahrungen

Wir kauften eines der günstigeren Modelle des T40 (237319U) auf der ibm.com-Seite. Wir erweiterten das RAM auf 512 MB, aber ich muß zugeben, ich war schon irgendwie zögerlich, den "Kauf"-Knopf zu drücken, weil ich fast keine Berichte über erfolgreiche OS/2-Installationen auf dem T40 in den populären OS/2-Brettern und -Gruppen gesehen habe.

Der Teil des Online-Katalogs der ibm.com-Webseite, in dem die Systemspezifikationen des T40 besprochen werden, weist nicht darauf hin, daß OS/2 ein unterstütztes Betriebssystem ist. Glücklicherweise konnte ich eine offizielle IBM-Broschüre des T40 auf der ibm.com-Webseite vom März 2003 herunterladen, die tatsächlich das "OS/2 Warp Convenience Package" als "unterstütztes Betriebssystem" auf Seite 3 mit der folgenden Fußnote auflistet: "Der Stand der Unterstützung variiert je nach Betriebssystem. Nicht vorinstallierte Betriebssysteme können eventuell nicht die volle Funktionalität zur Verfügung stellen." Ich habe einen Link im "Literaturverzeichnis" unten beigefügt, wo man dies und andere ThinkPad-Literatur herunterladen kann.

Abgesehen vom Fehlen einer Option für ein vorinstalliertes OS/2 besiegelte die Aussage im offiziellen Flyer, daß das OS/2 Convenience Package ein unterstütztes Betriebssystem sei, zusammen mit der Verfügbarkeit von OS/2-Geräte-Treibern speziell für das T40 auf dem Device Driver Pak Online des Software-Choice-Abonnements unseren Entschluß endgültig. Ich wollte keine sechs Monate oder länger warten, um gerade einmal minimale OS/2-Fähigkeiten zu bekommen.

Ich habe gelesen, daß besser ausgestattete T40-Systeme eine Weile bis zur Auslieferung brauchen, aber unser System wurde mit "verfügbar innerhalb von zwei Wochen" angezeigt. Wir wohnen auf Hawaii und bekamen unser System exakt sieben Tage nach Bestellung per UPS (50 Dollar Versandkosten) mit einer kostenlosen Targus-Ledertasche, die normalerweise für über 100 Dollar verkauft wird, und einem Überspannungsschutz. Es gab kürzlich einige Sonderangebote beim Kauf eines ThinkPad-Systems hinsichtlich Preis und kostenlose Zusatzteilen, wie z.B. RAM-Erweiterung, Tragetaschen, "Reisepakete" usw. auf der ibm.com Webseite.

Das System, das ich erhielt, war mit "Made in China" gekennzeichnet, was angesichts des Preises, den IBM verlangt, irgendwie enttäuschend war. Ich hatte auf einer IBM-Verkaufsschau hochpreisigere T40-Modelle gesehen, die mit "Made in Mexico" ausgeschildert waren. Den unschönen Windows-Aufkleber konnte ich vom Gehäuse neben der Tastatur leicht entfernen.

Nachdem ich meine Online-Bestellung abgeschlossen hatte, wurde mir die Möglichkeit angeboten, einen Online-Fragebogen zu meinem Einkauf auszufüllen. Ich habe offiziell meine Kritik wegen der fehlenden Option, OS/2 vorinstallieren zu lassen, und der halbherzigen Unterstützung der IBM PC Company für ihr eigenes Betriebssystem OS/2 angemeldet.

Test der Konfiguration

PCI Bus
Ultrabay Slim Bay
Intel Centrino Mobile Technology:
Pentium M Prozessor 1,3 GHz (Enhanced Speedstep)
Intel 855 Chipsatz
Intel PRO/Wireless Network Connection 802.11b, 11 Mbps, entspricht Wi-Fi
An beiden Seiten des Displays eingebaute UltraConnect-Antenne für eine bessere WLAN-Signalstärke
30 GB ATA-100 (Enhanced IDE) Festplatte
14,1 Zoll TFT-Display, maximale Auflösung 1024 x 768, 16.777.216 Farben
Maximale externe Displayauflösung 2048 x 1536 (Unterstützung für parallelen Betrieb)
ATI Mobility RADEON 7500 Grafik-Chipsatz, 32 MB Video-RAM
512 MB Speicher (PC2100 DDR-SDRAM) (2 GB Maximum)
CD-RW/DVD-ROM Combo-Laufwerk
SoundMAX AD1981B AC97 Audio
4 Mbps Infrarot-Schnittstelle
10/100 Ethernet-Karte mit RJ-45 Anschluß
Internes 56K V.92 Fax/Modem
6-Zellen Lithium-Ionen-Batterie
Zusätzliche Schnittstellen: Parallel, S-Video-Ausgang, Stromanschluß, Docking/Port Replikator, Externes Display,
Kopfhörer/Line out, Mikrophon, 2 x USB 2.0
PC-Card-Unterstützung: 2 x Typ II oder 1 x Typ III

Einrichten des Systems und Installation des OS/2 Convenience Pack 2 (Warp 4.52)

Das System war sehr gut für den Transport verpackt und beinhaltete einen detaillierten Packzettel. Es gab überhaupt keinen Schaden an irgendeinem Teil, und das System war auch schon für die Garantieleistungen angemeldet, da wir es bei ibm.com bestellt hatten.

Ohne Diskettenlaufwerk auszukommen, verlangte einige Gewöhnung. Nachdem das System angekommen war, rief ich unmittelbar die IBM PC-Kundenbetreuung an und bestellte die kostenlosen Wiederherstellungs-CDs, die nach ungefähr drei Tagen eintrafen. Ich entschied mich aber später, weder Windows XP noch den Bootmanager zu installieren, da ich von Problemen bezüglich Windows XPs und OS/2s Fähigkeit, sicher auf derselben Festplatte zu existieren, las. Das Problem liegt (natürlich) bei Windows, das nicht mit OS/2 koexistieren will. Nach der Arbeit mit OS/2 denke ich, daß Windoze XP "Professional" vielleicht das unintuitivste Betriebsystem ist, das ich je ausprobiert habe. Also werde ich wahrscheinlich nicht viel verpassen.

Das T40 wird mit einem versteckten Sektor auf der Festplatte mit Windoze XP und vorbereiteten Rettungsdateien geliefert, aber um OS/2 zu installieren, habe ich die komplette Festplatte in zwei Partitionen aufgeteilt und mit HPFS neu formatiert. Die 30-GB-Festplatte in unserem T40 mit 4.200 U/min ist ziemlich langsam, verglichen mit den Hochgeschwindigkeits-Maxtors unserer Desktops, aber für ein Notebook meiner Meinung nach gar nicht so schlecht (besonders wenn man mit einbezieht, daß sie unter OS/2 laufen). Wenn man einen Desktop- durch einen Notebook-Computer ersetzen will, sollte man vielleicht für intensive Lese- und Schreibzugriffe eines der High-End-Modelle des T40 mit einer Festplatte mit 5.400 U/min in Betracht ziehen.

Es gibt einen deutlich hervorgehobenen, mit "Access IBM" bezeichneten Knopf, der leichten Zugriff auf das BIOS und die Systemkonfigurationsmenüs ermöglicht. Das System ist bedeutend leichter als das T30, und die Magnesiumlegierung der Abdeckplatte läßt es wirklich robust erscheinen.

Ich habe das OS/2 Warp Convenience Pack 2 von den Software Choice CDs ohne größere Probleme installiert. Das RSU [Anm. d. Übersetzers: Remote Software Update] installierte das Base FixPak 3 und das Device Driver FixPak 3. Obwohl ich kein eCS-Besitzer bin, sehe ich dem, was ich darüber gelesen habe, nach keinen Grund, warum eCS nicht auch funktionieren sollte.

Installation der Gerätetreiber

Bevor man OS/2 auf dem T40 installiert, ist es empfehlenswert, alle Gerätetreiber (besonders die Treiber des OS/2 Device Driver Pak Online, einschließlich der PC-Card-5.0-Unterstützung) und andere kritische Software herunterzuladen und auf CD zu brennen, wodurch einem die Installation erheblich weniger Schmerzen bereiten sollte.

Unter der Kategorie "Systems" auf der OS/2 Device Driver Pak Online Seite sind folgende T40-Treiber verfügbar [Anm. d. Übersetzers: Originalpunkte belassen bis auf Kommentare, Support=Unterstützung]:

Enhanced Speedstep Technology Support
Intel 855 IDE Controller Support
OSTA UDF Revision 2.01 Support (für DVD/CD-RW-Laufwerk benötigt)
PC Card 5.0 (CardBus) Card and Socket Support
USB 2.0 Support

Obwohl die TrackPoint-IV-Unterstützung bei "Mice and Trackballs" beim OS/2 Device Driver Pak Online im Abschnitt T40 nicht aufgeführt ist, ist deren Download empfehlenswert (s. Zeigegeräte unten).

Sobald man ein PCMCIA-Modem zum Funktionieren bringt, kann man alles, was man sonst noch braucht, von Software Choice, Hobbes und anderen Webseiten herunterladen. Es könnte sein, daß PCMCIA-Karten mit Warp 4.52 oder eCS ohne zusätzliche PC-Card-Treiber erkannt werden, ich habe nichts riskieren wollen und habe zuerst die letzte PC-Card-5.0-Unterstützung installiert.

Die Gerätetreiber für das T40 von Software Choice funktionierten mit dem Convenience Pack 2 ziemlich genau wie angegeben. Die T40-Seite auf der IBM PC-Webseite schließt aber OS/2 Grafik- und Sound-Treiber nicht mit ein, ganz im Gegensatz zu der Aussage auf der T40-Seite bei Software Choice.

Sound

Die T40 Soundkarte basiert auf dem AC97-Codec von Analog Systems SoundMAX AD1981B. Trotz anderer Behauptungen auf der T40-Sofware-Choice- und der Analog Systems Seite konnte ich im Netz keine OS/2-Audio-Treiber finden.

Also habe ich den neuesten SoundMAX-Audio-Treiber v3.1.4 von Hobbes heruntergeladen, und er scheint gut bei WAV-Dateien und Audio-CDs zu funktionieren. Es gibt auf dem T40 deutlich gekennzeichnete Lautstärketasten, die auch unter OS/2 gut arbeiten. Ich habe meine tragbaren Panasonic-Kopfhörer zum Testen der Qualität des Audio-Signals benutzt, und es hörte sich sehr gut an.

Ein offensichtlicher Nachteil ist, daß man auch mit dem letzten SoundMAX-Treiber v3.1.4 von Hobbes keine MIDI-Dateien unter OS/2 abspielen kann, wobei ich mögliche Umgehungen des Problems wie z.B. TiMIDIty für OS/2 nicht ausprobiert habe. Infolgedessen war meine fünf Jahre alte Tochter sehr enttäuscht, daß ich KidStuff für OS/2 (ein Unterhaltungsprogramm für Kinder, das MIDI-Dateien nutzt) nicht zum ordentlichen Laufen bekommen habe. Ich hoffe wirklich, daß Software Choice einen Audiotreiber für dieses System herstellen kann, der den AD1981B (einschließlich MIDI) unterstützt.

Grafik

Ich benutze Scitechs SNAP Graphics 2.1.3 ohne Probleme für die ATI Mobility RADEON 7500 Grafikkarte und das 1024 x 768 x 16.777.216 Farben 14.1" TFT XGA Display. Außerdem habe ich den externen Monitor-Anschluß an einem NEC MultiSync XE17 getestet. Dieser läuft gut.

Modem

Wie schon in anderen Besprechungen gesagt wurde, arbeitet das in den meisten ThinkPads eingebaute Lucent/Agere Systems Modem nicht unter OS/2. Deshalb habe ich keine Zeit darauf verschwendet, es zum Laufen zu bringen. Stattdessen habe ich ein 56K PCMCIA Fax/Modem von CompUSA für 45 Dollar gekauft und installiert. Das T40 wie auch AT&T Global Network Dialer mit seinem "Auto Detect Modem"-Feature erkannte die Karte problemlos als COM1. Der AT&T Global Network Dialer erkannte das Modem von CompUSA als "Generic", vom Typ "56000 Apple", obwohl sicherlich auch andere Einstellungen funktionieren könnten. Jede nicht-Win-Modem-PCMCIA-Karte dürfte auf diesem System laufen.

Zeigegeräte

Der TrackPoint und das UltraNav Touchpad arbeiten gut und schaffen die Basisfunktionalität für zwei Tasten mit dem Maustreiber des Convenience Pack 2, auch wenn der Systemkonfigurationsordner anzeigt, daß der PS/2-Maustreiber vom 21. Mai 2002 "nicht richtig installiert" sei.

Obwohl nicht auf der T40-Seite von Software Choice aufgeführt, habe ich den TrackPoint IV Treiber (ursprünglich für das T30 gedacht) von Software Choice heruntergeladen und installiert. Nach der Installation zeigt der Maustreiber vom 23.10.2002 "installiert" an und behielt seine gute Funktionalität für einen 2-Tasten-TrackPoint und das TouchPad bei.

Batterieanzeige

Die Batterieanzeige scheint sowohl unter OS/2 als auch dem Object Desktop gut zu funktionieren.

Thema: Standby und Suspend

Bei anderen ThinkPads wurde über Probleme mit dem Suspend-Modus berichtet, besonders wenn PCMCIA-Netzwerkkarten installiert sind. Die Tastenkombination [Fn] - [F4], auch deutlich gekennzeichnet, versetzt das T40-System in den "Sleep-Modus" und [Fn] - [F3] weckt das System wieder auf. Manchmal hängt sich das System nach dem Aufwecken auf, wenn es der Benutzer schlafen geschickt hatte. Die Systemuhr friert ein und die Maustasten und das TouchPad funktionieren nicht. Ich fand heraus, daß es besser funktioniert, wenn man dem System erlaubt, selbst in den Standby-Modus zu wechseln und zum Aufwachen das TouchPad benutzt.

Thema: USB-Zip-Drive

Das einzige wesentliche Problem war, mein portables 750 MB USB 2.0 Zip Drive am T40 zu betreiben. An meinem Desktop habe ich das USB-Zip so konfiguriert, daß es als Festplatte mit HPFS formatiert angezeigt wird. Ich konnte den neuen USB Massenspeicher Gerätetreiber von Software Choice nur dazu bringen, das ZIP-Laufwerk als großes Diskettenlaufwerk zu erkennen. Das begrenzt die Nutzung des ZIPs auf die Formatierung mit FAT.

Solange ich das Zip als großes Wechsellaufwerk betreibe, war es bisher stabil und verläßlich. Wenn man den Massenspeicher-Treiber von Software Choice herunterlädt, sollte man den "Iomega Zip-250 USB"-Treiber vom 30.08.2002 benutzen, nicht den allgemeinen USB-Massenspeicher-Gerätetreiber [Anm. d. Übersetzers, im Original: generic USB Mass Storage Device driver]. Am besten nutzt man die folgenden Einstellungen in der CONFIG.SYS, wenn es der einzige externe Massenspeicher ist:

BASEDEV=USBMSD.ADD /FLOPPIES:0 /REMOVABLES:1 /REMOVABLE_AS_FLOPPY

Die gute Nachricht ist, daß ich mein USB-Zip-Laufwerk am T40 anschließen kann, sogar nach dem Systemstart, und das T40 wird das Zip als Wechsellaufwerk E: erkennen, ohne daß die Erkennung der Wechselmedien erneut ausgelöst werden müßte. Um die Zip-Diskette zu entfernen, ist die Funktion "Datenträger ausgeben" nach einem Rechtsklick auf das Symbol des Laufwerks E: auszuwählen.

Installation von Anwendungen

Das T40 wird mit einer kostenlosen Ausgabe der Lotus SmartSuite Millennium geworben. Als ich Lotus anrief um die OS/2-Version zu bestellen, wurde mir gesagt, daß die Firma ihre OS/2-Version der SmartSuite nicht mehr weiterführe. Ich habe die SmartSuite 1.7 für OS/2 ohne Probleme installiert. Andere OS/2-Programme, die ich bisher installiert habe, sind Object Desktop 1.5.2, StarOffice 5.1, Describe 5.0.5, IBM Web Browser 2.0, Netscape 4.61, AT&T Global Network Dialer 1.70, Adobe Acrobat Reader 3.0, Macromedia Flash Player 5 und Norton Antivirus für OS/2 5.03.72.

Es gibt einen Unterschied von 0,2 GB beim Plattenplatz zwischen der Anzeige des OS/2-Festplatten-Monitors und Object Desktop 1.5.2. Ich habe den Verdacht, daß es an Object Desktop oder zumindest dessen letzter Version liegt.

Ich habe das DVD/CD-RW-Laufwerk bisher nur als CD-ROM-Laufwerk genutzt und noch keine CDs damit gebrannt. Ich könnte mir auf Grund von Besprechungen, die ich gelesen habe, vorstellen, daß RSJ ohne Probleme funktioniert. Ich habe bisher Wireless-LAN nicht unter OS/2 ausprobiert und habe es in näherer Zukunft auch nicht vor.

Netzwerk

Die einzige OS/2-Unterstützung, die ich auf der "IBM PC T40 Software and Support" Seite finden konnte, war die für den Ethernet Intel PRO/100/1000 LAN Adapter. Das konnte ich aber noch nicht testen. Ich habe auch keine Treiber für OS/2 Wireless-LAN gefunden.

Schlußstrich

Dieses Notebooksystem scheint so OS/2-freundlich zu sein, wie es heutzutage nur möglich ist: mit den allgemein bekannten Einschränkungen wie das Fehlen der OS/2-Unterstützung für interne Modems, das Problem MIDI-Soundtreiber und das Problem Suspend. In sechs Monaten könnte ich vielleicht eine bessere Bewertung abgeben, besonders wenn ich anfangen kann, Daten- und Audio-CDs zu brennen. Ich würde auch gern sehen, wie gut Virtual PC und WarpVision funktionieren.

Mit seinem Gewicht von 2,2 kg einschließlich Standardbatterie und CD-RW/DVD-Kombination ist das T40, das wir gekauft haben, unterwegs wirklich leicht. Das T40 hat von meinem Gefühl her die beste Tastatur, die ich je benutzt habe und es hat auch keine lästigen "Windows"-Tasten! Für Nachtflüge gibt es das sehr praktische "ThinkLight", das die Tastatur in dunklen Umgebungen beleuchtet und mit der Tastenkombination [Fn] - [PgUp] aktiviert oder deaktiviert wird.

Es stimmt, das System ist erheblich teurer als andere Massenmarkt-Notebooks, die man beim Discounter bekommt, aber wenn man die IBM-Garantie und OS/2-Unterstützung beachtet, kann man kaum etwas falsch machen. Ich kann mir die zahllosen Stunden vorstellen, die es kosten würde, ein nicht unterstütztes Notebook so gut mit OS/2 zum Laufen zu bringen. Ich war in der Lage, mein T40 mit OS/2 und Programmen über ein Wochenende hinweg zu konfigurieren, wobei ich die nötigen Aufgaben nicht mit einem Mal fertiggestellt habe. Übrigens: Dies ist das erste Notebook, auf das ich OS/2 je installiert habe - und die einzigen wirklichen Probleme, die ich hatte, waren die Konfiguration des USB-Zip-Laufwerks und das Abspielen von MIDI-Dateien.

Wenn man wirklich ein Power-User ist, behauptet IBM, daß der optionale Hochkapazitäts-Li-Ion-Akku, der hinten am System hervorsteht und der das Gewicht des Systems um ca. 230g erhöht, die Batterielaufzeit mit einer einzelnen Ladung auf 7,6 Stunden erweitert - eine der besten Leistungen in der Notebook-Klasse.

Z.Z. durchlebe ich einen Paradigmenwechsel: Ich habe kein internes Diskettenlaufwerk mehr im Notebook. Wenn man das T40 kauft, will man wahrscheinlich irgendeine Art von externen Speicher haben, und ich empfinde das USB-Zip-Laufwerk als einen überlegenen Ersatz für ein Diskettenlaufwerk. Der einzige Nachteil ist, daß die großen portablen Zip-Laufwerke eine eigene Stromversorgung benötigen. Für die Unverbesserlichen, die immer noch mit einem 3,5-Zoll-Diskettenlaufwerk arbeiten wollen, gibt es externe USB-Diskettenlaufwerke, aber wenn man eine FAT-formatierte Wechselplatte nutzen möchte, würde ich mich wegen der weit höheren Speicherkapazität immer noch für das USB-Zip-Laufwerk entscheiden.

Ich möchte dem Software Choice Team danken, die die aktuell verfügbaren Gerätetreiber für das T40 geschrieben haben und ich hoffe, daß sie weiterhin in der Lage sein werden, ihre Entwicklungsanstrengungen fortzusetzen, so daß zukünftig wenigstens MIDI-kompatible Soundtreiber für den AD1981B AC97 SoundMAX Codec und den ThinkPad TrackPoint angeboten werden.

Trotz der Einschränkungen, die ich festgestellt habe, würde ich das T40 OS/2-Usern, die ein Notebook suchen, immer noch empfehlen. Wenigstens sind die Mängel wie das Suspend-Problem und das Fehlen der OS/2-Unterstützung von MIDI, Wireless-LAN und internem Modem bekannt und vorhersehbar, anders als bei den unberechenbaren Systemabstürzen, die ich bei meinen Windows-Systemen auf der Arbeit erfahren habe.

Bei diesem kurzen Blick auf das System habe ich die Parallelport-Verbindung nicht getestet, aber ich freue mich schon auf Überlegungen und Vorschläge anderer OS/2-User bei der Konfiguration ihres T40.

Daten und Quellen:
IBM ThinkPad T40
Hersteller: IBM - http://www-132.ibm.com/webapp/wcs/stores/servlet/CategoryDisplay?categoryId=2072541&storeId=1&catalogId=-840&langId=-1&dualCurrId=73
Preis: abhängig vom Modell

Literatur zur IBM ThinkPad T-Serie im PDF-Format (siehe "IBM ThinkPad T40 notebooks" vom März 2003, wo IBM behauptet, das OS/2 Convenience Package sei ein "Supported operating system"): - http://www.pc.ibm.com/us/thinkpad/literature/tseries.html?ca=UCDTest&me=leftnav&met=web &re=thinkpadtseries
IBM Software Choice T40 Gerätetreiberseite - http://www7.software.ibm.com/2bcprod.nsf/186d96ebef23e6438625689c007ac1ef/c32d9697f9058ebe87256cec00541c72?OpenDocument
SoundMAX Sound-Treiber (Hobbes) - http://hobbes.nmsu.edu/pub/os2/system/drivers/sound/ad188xos2_314.zip
Analog Devices AD1981B AC'97 SoundMAX ® Codec Page - http://www.analog.com/Analog_Root/productPage/productHome/0,2121,AD1981B,00.html
PC Systems Tested for OS/2 Base and LAN Compatibility - http://www-3.ibm.com/software/os/warp/hw-cert/pcm/pcm_syst.htm


Andres E. Mukk, MA, VOICE-Mitglied und aktiver Offizier der Air Force, benutzt bei seiner Arbeit gezwungenermaßen Windows und steht in keinem Abhängigkeitsverhältnis zu IBM. Er ist seit 10 Jahren und Warp 3 OS/2-Heimanwender und kam durch einen Professor am Graduiertenkolleg zu OS/2. Seit 1991 benutzt er Notebook-PCs verschiedener Marken auf Geschätsreisen.

[Artikelverzeichnis]
editor@os2voice.org
[Vorherige Seite] [Inhaltsverzeichnis] [Nächste Seite]
VOICE Homepage: http://de.os2voice.org