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September 2003

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eCS 1.1 Installation Tipps und Tricks

Von Walter F. Metcalf © September 2003, Übersetzung: Jürgen Gaida

Einleitung

Ich war schon sehr früh im Beta-Testprogramm der eCS 1.1 involviert und habe auch 3 PCs sowie ein Thinkpad zur Verfügung. In der Konsequenz bedeutete dies, daß ich mehrere Dutzend Installationen durchführen konnte. Die meisten der Probleme auf die ich stieß, leitete ich durch den BugTracker-Mechanismus weiter, und sie wurden auch prompt beseitigt. Allerdings gab es einige Probleme, die ich bis zum Erscheinen der GA (General Availability Version - Allgemein verfügbare Version) nicht entdeckt hatte. Bei einigen anderen hatte ich keine Zeit sie dem BugTracker zuzuführen. (Eigentlich unnötig zu erwähnen, daß eine große Zahl an Fehlern durch andere Mitglieder der Entwicklungs- und Betatest-Teams entdeckt und behoben worden sind!)

Aber es bleiben immer einige wenige Fehler übrig, wenn ein Produkt endgültig freigegeben wird. Ich werde ein paar der Interessanteren in diesem Artikel besprechen, zusammen mit den Lösungen, die ich zum Umschiffen der Probleme herausgefunden habe.

  1. CD-ROM brennen

    1. Während dies hier geschrieben wurde, gibt es auf dem Markt CD-Brenner, die CDs mit 24-facher Geschwindigkeit brennen (z.B. LG 52x24x52 Laufwerke). Wenn man CDs herstellt, bei denen nahezu die gesamte Kapazität ausgenutzt wird, wie eben bei der eCS Installations-CD, ist die Versuchung groß, diesen Geschwindigkeitsvorteil zu nutzen, um Zeit zu sparen, insbesondere, wenn man mehrere CDs nacheinander brennen möchte. Nehmen Sie meinen Rat an und tun Sie es nicht! CDs, die bei höheren Geschwindigkeiten gebrannt wurden, mögen für Spiele, Videos oder als einfache Datenablage geeignet sein, aber sie sind zur Installation der eCS ungeeignet. Ich bin mir über alle zu berücksichtigende Einzelheiten nicht ganz im Klaren, aber ein entscheidender Faktor ist zweifelsohne der Umstand, daß während der Installation das vollständige Betriebssystem noch nicht zur Verfügung steht und daher die eingesetzte Fehlerbehebung allenfalls rudimentär ist.

    2. Welche Geschwindigkeit ist die Beste? Je langsamer, desto besser. Nach meiner Erfahrung sollten Sie die Installations-CD keinesfalls bei Geschwindigkeiten über 10-fach brennen, besonders wenn Ihr System mit eher klassischen CD-ROM-Laufwerken bestückt ist. 4-fach ist natürlich noch sicherer.

    3. Die Symptome einer wegen eines unsauberen Brennvorgangs schlechten CD sind Fehler (insbesondere Skript-Fehler) oder andauerndes Suchen auf der CD, ohne jemals etwas zu finden. Diese Fehlerklasse läßt sich leicht identifizieren, da sich die Fehler gewöhnlich nicht wiederholen lassen. Anders ausgedrückt, jedesmal wenn Sie erneut zu installieren versuchen, erhalten sie andere Fehler.

  2. Tip zu den Startlaufwerken

    1. Hier ein Hinweis, bevor Sie die Installation starten. Wie bei seinem Vorgänger OS/2 so ist auch die eCS-1.1-Installation eine mehrphasige Angelegenheit, in der jede Phase durch einen Neustart abgeschlossen wird. Unglücklicherweise ist das Installationsprogramm nicht sonderlich gewieft darin, die Partition zu finden, auf der es gerade arbeitet. Wenn Sie mehrere startbare Partitionen für bestehende OS/2-eCS-Systeme haben, ist es wahrscheinlich, daß bei einem Neustart eine dieser Partitionen statt der Installationspartition gestartet wird.

    2. Der einzig sichere Weg, diesem Problem zu begegnen ist, den LVM (Logical Volume Manager) oder Mini-LVM zu benutzen, um entweder alle startbaren OS/2-eCS-Partitionen vor OS/2 zu verstecken oder diese aus dem Bootmanager zu entfernen.

    3. Wenn die Installation erst einmal abgeschlossen ist, ist es ein Leichtes, die startbaren Partitionen wiederherzustellen. Nach meiner Erfahrung zahlt sich dieser kleine zusätzliche Aufwand doppelt aus, indem man Zeit und Nerven spart.

  3. CD-ROM-Laufwerksbuchstabenverteilung

    1. Alle bisherigen Installationsprogramme der Client-VersionenAnmerkung von OS/2 und eCS hatten eine Beschränkung: Der Laufwerksbuchstabe des CD-Laufwerks war im Installationsprogramm fest einkodiert, konnte also nicht geändert werden. (Das eCS-1.0-Installationsprogramm versuchte, diese Beschränkung zu umgehen, aber wenn man tatsächlich versuchte, den Laufwerksbuchstaben zu ändern, versagte das Installationsprogramm.)

    2. Obwohl es nicht wie ein großer Wurf aussehen mag, die bisher gewählten Laufwerksbuchstaben - R für das reservierte Laufwerk und S für das System-CD-Laufwerk - sind inkompatibel mit den meist eingesetzten Systemen, inkompatibel mit Applikationen wie RSJ-CD-Writer-Software, und zu einem gewissen Grad inkompatibel mit dem aktuellen Design von OS/2 selbst. In der Konsequenz waren erfahrene OS/2-eCS-Anwender gezwungen, die CONFIG.SYS auf geeignetere Laufwerksbuchstaben wie X und Y oder Y und Z zu ändern, nachdem die Installation abgeschlossen war. Erschwerend kam hinzu, daß diese Änderung nicht so leicht richtig zu bewerkstelligen war.

    3. Schlußendlich bietet das eCS-1.1-Installationsprogramm nun die Möglichkeit, die Laufwerke so zu organisieren, wie man sie haben möchte, und zwar bevor die Installation beginnt!

    4. Hier also die Vorgehensweise:

      1. Wenn man die Installation startet, wählt man "Start mit Menü für eigene Werte" (im zweiten Installationsfenster):

        1. BootMenu.jpg

      2. Im zweiten Fenster, mit dem Titel "eComStation BOOT-OPTIONEN: Verschiedenes", sind in der fünften und sechste Zeilen die Einträge: "Folgenden Laufwerksbuchstaben reservieren" beziehungsweise "eComStation CD-ROM befindet sich in Laufwerk".

      3. Nach dem Sprung in die 5. Zeile wählt man mit den Pfeil-auf- und Pfeil-ab-Tasten den gewünschten Laufwerksbuchstaben aus. Es fällt auf, daß der Laufwerksbuchstabe in der 6. Zeile mit jeder Auswahl eines Laufwerksbuchstaben in der 5. Zeile ebenfalls geändert wird.

      4. BootOptions.jpg

  4. Verteilte Installation

    1. Erfahrene OS/2-Anwender verteilen ihre Installation gewöhnlich über mehrere Laufwerke. Die Basiskomponenten gehen aufs Systemlaufwerk und die eher applikationsorientierten Daten, wie Browser und Java, werden auf ein anderes Laufwerk installiert. An dieser Stelle hält das eCS 1.1-Installationsprogramm eine unangenehme Überraschung für alle Ungewappneten bereit.

    2. Wenn der vorhergehende Systemabschluß nicht korrekt war, was leicht passieren kann, wenn der vorherige Installationsversuch fehlgeschlagen war oder abgebrochen wurde, gibt der Installer eine Warnung aus und bietet die Möglichkeit an, ein FORMAT oder CHKDSK auszuführen. Unglücklicherweise prüft er aber nur die Startlaufwerke. Überprüfungen von anderen Laufwerken finden nicht statt!

    3. In der Konsequenz bedeutet dies, wenn man die Installation über die Laufwerke C und O verteilen möchte, bei der z.B. O ein nicht-startbares Applikationslaufwerk ist, daß keine Überprüfung des O-Laufwerks vorgenommen wird und daß es, falls es "dirty" ist, z.B. im "Select Components" Abschnitt der ersten Phase nicht zur Verfügung steht, um Daten darauf zu installieren. Der Versuch, dann auf das O-Laufwerk zuzugreifen, würde mit einem "Beep" quittiert, eine eindeutige Fehlersignalisierung, und die Dateien würden auf dem Systemlaufwerk landen.

    4. Wenn man zwei oder mehr Laufwerke benutzen möchte, liegt es an einem selbst zu überprüfen, daß alle Nicht-System-Laufwerke einwandfrei funktionieren und "sauber" sind, bevor das System versucht, darauf zuzugreifen. Am besten macht man dies schon sehr früh in der Installationsphase, z.B. unmittelbar nach dem Formatieren des Systemlaufwerks. Hat das System das Applikationslaufwerk erst einmal eingebunden, ist es zu spät.

  5. Kommunikationsprobleme

    1. In einem einfachen LAN, bestehend aus einem Router und einigen Peer-Arbeitsstationen, ändert das Installationsprogramm den Hostnamen immer in "MyComputer" ab, unabhängig davon, was man in der LAN-Einstellungen-Seite angegeben hat:

      1. LANSettings.jpg

      2. Der Name, den man im "Workstation ID"-Kasten einträgt, wird die Computer-ID in der IBMLAN.INI.

      3. Man sollte den Hostnamen über das Objekt TCP/IP-Konfiguration ändern, wodurch dieser in der CONFIG.SYS und in der Datei HOSTS richtig eingetragen wird.

    2. Ein anderes Kommunikationsproblem, daß ich auf einigen Maschinen (insbesondere IBM-Thinkpads) gesehen habe, ist, daß das Installationsprogramm nicht überprüft, ob der IRQ, den er der PCMCIA-Karte vergibt, schon anderweitig vergeben ist.

      1. Zum Beispiel habe ich in meinem Thinkpad 390E eine Linksys PC100 Etherfast-Karte, die auf den IRQ 5 voreingestellt ist, obwohl sie auch auf vielen anderen IRQs einwandfrei funktioniert. Das Problem daran ist, daß der Soundchip in diesem Thinkpad (in der Grundausrüstung enthalten) ebenfalls den IRQ 5 beansprucht. Das Installationsprogramm überprüft dies nicht und übernimmt blind den voreingestellten IRQ für die Ethernet-Karte, mit dem Resultat, daß mein System einfriert sobald ich aufs Internet oder LAN zugreifen will.

      2. Die Lösung ist (natürlich), das MPTS-Objekt aufzurufen (Lokales System | Systemkonfiguration | Netzwerk) und die Einstellungen für die Linksys-Karte zu bearbeiten, heißt, den IRQ auf einen anderen Kanal zu legen, wie unten gezeigt:

        1. MPTS.jpg

      3. Sicher ist dies nicht sonderlich schwer, aber ein neuer Anwender kann schnell ein paar Stunden damit verschwenden herauszufinden, warum er nicht ins Internet kommt.

  6. IBM-Notebook-PCMCIA-Unterstützung

    1. Bei bestimmten IBM-Notebooks (sogenannten Thinkpads) ist die ausgewählte Software im Abschnitt Hardware and peripherals configuration der Phase 1 nicht korrekt.

      1. HardwareConfig.jpg

      2. Das verräterische Kennzeichen dieses Problems ist, daß mit dem letzten Neustart des Systems folgende Systemmeldung angezeigt wird:

        DHCPSTRT: DCHP client did not get parameters. DHCPSTRT: Could not start DHCP client. DHCPSTRT: Continuing to try in background.

      3. Vor einem Versuch dieses Problem zu lösen, sollte man sichergestellt haben, daß alle anderen Kommunikationsprobleme, die durch den Installer verursacht wurden, insbesondere die Fehler die im vorherigen Abschnitt beschrieben sind, abgestellt wurden.

      4. Ergänzend zu den oben beschriebenen Problemen sollte man in jedem Fall die Kabel, Stecker und NICs (Netzwerkkarten) zwischen dem Notebook und dem Router, Hub oder Modem sorgfältig kontrollieren.

        1. Die Programme PMPING und RMVIEW (ein Befehlszeilenprogramm zur Anzeige der vom System erkannten Hardware) sind besonders hilfreich, um hardwareseitige Konflikte aufzudecken.

        2. Wenn man in einem kleinen, vernetzten LAN zwischen einer Arbeitsstation und einer weiteren Arbeitsstation oder einem Router "pingt", sollte man im Normalfall eine durchschnittliche Antwortzeit von 0 Millisekunden für die zurückgekommenen Pakete erhalten.

        3. Es kann durchaus vorkommen, daß die Antwortzeit um 10 Millisekunden liegt, aber wenn die Antwortzeiten im Bereich um 100 Millisekunden oder darüber liegen, ist ein Defekt an der NIC, einem Kabel oder einem Stecker sehr wahrscheinlich.

    2. Nachdem nun alle anderen Kommunikationsprobleme ausgeschlossen sein sollten, wird es Zeit, das eigentliche Problem anzugehen. Nebenbei bemerkt, der Grund, weshalb die anderen Probleme zuerst gelöst werden sollten, ist, daß diese das eigentliche Problem überdecken oder zusammen mit diesem Problem auftreten können. Wenn dies der Fall ist und man die nachfolgenden Schritte zuerst ausführt und dann immer noch nicht auf das LAN oder Internet zugreifen kann, so weiß man dennoch nicht, ob es vorher richtig funktioniert hätte.

    3. Hier also die Vorgehensweise, um die durch das Installationsprogramm falsch installierten Dateien zu ersetzen:

      1. Gehen Sie auf die IBM Thinkpad Support Website.

      2. Suchen Sie in der Liste ihr Thinkpad-Modell.

      3. Klicken Sie auf die angezeigte Typnummer Ihres Thinkpads.

      4. Sie sollten eine Tabelle mit Software und Einheitentreibern sehen. Suchen Sie sorgfältig weiter in dieser Tabelle und finden Sie den Eintrag "PC CARD PCMCIA". (Bemerkung: Suchen Sie nicht in der Tabelle die weiter oben auf der Website steht. Mit dieser Tabelle werden Sie nicht zum richtigen Ziel gelotst.) Stellen Sie zunächst fest, ob es eine OS/2-Version gibt.

      5. Wenn Sie eine gefunden haben, klicken Sie diese an und befolgen Sie anschließend den Anweisungen auf dem Bildschirm um das Paket herunterzuladen und nachfolgend zu installieren.

      6. Während das Paket auf Ihrem Thinkpad installiert wird, werden Sie eine Meldung erhalten, die besagt, daß die Dateien, die auf die Festplatte kopiert werden sollen, bereits mit einem neueren Datum als die aus der vorliegenden Quelle vorhanden sind. Klicken Sie OK, um die Dateien zu überschreiben. Dies ist sehr wichtig. Wiederholen Sie diesen Schritt für alle Dateien, bei denen eine solche Fehlermeldung angezeigt wird.

      7. Es ist wichtig, daß Sie die Installationsanweisungen auf der IBM-Website genauestens befolgen.

      8. Für alle Leser, die ein Thinkpad Modell 390, 390E, 390X oder eins der i-Serie 172x-Maschinen haben, klicken Sie auf ftp://ftp.software.ibm.com/pc/pccbbs/mobiles/pctpgos2.exe um die richtige PCMCIA-Software direkt herunterzuladen: Beachten Sie, daß ich diese URL überprüft und validiert habe als ich diesen Artikel schrieb. Jedoch kann ich für diese URL nicht garantieren, da IBM ihre Webseiten erneut umbaut.

  7. LVM-Probleme

    1. Bei vielen Gelegenheiten und auf verschiedenen Systemen stellte ich fest, daß unmittelbar nach Abschluß der Installation, als ich die Java-Version des LVM-Werkzeugs durch klicken auf Systemkonfiguration | Logical Volume Manager aufrufen wollte, dieses startete, aber noch bevor der Bildschirm vollständig aufgebaut war hängen blieb und sich schließlich selbst beendete (durch einen Absturz).

      1. Leider konnte ich das Problem nicht "auf Zuruf" reproduzieren. Unabhängig davon kann ich jedoch einige Hinweise geben für den Fall, daß Sie von diesem unheimlichen Kobold erwischt werden.

      2. Das Problem trat zeitweise regelmäßig genug auf, um eine Korrektur zu entwickeln und zu testen. Hier also, was ich gelernt habe. Das Problem scheint dann aufzutreten, wenn die Java-Version des LVM-Werkzeugs (also LVMGUI) Java-Module aus beiden Java-Umgebungen 1.3.1 und 1.1.8 lädt. Wenn dies in bestimmten Kombinationen auftritt, verursachen diese zwei Versionen einen Konflikt dergestalt, daß die LVMGUI und/oder Java nicht fortgesetzt werden können.

        • Dies ist häufig der Fall, wenn die Java-1.3.1-Verzeichnisse im Pfad vor den Java-1.1-Verzeichnissen erscheinen.

      3. Daher ist die Lösung dieses Problems, alle PATH-Einträge zu überprüfen und sicherzustellen, daß die Java-1.1-Verzeichnisse und -Unterverzeichnisse vor denen der Java-1.3.1 eingetragen sind.

        • Obwohl diese Korrektur "alle PATH-Einträge" heißt, sind natürlich nur die LIBPATH und SET PATH-Einträge betroffen.

  8. Konfigurationsfehler

    1. Service-Fehler
      1. Wenn man im Objekt "Gemeinsame Ressourcen und Netzwerkverbindungen" ist und die Meldung "NET2114: The Server service is not started" erhält, heißt dies üblicherweise, daß die PEER-Dienste (Anmerkung: Nicht der Server!) noch nicht gestartet waren, als das Objekt "Gemeinsame Ressourcen und Netzwerkverbindungen" geöffnet wurde.

      2. Da das Installationsprogramm unterstellt, daß ein Netzwerksystem installiert werden soll, sollte es immer sicherstellen, daß die PEER-Dienste schon beim Systemstart gestartet werden. Leider funktioniert dies nicht immer.

      3. Es gibt im wesentlichen drei Möglichkeiten, um die PEER-Dienste schon beim Systemstart zu starten:

        1. Der Begriff "PEER" kann noch vor dem Begriff "MESSENGER" in der Zeile "wrkservices=" in der Datei \IBMLAN\IBMLAN.INI eingefügt werden. Diese Zeile befindet sich ungefähr in der Mitte der Datei. (Diese Zeile teilt dem REQUESTER mit, welcher Service zu starten ist, nachdem er selbst gestartet ist.)

        2. Der Befehl NET START PEER kann in die STARTUP.CMD aufgenommen werden.

        3. Eine Referenz des Programmobjekts "Datei- und Druckdienste starten" aus dem Ordner Lokales Netzwerk | Netzwerkdienstprogramme kann in den Systemstartordner gezogen werden.

          • Die letzte dieser Möglichkeiten ist die, die das Installationsprogramm verwendet. Jedoch, aus welchem Grunde auch immer, manchmal geht es nicht, mit dem Ergebnis des oben beschriebenen "Server service"-Fehlers.

      4. TIP: Starten Sie den PEER-Dienst mit einer der beiden anderen Methoden. Beide sind zuverlässiger und dürften auch zukünftig weniger Probleme verursachen. Mein persönlicher Favorit ist die erste Möglichkeit: die Modifizierung der \IBMLAN\IBMLAN.INI. Man sollte nur nicht vergessen, die Referenz "Datei- und Druckdienste starten" aus dem Systemstartordner zu entfernen.

    2. eWorkPlace und eStyler

      "Out of the box" installiert, kommen die abgespeckten Versionen der umfangreichen Werkzeuge XWorkPlace und Styler/2 zum Einsatz. Man nennt sie "eWorkPlace" beziehungsweise "eStyler". Dennoch werden einige fortgeschrittenere Anwender weiterhin die professionellen Varianten dieser Werkzeuge einsetzen wollen. Dies ist durchaus möglich, aber außerhalb dieses Artikels nur sehr schlecht dokumentiert.

      1. Während des eCS-Installationsprozesses kommt man zu einem Fenster mit Titel "eComStation Installationsprogramm: Ausgewählte Komponenten", das ungefähr wie dieses aussieht:

        Components.jpg

        1. Wenn man also eWorkPlace nicht installiert haben möchte, braucht man es einfach nur über den Kasten mit der Aufschrift "extended workplace features" zu deselektieren, wie in dem Bildschirmabbild gezeigt.

        2. Man sollte bedenken, daß durch den Ausschluß von eWorkPlace die ePage-Funktion und auch das eCenter entfernt werden.

        3. ePage und eCenter sind wiederum abgespeckte Versionen der entsprechenden Funktionen aus XWorkPlace. Dadurch kann man, sofern XWorkPlace installiert wird, auch die "Pro"-Varianten dieser beiden Funktionen installieren.

      2. eStyler

        1. Um den eStyler auszuschalten, benutzt man die gleiche Technik wie oben. Der einzige Unterschied besteht darin, daß man anstatt "extended workplace features" nun "interface customization" deselektieren muß, wie unten gezeigt:

          Components2.jpg

    3. eComCenter (früher WarpCenter genannt)

      Viele Anwender möchten auch weiterhin das WarpCenter aus OS/2-Warp 4 statt des eCenter weiter benutzen. Hier also, wie dies zu bewerkstelligen ist:

      1. Den Ordner Programme | Dienstprogramme öffnen.

      2. Das eComCenter-Symbol wird ausgewählt, und durch Doppelklick wird das Programm gestartet. (Anmerkung: Es ist notwendig, zuerst das Programm zu starten, bevor man eine Referenz erzeugen kann.)

      3. Eine Referenz des eComCenter-Objekts wird im Systemstartordner abgelegt. Obwohl es nicht unbedingt nötig ist, wird man nun das eCenter loswerden wollen, sofern es aktiv ist, da beide zusammen redundant sind und sich unter Umständen gegenseitig beeinflußen können. So geht's:

      4. Man öffnet den Ordner Lokales System | Systemkonfiguration und doppelklickt auf das Symbol Bildschirm. Man wählt den Reiter Bildschirmränder und in der Gruppe Bildschirmecke/-rand wählt man die Position, an der das eCenter aktuell angezeigt wird. Sobald man das eCenter-Symbol im Aktionskasten sieht, wählt man die Schaltfläche "Inaktiv". Das Symbol sollte dann verschwinden.

      5. Sofern eCenter aktiviert ist, sollte es nun geschlossen werden. Dazu setzt man den Mauszeiger auf das eCenter, klickt mit der rechten Maustaste und wählt eCenter schließen aus dem Kontextmenü.

      6. Man öffnet den Ordner Lokales System | Systemstart und löscht das eCenter-Symbol.

Dieser Artikel erscheint aufgrund seiner Natur negativ in Bezug auf die eCS und das Installationsprogramm im Besonderen. Um die Schieflage des Bildes, die dadurch entstanden sein könnte, aber auszugleichen, möchte ich feststellen, daß das Installationsprogramm gegenüber der eCS-1.0-Version und gleichartigen Windows-Installationsprogrammen einen riesigen Fortschritt erfahren hat. Insbesondere schätze ich die Möglichkeit, während der ersten Minuten sein System zu konfigurieren und dann das Installationsprogramm die weitere Arbeit machen zu lassen. Man kann dann getrost den Raum verlassen und das Installationsprogramm sein Werk verrichten lassen.

Der Anstoß, diesen Artikel zu schreiben, war, daß ich den Anwendern helfen möchte, daß bestmögliche aus diesem feinen Stück Software herauszuholen.

Walter F. Metcalf


Anmerkung 1: Möglicherweise gilt diese Aussage auch für einige oder gar alle OS/2-Server-Varianten. Ich habe jedoch keine solche Version zum Testen zur Verfügung gehabt.


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