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November 2003
[Inhaltsverzeichnis]
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Von Alex Taylor © November 2003, Übersetzung: Philhard Ackermann |
Seit meiner Studentenzeit habe ich keinen Drucker mehr besessen. Nun, um die Wahrheit zu sagen, ich habe den Drucker aus meiner Studentenzeit immer noch; es ist ein 24-Nadeldrucker von Samsung, und er hat mir in seiner Blütezeit sehr gute Dienste geleistet. Allerdings wüßte ich nicht, wo ich noch Farbbänder dafür bekommen sollte, und obwohl mich dieser Drucker damals wirklich begeistert hat, ist die Punktmatrix-Technologie inzwischen doch reichlich überholt. Daher hat der Drucker während der letzten fünf Jahre eigentlich nur Staub angesetzt, und ich weiß nicht einmal, ob er überhaupt noch funktioniert.
Eigentlich habe ich einen Drucker seit Verlassen der Universität nur sehr selten benötigt, und an meinem Arbeitsplatz gibt es reichlich Drucker (sowohl Tintenstrahl- als auch Laserdrucker). Wie auch immer, dann und wann habe ich einen eigenen Drucker vermißt, speziell bei den unregelmäßigen Gelegenheiten, wenn ich ausnahmsweise mal einen Brief auf Papier schreiben oder mir einen elektronischen Lieferschein ausdrucken mußte.
Eine Zeitlang hatte ich ein halbes Auge auf den Lexmark Optra
E312-Laserdrucker geworfen (welcher vor ein paar Jahren im
VOICE-Magazin hervorragende
Kritiken bekommen hatte). Leider wurde die Produktion des E312 von
Lexmark zugunsten der Modelle E320 und E322 eingestellt, bevor ich mich
zu einem Kauf durchringen konnte. Der E320 lag preislich etwa wie der
E312, allerdings mangelte es ihm an einigen der bestechendsten
Eigenschaften des ersteren (wie beispielsweise der
PostScript-Unterstützung). Bezüglich seiner Eigenschaften war
der E322 der wahre Nachfolger des E312, befand sich jedoch in einem
höheren Preissegment. Also hielt ich mich bis auf Weiteres
zurück.
Mein Interesse wurde plötzlich neu geweckt, als ich bemerkte, daß Lexmark Kanada die unverbindliche Preisempfehlung für den E322 um fast ein Drittel gesenkt hatte. Also lag der Preis erst im Frühling dieses Jahres bei etwa 650 kanadischen Dollar. Inzwischen jedoch ist er auf 462,50 kanadische Dollar (etwa 330 US-Dollar) gesunken und bewegt sich damit in der Nähe dessen, was man seinerzeit für den E312 zu zahlen gehabt hätte.
Diese Preissenkung findet auf der amerikanischen Lexmark-Seite, die tatsächlich den Hinweis enthält, daß der E322 mit Wirkung vom 7. April vom Markt zurückgezogen wird, nicht statt. Daraus schließe ich, daß Lexmark Kanada dem zwar entspricht, aber noch einiges am Lager hat, was sie vorher verkaufen wollen.
Der Link 'how to buy' auf der Lexmark-Seite war nicht sehr hilfreich, aber nach Überprüfung einiger Weiterverkäufer entdeckte ich einen Vorrat dieser Drucker bei der kanadischen Niederlassung von DirectDIAL.com, die diese für CAN$416 pro Stück (knapp USD/€ 300) anboten. (Obwohl dieser Anbieter sowohl Geschäfte in Kanada als auch in USA betreibt, scheinen nur die kanadischen Läden diesen Drucker zu führen.) Ich entschloß mich, einen zu erwerben, und er kam zwei Tage später bei mir an.
Mein neuer Lexmark E322-Laserdrucker (Lexmark hat die Bezeichnung 'Optra' inzwischen aufgegeben) wurde in einem Pappkarton geliefert, der auf der Außenseite eine Abbildung des Druckers sowie einige kurze Beschreibungen seiner Eigenschaften aufwies. In dem Karton befand sich der Drucker, zwei CDs, die offenbar Treiber und Verwaltungsprogramme für verschiedene Betriebssysteme enthielten, eine weitere CD mit Handbüchern im PDF-Format, ein handelsübliches Stromkabel, eine Kurzreferenz und eine Aufbauanleitung. Lexmark hielt es offenbar nicht für angebracht, ein Parallelport-Kabel mitzuliefern, allerdings besaß ich noch das von meinem alten Nadeldrucker, welches, wie sich herausstellte, einwandfrei funktionierte. (Der Drucker läßt sich auch per USB anschließen, aber auch ein solches Kabel war nicht dabei.)
Technische Daten |
Der E322 Laserdrucker. (An den falschen Farben ist mein Scanner schuld.) |
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Auflösung: |
600x600 dpi | |
Seiten pro Minute: | 16 | |
Prozessor: | 133 MHz | |
RAM: | 8 MB (std) / 72 MB (max) | |
Papierkapazität: |
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Tonerkapazität: |
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Papierformate: |
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Druckmedien: |
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Druckersprachen: |
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Anschlüsse: |
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Maximales Druckvolumen: | 15 000 Seiten pro Monat |
Wie man sieht, sind die technischen Daten dieses Gerätes recht anständig. Bezüglich der Unterstützung von Betriebssystemen werden auf der Lexmark-Seite aufgeführt: Apple Mac OS (Versionen 8.6 - X), Microsoft Windows (95/98/Me/NT/2000/XP), Novell NetWare (3.x/4.x/5.x/6.x), Linux, die meisten der wichtigsten UNIX-Derivate (Compaq Tru64, HP-UX, AIX, SCO, IRIX and Solaris), OS/400 und "prinzipiell jede Plattform mit TCP/IP-Fähigkeit". Obwohl nicht explizit erwähnt, besitzt der Drucker auch OS/2-Unterstützung, aber dazu gleich noch ein paar Anmerkungen.
Die herausragendste Eigenschaft des E322 jedoch (wenigstens aus meiner Sicht) ist die PostScript-Unterstützung. Tatsächlich war genau das der Grund für mein Interesse an diesem Modell (bzw. seinem Voräufer, dem E312).
Adobe PostScript ist eine mächtige Sprache, die (unter anderem) von etlichen professionellen Anwendungen sowie Druckern verwendet wird, um Zeichensätze und Dokumentenaufbau in flexibler und konsistenter Art und Weise zu beschreiben. PostScript ist ein weit verbreiteter und anerkannter Standard, und ein PostScript-fähiger Drucker sollte, jedenfalls theoretisch, von so ziemlich jeder Plattform genutzt werden können. PostScript-Unterstützung bedeutet auf der anderen Seite jedoch, daß Lizenzgebühren an Adobe fällig werden, und deshalb ist es sehr ungewöhnlich, diese Eigenschaft im Preissegment von Einsteigergeräten vorzufinden.
Zusätzlich unterstützt der E322 auch PCL 6 (die
Standarddruckersprache von HP). Dies bedeutet, daß man sich bei
der Auswahl eines OS/2-Druckertreibers zwischen mehreren Treibern
entscheiden kann (was beim Hardwarekauf heutzutage ein Umstand ist, um
den man beneidet werden dürfte): einen Treiber, der PostScript
sowie einen, der PCL unterstützt. Beide Varianten können von
Lexmarks Internetseiten heruntergeladen werden.
Es scheint, als sei der PCL-Treiber eine spezielle, leicht modifizierte
Variante des IBM-eigenen Treibers IBMPCL5.DRV. Bei der Installation
landet er in einem eigenen Verzeichnis (\OS2\DLL\LEXMARK\PCL\IBMPCL5),
somit überschreibt er den originalen IBMPCL5-Treiber nicht, falls
dieser bereits installiert sein sollte.
Der PostScript-Treiber entpuppte sich als die neueste Version von IBMs originalem PSCRIPT.DRV (wie er auch beim 'IBM Device Driver Pak Online' angeboten wird).
Ich habe beide Treiber kurz getestet, und sie scheinen sich in puncto Funktionen mehr oder weniger zu entsprechen. Letztendlich bin ich beim PSCRIPT.DRV geblieben, weil mir dieser die Erstellung von PostScript-Dateien ermöglicht, womit ich eine größtmögliche Kompatibilität erreichen kann.
Zum Anschluß des E322 verwendete ich den Domainserver meines kleinen Hausnetzwerks. Hierbei handelt es sich um einen alten, aber zuverlässigen 100er Pentium, auf dem OS/2 Warp Server Advanced läuft. Der Server bietet einen Parallelport, also nahm ich an, daß er der Aufgabe gerecht werden sollte.
Danach erstellte ich unter Verwendung des neuesten PSCRIPT.DRV ein Druckerobjekt unter Warp Server und gab dieses im Netzwerk frei. Auf meinem Hauptrechner (der unter eComStation 1.1 läuft) erstellte ich ein Objekt für einen Netzwerkdrucker für diese Freigabe.
An dieser Stelle kollidierte ich mit einem Programmfehler im Mozilla 1.3. Wie ich feststellen mußte, stürzt der Browser mit SYS3175 ab, wenn man versucht, auf ein Netzwerkdruckerobjekt zu drucken. (Darauffolgende Experimente mit dem etwas neueren IBM-Webbrowser Version 2.01 ergaben, daß dieser nicht unter dem Problem litt, daher sieht es so aus, als wäre es in neueren Mozilla-Versionen behoben.) Ich habe mir jedenfalls ein lokales Druckerobjekt für LPT1 angelegt und LPT1 auf den Netzwerkdrucker umgeleitet, und konnte anschließend Internetseiten sowie alles andere erfolgreich auf dem Drucker ausgeben.
Der Drucker beansprucht etwa eine halbe Minute zum Aufwärmen,
wenn er im Standby-Modus (in den er eintritt, wenn innerhalb der
letzten fünf Minuten nicht gedruckt wurde) mit einer Druckausgabe
beschickt wird. Danach jedoch wickelt er das Druckgeschäft mit
sehr hoher Ausgabegeschwindigkeit ab. Laut den technischen Daten soll
er 16 Seiten pro Minute drucken können, und nach meinen bisherigen
Erfahrungen wird man von dieser Aussage nicht enttäuscht.
Die Druckqualität entspricht der typischen, beeindruckend hohen Laserdruckerqualität (1200 dpi laut den technischen Angaben). Auch hier habe ich an dem Gerät nichts auszusetzen.
Das einzig mögliche Problem, das ich bislang erkennen kann, besteht darin, daß die in den Eigenschaftsbeschreibungen erwähnte Möglichkeit eines 'manuellen Duplexdrucks' mit den OS/2-Treibern nicht zu funktionieren scheint. ('Manueller Duplexdruck' ist eine Bezeichnung für die Vorgehensweise, nur jede zweite Seite eines Textes zu drucken, den Papierstapel anschließend umzudrehen und neu einzulegen, und dann die übrigen Seiten des Dokumentes auszugeben, womit man eine Art doppelseitigen Druck realisieren kann.) Auf der anderen Seite könnte es auch sein, daß für so etwas die jeweils verwendete Anwendung zuständig ist.
Obwohl sicherlich günstigere Laserdrucker als der E322 auf dem Markt sind, richten sich diese meist an Windows-Anwender; bei den wenigen Ausnahmen dürfte es schwer fallen, vergleichbare Eigenschaften zu finden. Die vom E322 gebotene PostScript-Unterstützung ist jedenfalls definitiv eine Seltenheit in diesem Preissegment. Daher sollte jeder, der auf der Suche nach einem Schwarzweiß-Laserdrucker mit hoher Qualität und OS/2-Unterstützung ist, den Kauf eines Lexmark E322 in Betracht ziehen.
Dagegen spricht, daß es ziemlich schwierig sein dürfte, einen Anbieter für den E322 zu finden, und das um so mehr, je später man sich entscheidet, weil das Model offenbar ausläuft. Auf den Internetseiten von Lexmark wird er bereits als 'nicht mehr verfügbar' geführt, aber einzelne Wiederverkäufer könnten noch etwas am Lager haben, also sehen Sie sich einmal um.
Daten und Quellen:
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