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Dezember 2003
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Von Armin Schwarz © Dezember 2003, Übersetzung: Torsten Schulz |
Das Dell Latitude C510/C610 ist ein perfektes Beispiel für einen Firmen-Laptop. Er ist dunkelgrau und paßt genau zu den Anzügen der Business-Leute in den Konferenzräumen der Firmen. Aus irgendeinem Grund scheinen sie alle Windows 2000 zu fahren, welches noch zur Transparenz beiträgt - niemand will aus der Reihe tanzen. Der Film Natürlich Blond zeigt dies in einer Szene mit Reihen grauer Laptops - Ausnahme die Heldin Reese, die heiter ein rosa iBook präsentiert.
Aber ich schweife ab. Die Computerszene ist nicht so trist, wie es scheint. Ich erwartete das Erscheinen von eComStation 1.1 mit großer Vorfreude, weil ich wußte, daß es ein neues Installationsprogramm und alle Fehlerkorrekturen, Erweiterungen und Updates einschloß, die für OS/2 Warp 4 seit seinem Erscheinen 1995 herausgekommen sind. Ich war besonders daran interessiert, wie sich eComStation auf einem Dell Laptop, meinem ersten, machen würde.
Abb.
1. Dell Latitude C510/610
Dieses Notebook ist jetzt ungefähr ein Jahr alt und hat folgende Ausstattung: Pentium III 1,2 GHz CPU, 512 MB RAM, 30 GB Festplatte, Toshiba Combo CD-RW/DVD-ROM, einen seriellen, einen parallelen sowie einen USB-Anschluß, zwei PCMCIA-Steckplätze, einen PS/2-Anschluß für Maus und Tastatur, einen Video-Ausgang, Anschlüsse für Kopfhörer, Mikrophon, Modem und Telefon [Anm.d.übers.: eingebautes Modem], Infrarot und eine ATI Mobility Radeon, eine Grafikkarte mit maximaler Auflösung von 1024x768 bei 16 Millionen Farben.
Die Installation eines Betriebssystems - ganz gleich welches - benötigt einige Vorausplanung. Die Bedienungsanleitung von eComStation ist kurz, präzise und wert, vor der eigentlichen Installation gelesen zu werden. Beispielsweise gibt sie einige Hinweise, worauf man bei der Installation mit anderen Betriebssystemen achten sollte. Da ich es neben Windows 2000 Pro installieren wollte, empfahl sich ein Upgrade für Windows bis zu einem bestimmten Service Pack, um die Beschädigung des Boot-Managers zu verhindern.
Die verschiedene Hardware und die entsprechenden Gerätebezeichnungen sollten bekannt sein und notiert werden, falls die automatische Erkennung fehlschlägt und die Installation danach fragt. Die Systemspezifikation ist eine gute Quelle für die Gerätehersteller und Chipsatz-Bezeichnungen.
Das Partitionieren der Festplatte muß auch geplant werden. Wenn Sie Daten unter verschiedenen Betriebssystemen parallel nutzen möchten, werden Sie herausfinden müssen, welches Dateisystem von allen unterstützt wird. Dementsprechend können Sie die Partition für den Datenaustausch planen.
Wenn die Systemspezifikationen nicht verfügbar oder unzureichend sind, tut man gut daran, die Systemsteuerung von Windows zu konsultieren. Wie schon erwähnt, wurde das Dell Latitude mit vorinstalliertem Windows 2000 Pro ausgeliefert.
Um sich die Hardware-Einstellungen in Windows 2000 Pro anzusehen, öffnen Sie den Hardware-Manager wie folgt:
Start - Einstellungen - Systemsteuerung - System - Reiter Hardware - Gerätemanager-Knopf.
Ich schrieb mir die Gerätenamen und -bezeichnungen für Grafikkarte, Modem, Netzwerkkarte, PCMCIA-Adapter, Sound- und USB-Controller auf. Wenn ein SCSI-Controller auftaucht, ist es eine gute Idee, sich auch diese Information zu notieren.
Abb.
2. Ansicht der Hardware des Geräte-Managers von Windows 2000
In meinem Fall waren alle Geräte außer der Soundkarte mit einer Bezeichnung zu identifizieren. Die Soundkarte war als Crystal WDM Audio Codec by Cirrus Logic, Inc. bezeichnet. Eine Chipsatz-Bezeichnung war in den Eigenschaften nicht angegeben. Von der Laptop-Spezifikation her wußte ich, daß ein AC'97-kompatibler Sound vorhanden war, habe aber noch nicht genug Informationen, ob Sound von einem Treiber unterstützt würde.
Abb.
3. Eigenschaften des Soundkarten-Treibers unter Windows 2000
Ich entschied mich, pci.exe zu benutzen, ein frei verfügbares Programm, das die PCI-Geräte des Computers scannt. Es läuft weder unter Windows 2000 noch Windows XP. So war eine bootbare DOS-Diskette, die ich immer parat habe, sehr dienlich. Hier ist die Ausgabe für die Soundkarte, die ich mit dem Befehl pci >pcidump.txt am DOS-Prompt eingegeben habe:
Vendor 8086h Intel Corporation
Device 2485h 82801CA/CAM AC'97 Audio Controller
Command 0005h (I/O Access, BusMaster)
Status 0280h (Supports Back-To-Back Trans., Medium Timing)
Revision 02h, Header Type 00h, Bus Latency 00h
Self test 00h (Self test not supported)
PCI Class Multimedia, type Audio
Subsystem ID 59591013h Unknown
Subsystem Vendor 1013h Cirrus Logic
Address 0 is an I/O Port : 0000D800h
Address 1 is an I/O Port : 0000DC80h
System IRQ 11, INT# B
Die Gerätebezeichnung ist hier vorhanden, aber es scheint keine Soundkarte von Cirrus zu sein. Wenigstens wurde aber der AC'97-Audio-Controller bestätigt. Ich wußte jetzt etwas mehr als vorher und beschloß, mit meiner Arbeit weiter zu machen.
Nachdem ich in den üblichen Quellen zum Hardware-Support für OS/2 und eComStation nachgeschlagen hatte - siehe Liste unten -, fand ich heraus, daß für alle Geräte Treiber verfügbar waren, außer für das eingebaute PCTel-Modem - und das ohne Probleme, wie Sie später herausfinden werden. Ich war bereit für den nächsten Schritt.
Für mich war es aus verschiedenen Gründen notwendig, eComStation zu installieren, ohne dabei Einfluß auf die Windows-Seite zu nehmen. Dies schloß die Beibehaltung der Laufwerksbuchstaben für das eingebaute CD-RW ein, da einige vorinstallierte Anwendungen eine CD-ROM benötigten, um zu laufen, und ich wollte mich nicht mit der Umkonfigurierung all dieser Anwendungen beschäftigen. Glücklicherweise war die Festplatte in zwei Partitionen aufgeteilt, eine Partition C mit Windows 2000 Pro, und eine Partition D war für Daten vorgesehen. Letztere war leer und genügend groß, um sie in mehrere verschiedene Partitionen aufzuteilen, ohne die Partition C anzuzapfen.
Hier ist mein Entwurf zur Partitionierung:
Windows 2000 Pro
C: Windows 2000 Pro (NTFS)
D: Data (NTFS)
E: CD-RW
F: Daten (FAT32)
G: Daten (FAT)
eComStation 1.1
C: eComStation (HPFS)
D: Daten (FAT, dieselbe wie G: auf der Windows-Seite)
E: Daten (FAT32, dieselbe wie in F: auf der Windows-Seite)
S: CD-RW
Das Laufwerk C: von eComStation ist eine versteckte, primäre Partition, und Windows 2000 Pro kann sie nicht sehen, genauso wie eComStation keine der NTFS-Partitionen sehen kann.
Die FAT- und FAT32-Partitionen dienen dem Datenaustausch zwischen den zwei Betriebssystemen. Die Unterstützung für FAT ist sowohl bei Windows 2000 Pro als auch eComStation eingebaut. Netlabs stellt einen FAT32-Treiber für OS/2 und eComStation zur Verfügung, und ich wollte dem Treiber einfach eine Chance geben, besonders weil lange Dateinamen - anders als bei FAT - zwischen den beiden Betriebssystemen erhalten bleiben. Bei Windows 2000 Pro endete FAT32 schließlich als Laufwerk F: und FAT als Laufwerk G: - eine wenig wichtige Aufteilung für Datenspeicherung und -transfer.
Alle bisherigen Arbeiten schlossen kein Booten der eComStation von CD ein. Um die eigentliche Partitionierung wie beschrieben auszuführen, muß man eComStation booten. Das Programm zur Partitionierung heißt Logical Volume Manager (LVM). Als ich von der ersten eComStation-CD bootete, wählte ich "Starten von eComStation CD-ROM) und "Starten mit Standardwerten". Dies waren nur Text-Bildschirme während der Installation. Von diesem Punkt an fand alles im Grafikmodus statt. Die Anzeige "Beginn der Installation" erlaubte, die Sprache, die Tastatureinstellungen und die Schriftgröße auszuwählen. Der nächste Punkt zeigte die Lizenzbestimmungen, die bestätigt werden mußten, um die Installation fortzusetzen. Dann folgte die Auswahl "Installationsmethode". Weil ich die Partitionierung ändern mußte, wählte ich "Erweiterte Installation". Die anderen Möglichkeiten waren "Einfache Installation" für eComStation als alleiniges Betriebssystem und "Wartungskonsole", die Zugriff auf Texteditoren und verschiedene Hilfsmittel zur Anpassung und zur Fehlersuche erlaubt - ein nette Option für Power-User.
Die "Erweiterte Installation" bringt MiniLVM, ein einfaches Programm, um Partitionen zu bearbeiten und erstellen, auf den Schirm. Sie bekommen die Möglichkeit, die LVM-Dokumentation zu lesen. Dies empfehle ich. Sie müssen kein Spezialist werden, um LVM zu nutzen. Wenn Sie aber eine generelle Vorstellung haben, beschleunigt das sicher Ihre Arbeit.
Da die Partition D aufzuteilen war, mußte zuerst die Partition gelöscht werden. Dann erstellte ich die Partition D erneut mit einer geringeren Größe, da sie als Daten-Partition für Windows unter NTFS gedacht war. Während des Erstellens kann man wählen, ob die Partition bootbar sein soll, man kann Laufwerksbuchstaben und Namen zuweisen, die Größe angeben und auswählen, ob es eine primäre Partition ist oder nicht. Für die Partition D wählte ich "nicht bootbar", den Laufwerksbuchstaben D, den Namen "NTFS Data", als Größe 10 GB und kreuzte "Primäre Partition" nicht an.
Danach erstellte ich die Partition C für eComStation als bootbare primäre Partition mit dem Laufwerksbuchstaben C namens "eCS" mit 8 GB.
Die FAT- und FAT32-Partitionen mit den Buchstaben D und E wurden als nicht bootbare, nicht primäre Partitionen mit 500 MB und 1,5 GB erstellt.
Das Verlassen von MiniLVM führt zum Bildschirm "Volumen auswählen", wo man nun das Installationslaufwerk für eComStation aus den neu erstellten Boot-Partitionen auswählen kann. Der nächste Schritt ist die Partition zu formatieren. Ich wählte die Standardeinstellung, Dateisystem HPFS, und aktivierte die Option "Während der Formatierung auf Fehler prüfen". Das Installationsprogramm warnt vor Datenverlust und der zusätzlich benötigten Zeit zum Prüfen auf Fehler. Es wurden ungefähr 5 Minuten pro Gigabyte benötigt, und das ist vom Prozessor und der Festplattengeschwindigkeit abhängig.
Mit dem LVM ist die beliebige Zuweisung von Laufwerksbuchstaben möglich, und das ermöglichte erst mein Partitionsschema. Die Möglichkeit, das CD-RW unter Windows als Laufwerk E: beizubehalten, war eine Notwendigkeit für mich, die mir LVM durch die Zuweisung geeigneter Laufwerksbuchstaben für eComStation, FAT und FAT32 Partitionen erlaubte. Die Partitionierung nahm kaum Zeit in Anspruch, einschließlich der Installation des Boot-Managers am Ende aller Partitionen.
Abb.
4. Die abschließende Ansicht des Logical Volume Manager bei der
Partitionierung.
Hinweis: Das Bild wurde bearbeitet um den Eintrag des Boot-Managers zu zeigen. In der logischen Ansicht bietet LVM jeweils nur fünf Zeilen pro Eintrag. Außerdem wurden die Namen der FAT und FAT32 Partitionen während des Bootens von Windows verstümmelt, aber das schien keinen Schaden anzurichten.
Die Partition D für NTFS (Daten) und die FAT32-Partition wurden später mit Windows 2000 formatiert.
Nach dem Formatieren kann die eigentliche Installation beginnen. Die Anzeige "Registrierung" erscheint danach. Sie können die Registrierung manuell durchführen oder von Diskette importieren. Um die Installation fortsetzen zu können, muß registriert werden. Der nächste Dialog ermöglicht die Einstellung des Orts, der Zeitzone und der Sommerzeit. Als nächstes erscheint "Hardwareüberprüfung". Bei Grafiktreiber (Scitech Standard), Speicher (IDE/ATATPI-Basisunterstützung auf "Erweiterter Treiber (DANI)" gesetzt), Standardgeräte (Maus, serielle Schnittstelle, APM eingeschaltet) und USB-Unterstützung (eingeschaltet) waren für die Standardeinstellungen keine Änderungen notwendig. Bei Notebook- & PCMCIA-Unterstützung wählte ich Treiberauswahl und kreuzte "SS2TICB.SYS (viele moderne Systeme)" an. Bei den PCMCIA-Services gab ich alle Dienste frei. Woher wußte ich nun, daß ich SS2TICB.SYS als Treiber auszuwählen hatte? Ich mußte es tatsächlich via Versuch und Irrtum nach der Installation von eComStation ausprobieren. Ich konnte in der PCMCIA-Treiberliste keine passende Chipsatzbezeichnung finden, weswegen ich die anfängliche Treiberauswahl ausließ. Es ist auch nicht möglich, den neuen Installer erneut zu starten, um nur PCMCIA-Treiber und -Dienste zu installieren. Dies ist aber mit Hilfe der alten OS/2-basierten Auswahl "Installation anpassen" möglich. Das zeigt, wie gut durchdacht der eComStation-Installationsprozeß durch das Ermöglichen dieser Flexibilität ist. Nachdem ich einige Versuche durchgemacht hatte, fand ich einen Treiber, der ordentlich installiert wurde, und bisher funktioniert meine PC-Card-Festplatte problemlos.
Dann erschien der Dialog "Komponentenauswahl" bezüglich der "Systemdienstprogramme", Java-Auswahl und "Dienstprogramme & Spiele". Ich nahm die Standardeinstellungen an, fügte aber der Liste die optionalen Bitmaps hinzu.
"Netzwerkkonfiguration" ist der nächste Dialog und bei "Verbindungstypen" schaltete ich "Netzwerkadapterverbindung" und "Modem- oder serielle (ISDN) Verbindung" frei. Bei "Netzwerktypen" waren beide Optionen standardmäßig ausgewählt, und ich habe es so beibehalten. Beim Bestätigen der Netzwerkadapter wählte ich den Treiber "IBM NULL MAC", weil meine Netzwerkkarte nicht auf der Liste angegeben war. Gut zu wissen, daß Chuck McKinnis' NICPAK-Seite (siehe unten) die eingebaute Netzwerkkarte als unterstütztes Gerät auflistet.
Auf den folgenden Dialogen wählte ich "Dynamische Adresse verwenden (DHCP)") und gab einen generische "Arbeitsplatznamen" und den LAN-Domänenname ein, um die Netzwerkkonfiguration abzuschließen. Wie schon erwähnt, gab es keine dringende Notwendigkeit für das Netzwerk, ich wollte aber die Netzwerkkomponenten für spätere Nutzung installieren.
An diesem Punkt waren alle für die Installation notwendigen Benutzereingaben beendet, und die Annahme der Konfiguration startet den eigentlichen Datentransfer auf die Festplatte. Ich benötigte ungefähr 10 Minuten dafür, und der Installationsprozeß bootete automatisch, um die zweite Phase zu beginnen. Nach weiteren 15 Minuten wurde erneut gebootet, und die dritte Phase begann. Zwei Minuten später beendete ein letztes Booten die Installation des Betriebssystems. Dabei schien das System zum Stillstand zu kommen, aber nachdem ich lange genug wartete, fand ich heraus, daß der DHCP-Timeout auf 30 Sekunden eingestellte war und dadurch diese lange Wartezeit verursachte.
Nach der dritten Phase brachte das System eine Meldung über eine Überprüfung der Multimedia-Installation und begann die Archivierung des Desktops. Ein Hilfefeld erklärte dir eComStation-Arbeitsoberfläche, und es war erkennbar, daß die Multimedia-Prüfung lief. Dann öffnete das System eine beeindruckende Serie von Kontrollfeldern, um verschiedene eingebaute Funktionen anzupassen. Das erste erlaubte es mir, die Bildschirmauflösung einzustellen. Ich änderte die Standardeinstellung von 800x600 auf 1024x768. Als nächstes bot es die Möglichkeit, die Netzwerk-Nutzer-ID zu ändern, was ich umging. Dann verringerte ich die DHCP-Wartezeit von 30 auf 10 Sekunden, was den Boot-Vorgang um einiges beschleunigte. Das Benutzerinterface konnte nun durch eine verwirrende Anzahl von Auswahlmöglichkeiten angepaßt werden: WPS, eStyler, Fenster- und Symbolthemen. Die Uhr-Optionen sind als nächstes dran. Man kann Dinge wie Standort, automatische Zeitsynchronisation via Internet und mehr einstellen. Das Multimedia-Feld ist eine einfache vom allgemeinen Multimediasystem eingebaute Bestätigung; die Soundtreiber müssen separat installiert werden. Die Installation der Soundkarte wurde aus der neuen Installationsroutine wegen verschiedener Gründe herausgelassen, aber nichtsdestotrotz enthält eComStation eine Anzahl von Soundtreibern und anderen Multimedia-Anwendungen, die später sehr einfach installiert werden können. Zuletzt ist die Druckerinstallation dran, und ich hatte kein Problem, einen Treiber für meinen HP-Laserdrucker zu finden. Wenn Sie die Bildschirmauflösung an diesem Punkt geändert haben, müssen sie erneut booten, um die Änderungen wirksam werden zu lassen.
Die Basisinstallation des Betriebssystems ist nun abgeschlossen, was bedeutet, daß die meisten in OS/2 Warp 4 enthaltenen Anwendungen jetzt installiert sind. Dies beinhaltet den IBM Web Browser, Internet Utilities, EPM usw. Wenn Sie die eComStation Entry Edition erworben haben, beinhaltet die zweite eComStation-CD einige Anwendungen wie das IBM Bonus Pack und Treiber. Die meisten davon können durch ein neues, attraktives Programm installiert werden, das jedes Programm auflistet, seine Funktionalität erklärt und die entsprechend notwendigen Informationen bietet, um sie zu installieren. Wenn Sie die vollständige Version gekauft haben, enthält die dritte CD das Office-Paket Lotus Smartsuite.
Abb. 5. Erfolgreich - eComStation läuft auf einem Dell Latitude und zeigt die Laufwerkseinstellungen. Laufwerke F: und G: sind PC-Card-Festplatten, die an den PCMCIA-Steckplatz angeschlossen sind.
Zur Zeit der Installation fand ich keinen Soundtreiber für das Dell-Notebook. Die beste Hoffnung für eine zukünftige Unterstützung konnte ich aus dem UniAud-Projekt schöpfen. Freilich wurde einige Wochen nach meiner Installation uniaud20030821 freigegeben, und diese erkannte die Soundkarte und wurde ohne Probleme installiert. Alle Sound-Möglichkeiten funktionierten sofort, mit einer Ausnahme: MIDI spielt nicht. Die Installation war klar: Dateien in verschiedene Verzeichnisse auspacken und install.cmd ausführen, den Aufforderungen von minstall folgen und dann neu booten. Die Standardeinstellungen bei der Installation fanden die richtige Soundkarte automatisch, wie die Anzeige des Hardware-Managers weiter unten verdeutlicht. Lesen Sie die Datei readme.txt für weitere Details über das Projekt, und geben Sie eine Rückmeldung an die Programmierer, wenn der Soundtreiber bei Ihnen funktioniert. Der UniAud-Soundtreiber unterstützt das IOCTL90-API-Mixer-Interface, und ich empfehle sehr, LBMix zur Lautstärkeregelung zu nutzen. Die verschiedenen Lautstärkeregler der Multimediaprogramme funktionierten nicht immer richtig. LBMix jedoch arbeitet ohne Probleme und nimmt jetzt immer einen Platz in der eCenter-Ablage ein. LBMix findet man auf der Applikations-CD von eComStation oder auf dem Link weiter unten.
Abb. 6. Der Hardware-Manager von eComStation zeigt die UniAud-Soundkarten-Unterstützung.
Nach wiederholtem Suchen fand ich keinen OS/2- oder eComStation-Treiber für das PCTel-Modem. Kein großes Problem, da ich ein serielles, USB- oder PCMCIA-Modem einsetzen könnte. Es gibt eine ganze Anzahl dieser Modems, die von OS/2 oder eComStation unterstützt werden. Ich werde dieses Thema in einem späteren Artikel über den Anschluß dieses Laptops ans Internet, einschließlich einiger für eComStation und OS/2 verfügbaren Internet-Anwendungen, angehen.
Jetzt war eComStation installiert und am Laufen. Das eCenter stellte das Batterie-Widget automatisch in die rechte Ecke, und die Anzeige von Netzanschluß oder Batterie einschließlich der Füllstandsanzeige arbeiteten ohne manuelle Eingriffe. Das Herunterfahren war nicht automatisch auf das Abschalten des Laptops gesetzt. Das Öffnen der Einstellungen des eStyler-Fensters offenbarten eine ganze Anzahl von durch APM unterstützte Modi und insbesondere einen, der den Laptop nach dem Herunterfahren ausschaltet. Der Dialog "Systemabschluß" beinhaltet jetzt eine Abschaltoption, nachdem das eingeschaltet wurde. eStyler erlaubt es auch, spezifische Programme vor dem Herunterfahren zu starten - sicherlich ein netter Zusatz. Man kann die Einstellungen des eStylers unter Lokales System - Systemkonfiguration - Erscheinungsbild - eStyler-Einstellungen finden.
Bis jetzt hat eComStation auf meinem Dell Latitude fehlerlos gearbeitet. Der Datenaustausch zwischen Windows 2000 und eComStation war problemlos. Windows scheint sich bei den Namen der FAT- und FAT32-Partitionen einzumischen, aber das verursachte keine anderen Problemen. Der Anschluß einer USB-Maus an das Notebook erwies sich als problemlos. Sie wird automatisch erkannt und arbeitet parallel zum Mauspad. Datenaustausch mit USB-Sticks oder PC-Card-Festplatten ging wie geschmiert ohne zusätzliche Konfiguration.
Beim Installieren verschiedener meiner OS/2-Programme fand ich heraus, daß sich das langsam verschwindende Diskettenlaufwerk als nützlich erwies, um Registrierungsschlüssel oder sogar kleinere Utilities von meist älteren Computern auf diesen Laptop zu übertragen. Natürlich hätte ich CDs, USB-Sticks oder das CD-RW/DVD-Laufwerk nutzen können, aber ältere Systeme unterstützen diese Geräte nicht. Ich fand heraus, daß eComStation den Wechsel eines Disketten- oder eines CD-RW/DVD-Laufwerks in einem Combo-Laufwerksschacht nicht automatisch erkennt. Ein erneuter Start ist für eComStation nötig, um Änderungen bei den Laufwerken zu bemerken. Wenn Sie des öfteren einen Datentransfer benötigen, benutzen Sie lieber eine Netzwerk-Verbindung oder Linkwiz über eine serielle oder parallele Schnittstelle.
Ich war sehr überrascht, wie einfach und ereignislos der Installationsprozeß ablief. Nicht ein einziges Problem tat sich auf. Hut ab vor Serenity und all den anderen Entwicklern für einen gut organisierten und einfachen Ablauf. Mit der zusätzlichen Auswahl der Basisanwendungen, den Dienstprogrammen und Werkzeugen stellt eComStation ein Komplettpaket dar und läuft auf einer ganzen Menge populärer Hardware. Ja, es gibt gelegentlich Geräte, die nicht unterstützt werden, aber eComStation ist nicht das einzige Betriebssystem, das daran leidet. Mit der Auswahl an verfügbaren Schnittstellen heutzutage gibt es die Möglichkeit, daß die eine oder andere Lösung für eComStation nicht existiert oder in Arbeit ist, wie meine Erfahrungen mit der Soundkarten-Unterstützung zeigten. Der Mangel an Support für das eingebaute Modem war für mich nicht unmittelbar ein Thema, aber letztendlich fand ich eine Lösung. Bleiben Sie dran, und warten Sie auf einen weiteren Artikel in Zukunft über den Anschluß diese Laptops an das Internet und wie man einige Internet- und Multimedia-Anwendungen nutzt.
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