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Januar 2002
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Von Herwig Bauernfeind © Januar 2002 |
Leider kommt es nach wie vor ziemlich häufig vor, dass man trotz aller Mühe und Sorgfalt bei der Installation zu einem Punkt kommt, an dem man einfach nicht mehr weiter kommt und feststellen muß, dass das gewünschte Programm einfach noch nicht unter OS/2 und Odin eingesetzt werden kann.
Der komplizierte und deshalb leider für die meisten Endbenutzer (inklusive mir) nur schwer beschreitbare Weg ist, sich alle Requisiten zu beschaffen und selbst an Odin mitzuentwickeln.
Wenn das schon nicht möglich ist, kann man wenigstens versuchen das Team Odin indirekt zu unterstützen. Man möge sich zu allererst bitte immer vor Augen halten, dass ein großer Anteil der Weiterentwicklung von Odin in der Freizeit einiger Leute stattfindet.
Deshalb ist es wichtig, erst einmal einige Dinge nicht zu tun:
1. Die Entwickler direkt mit Emails bombardieren. Nach meiner Meinung sollten wir Endbenutzer alles tun, damit die Entwickler sich in erster Linie um die Weiterentwicklung von Odin kümmern können. Sie sind einfach nicht in der Lage, sich um die vielen Probleme zu kümmern, die der Einsatz von Odin derzeit zwangsläufig aufwirft. Odin ist nach wie vor Alpha-Level Software, dass sollten wir nicht vergessen.
2. Bei Fragen in der Odinusers Mailing Liste schroff, unverzüglich und sofort nach Hilfe verlangen. Das ist sinnlos, hilft niemandem und macht nur schlechte Stimmung. Wie schon gesagt, es gibt keine formelle Unterstützung für Odin, alles basiert auf Freiwilligkeit. Deshalb sollten wir stets geduldig, höflich, zurückhaltend und aufmunternd sein.
3. Bei fehlendem Feedback auf eine Frage,
das ganze 4 oder 5 mal wiederholen. Natürlich kann schon mal etwas
im Verkehr der Liste untergehen, aber die Chancen stehen leider recht hoch,
dass niemand etwas Vernünftiges zu einem Problem weiß. Wir sind
leider eine recht kleine Gemeinde...
In Anlehnung an einen Ausspruch von Präsident J. F. Kennedy möchte ich deshalb folgendes Motto für jeden Odin-Benutzer ausgeben:
"Frag nicht, was Odin für dich tun kann, frag was du für Odin tun kannst!"
Nun, ich, als Nichtentwickler, habe mir dieses
Motto zuallererst selbst zu Herzen genommen. Nachdem ich wenigstens etwas
(VX-)REXX kann, sind im Zuge dieser Artikelserie ein paar kleine Tools
entstanden, deren Benutzung bzw. deren Möglichkeiten ich im folgenden
kurz beschreiben möchte.
OdinBug ist ein Generator für Bugreports, deren Format in der Textdatei ReportingBugs.TXT vom Team Odin festgelegt wurde. Der Haken daran: Es ist in Handarbeit relativ aufwändig einen korrekten Bugreport zu erstellen.
Das und die Tatsache, dass ich gesehen habe, dass Sander van Leeuwen und andere Team Odin Mitglieder jeden Tag eine oder mehrere EMails an uns Endbenutzer schreiben mußten in denen sie uns um saubere Bugreports ersuchen, haben mich bewogen OdinBug zu schreiben.
Der zweite Grund war, dass ich im Zuge der Arbeiten an dieser Artikelserie öfter einen schnellen Überblick haben wollte, warum ein Programm nicht geht, ob es Gemeinsamkeiten oder Unterschiede insbesondere bei bestimmten Installationspaketen gibt.
Mittlerweile ist OdinBug sogar Bestandteil der wöchentlichen OdinBuilds geworden, was mich, ganz ehrlich, auch etwas stolz macht.
Was tut OdinBug nun genau?
Es sammelt aus verschiedenen Dateien im System
alle die Informationen zusammen, die gebraucht werden, um einen ordentlichen
Bugreport zu erzeugen. Danach erzeugt es aus den gesammelten Informationen
einen solchen BugReport und im Idealfall für Benutzer von Netscape
Messenger 4.61, PMMail (und ab der nächsten Version auch von PolarBar)
auch gleich die entsprechende EMail and die Odinusers Malingliste, die
man dann nur noch zu verschicken braucht.
Wie erstelle ich nun einen Bugreport, wenn ein Programm nicht funktioniert?
Als erstes muß ich sicherstellen, dass ich einen sogenannten Debug Build verwende (das sind die Odin-Builds in deren Namen debug vorkommt). Nur die Debug-Builds sind in der Lage die Protokolldateien zu erzeugen, die für Team Odin unumgänglich notwendig sind, um überhaupt irgendeinen Nutzen aus einem Bugreport zu ziehen.
Dieser Debug-Build muß zumindest einmal einer im WPI-Format sein, damit sichergestellt ist, dass Odin korrekt installiert wurde. Wenn später ein build im ZIP Format darüber installiert wird, muß jedenfalls das Programm OdinInst.EXE einmal aufgerufen werden, damit alle notwendigen Registry Einträge vorgenommen werden.
Damit Odin die Protokolldateien schreibt, muß die folgende Umgebungsvariable einen Wert haben:
SET WIN32LOG ENABLED=1
Diese Anweisung muß auf der Kommandozeile eingegeben werden und dann muß das betreffende Programm ebenfalls aus dieser Kommandozeile gestartet werden.
Das Ergebnis sind ein oder mehrere Protokolldateien mit den Namen odin32 ?.log und pe ?.log (wobei ? jeweils für 0, 1, 2, etc. steht). Die wesentlichen für die Bugreports sind die namens odin32 ?.log.
Vorsicht, diese Dateien können schnell sehr groß werden, also immer genügend freien Plattenplatz vorrätig haben!
Um nun den eigentlichen Bugreport zu erstellen, muß man OdinBug.EXE mit der Protokolldatei odin32 ?.log als Parameter aufrufen, und auf der ersten Seite des Notizbuches den Namen des Programmes, die Version, eventuell ein Platz, von wo man das Programm beziehen kann und eine verbale Beschreibung des Problems. Erst dann kann man auf den "Create" Knopf drücken.
Bevor man erstmals den "EMail" Knopf drückt, muß man noch die "EMail" Seite des Notizbuches öffnen und sein EMail-Programm eintragen bzw. konfigurieren.
Im übrigen verfügt OdinBug mittlerweise über ein umfangreiches Online-Hilfesystem, welches, wie ich hoffe, alles und jedes ausführlich erläutert.
Zu allem, was OdinBug betrifft, sind Anregungen und Kritik direkt an mich zu richten, da ich derzeit, der einzige bin, der an OdinBug werkt.
OdinTool ist ein kleines Programm, welches dazu dient die Odin Builds im ZIP-Format ordentlich zu installieren.
Außerdem ruft es nach der Installation via Odin einen Win32-Regedit auf der automatisch eine Datei namens CUSTOM.REG in die Odin-Registry einträgt. Das ist eine Möglichkeit, manche Registry-Einträge die OdinInst.EXE automatisch auf bestimmte (englische) Werte setzt, an eigene Bedürfnisse anzupassen und diese Werte auch über die nächste Installation zu retten ohne das diese Änderungen jedesmal händisch mittels Regedit vergenommen werden müßten.
OdinTool bietet noch einen Knopf zum direkten Aufrufen von Regedit und einen zum Editieren von Odin.INI, welches ebenfalls bei jeder Installation von Standardwerten überschrieben wird.
OdinTool ist noch in einem sehr frühen Stadium und basiert auf Code aus OdinBug. Geplant ist noch ein GUI für die Bearbeitung von Odin.INI.
Wie in einem früheren Teil dieser Artikelserie erwähnt, sind die Dateien, die der Regedit2 von OS/2 verarbeitet und jene, die der Win32-Regedit verarbeitet, zwar sehr ähnlich, aber nicht gleich.
Win2OS2Reg konvertiert nun Dateien, die mit Regedit von Windows exportiert wurden, in Dateien, die Regedit2 von OS/2 korrekt verarbeiten kann.
Win2OS2Reg ist ebenfalls noch in einem sehr frühen Stadium.
In einem der früheren Teile, habe ich geschrieben, daß Mozilla für OS/2 ebenfalls die Registry von Odin/Open32 benutzt. Das ist offenbar nicht richtig: Mozilla benutzt wiederum eine eigenständige Registry.
Nun bin ich endgültig am Ende der Artikelserie über die Installation von Win32-Programmen unter OS/2 und Odin. Ich hoffe, dass sie auch den geschätzten Lesern von Nutzen war, und würde mich über Anregungen und Kritik jeder Art sehr freuen.
Im Anhang folgt noch eine aktualisierte Liste aller Tools, auf die verwiesen wurde.
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