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Juni 2005
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Von Bryann Melvin © Juni 2005, Übersetzung: Jürgen Gaida |
Damit OS/2 in fast jeder Umgebung vollständig ausgerüstet erscheint, ist die Fähigkeit Dokumente zu scannen eine Notwendigkeit. Wenn Sie XFree86 unter OS/2 einsetzen, ändert sich an dieser Notwendigkeit nichts, und auch der Bedarf an einer Scan-Benutzeroberfläche bleibt bestehen.
Man erwartet, daß Programme, die auf den SANE-Bibliotheklen aufbauen, am besten für die normale OS/2-Umgebung geeignet sein würden. Auf den ersten Blick erscheint daher Tame/2 auf der WPS am besten gerüstet für die Scanaufgaben. Jedoch wünschten wir direkt in GIMP zur Nachbearbeitung einzuscannen. Außerdem fanden wir Scannen mit Tame/2 mit ein paar lästigen Macken behaftet, jedenfalls mit den Scannern die wir einsetzen (UMAX).
XSane im Einsatz als GIMP-Plugin (Bild ist Baboquivari Copyright 2003 Bry Melvin)
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Ich weiß nicht, ob dies für alle Scanner in Tame/2 zutrifft, aber mit meinen UMAX-Scannern war es ziemlich problematisch. Das Programm funktionierte (irgendwie), aber erzeugte verzerrte Seitenverhältnisse im Vorschaufenster. Im Bildschirmfoto oben sehen wir ein Bild, das unter X mit dem XSane-Plugin in GIMP eingescannt wurde. Dahinter (etwas verborgen) sieht man die Vorschau. Merken Sie sich den Umriß des Bildes. Nun sehen Sie sich die Vorschau von Tame in der folgenden Illustration an:
Manchmal streckt sich das Bild bei einem zweiten Vorschaudurchlauf. Auch hat es den Anschein, daß alles richtig gescannt wird, wenn die Scangröße vor dem Vorschaudurchlauf richtig angegeben wird. Hier haben wir es genauso gemacht: Ein 4x6-Zoll-Abzug eines 35mm-Films war das zu scannende Objekt - also haben wir es so eingestellt. Damit der weiße Saum am Rand verschwindet, sollten Sie die Größe etwas kleiner angeben.
Bei anderer Gelegenheit konnte Tame/2 den Fehler während des richtigen Scanvorgangs selbst beheben und lieferte dann eine weiße Fläche unterhalb des gescannten Bildes. Dies kann man natürlich einsetzen, weil nachträglich bearbeiten, aber wer möchte diesen zusätzlichen Schritt? Tame kann darüber hinaus die Bilder nicht direkt an ein Bildbarbeitungsprogramm, so vielseitig wie GIMP, übergeben. Außerdem arbeitet dieses Programm sehr ungelenk, wenn der Gammawert korrigiert werden soll. Die Auswahl erscheint nicht auf dem Standardbedienfeld, sie müssen es explizit auswählen - nicht weiter tragisch, aber ich finde die Anordnungen unter XSane mehr intuitiv. Wenn man Tame/2 einsetzt, werden die Bilder als Standard in einem Tame/2 Images-Verzeichnis abgelegt. Auch werden standardmäßig sequenzielle Nummern vergeben. Für gelegentliches Scannen ist dies eine brauchbare Lösung. Jedoch gibt es für das direkte Einscannen in ein Bearbeitungs- und Manipulationsprogramm eine bessere Lösung.
Obwohl nicht ganz unproblematisch, hat sich XSane - innerhalb von GIMP ausgeführt - als die beste Stand-Alone-Scanlösung gezeigt. XSane ist schwieriger zu installieren als Tame/2. Der ins Paket eingebaute Betrachter ist dürftig; zu groß und umständlich, zumindest im Vergleich zu GIMP. Setzt man GIMP ein, wird das Bild in reduzierter Größe angezeigt - in unserem Beispiel auf 20% der Größe. Ein hochauflösender Scan mit XSane als Stand-Alone-Applikation erzeugt ein sehr großes Abbild, wie im nächsten Bildschirmfoto gezeigt, von dem man nur einen Bruchteil sehen kann. Einige mögen sich darüber freuen, daß wir XSane als Plugin auch ohne eine Unix shell einsetzen konnten. Als Stand-Alone-Applikation ist uns dies nicht gelungen. Alternativ zu GIMP können zur Bearbeitung der gescannten Abbilder auch XV, EE (Electric Eyes) oder Imagemagik eingesetzt werden. Für das eigentliche Einscannen und Bearbeiten scheint GIMP jedoch die derzeit beste Lösung zu sein. Darüber hinaus bietet XSane weitere Funktionen an, die zum Beispiel in e-Mail integriert werden können, und so weiter. Wir haben XSane aber nicht als Scanschnittstelle für Fax- oder e-Mail-Systeme getestet - obwohl eine solch integrierte Lösung für manch einen interessant sein könnte. Heben wir uns das für eine spätere Ausarbeitung auf.
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Das Programm als GIMP-Plugin auszuführen ist anscheinend viel einfacher wie es als Stand-Alone-Programm einzurichten. Ursprünglich begannen wir in der Vorbereitung zu diesem Artikel damit zu experimentieren, indem wir die Unix shell abschalteten. Wir fanden heraus, daß dies nicht sonderlich gut funktionierte, beließen es dabei und wandten uns dem GIMP-Plugin zu. Wir empfehlen daher, wenn Sie aus irgendeinem Grund XSane als Stand-Alone-Applikation einsetzen wollen, eine vollständige Unix-ähnliche Umgebung. Viel wichtiger für viele Anwendungen in abgespeckten Unix-ähnlichen Umgebungen ist, daß XSane als GIMP-Plugin ohne Unix shell läuft. Dies setzt voraus, daß sie GIMP und seine Plugins bereits laufen haben. Nachdem wir es ohne unsere üblicherweise eingesetzte bash shell versuchten, fanden wir heraus, daß es eine Vielzahl an Fehlermeldungen in einer Terminalsitzung produzierte. Es lief jedoch zufriedenstellend als GIMP-Plugin. GIMP ist zum Betrachten viel besser geeignet als der Standardbetrachter in XSane. Da ich schon frühere Portierungen von XSane und XScanimage zusammen mit frühen SANE-Portierungen eingesetzt hatte, erwartete ich nicht zu viele Probleme. Ich wollte den OS/2-Rechner (tatsächlich eCS 1.14) in etwa gleich halten mit dem Suse-7.3-Partnersystem. Ich habe daher beide Computer mit den gleichen Programmen und Fenstermanagern (GIMP 1.22, Imagemagick, etc.) eingerichtet. Für den Anwender macht es daher kaum einen Unterschied, mit welchem System er gearde arbeitet. Da ich bereits mit Tame/2 auf der native Arbeitsoberfläche von OS/2 experimentiert hatte, war also schon eine Kopie einer SANE-Portierung auf dem Computer vorhanden. Also begann ich mit der X-Installation mit XSane 0.96 für OS/2.
Das herunterzuladende ZIP-Archiv für XSane ist schon für dem XFree86-Verzeichnisbaum vorbereitet. Die Liesmich-Datei ist ebenfalls im ZIP enthalten. Ich empfehle, diese Datei mit einem Dateimanager wie etwa FM/2 zu extrahieren, dann auszudrucken und sorgfältig zu lesen, bevor die Installation in Angriff genommen wird.
Die Dokumentation (Liesmich) verweist auf verschiedene DLLs, die im LIBPATH liegen müssen.
All das ist auf meinem System schon installiert. Wenn Sie GIMP bereits installiert haben, dann sollte dies auch bei Ihnen der Fall sein. Und wenn Sie GIMP repariert/überprüft haben mit den Anweisungen, die ich vor einiger Zeit zu den GIMPATCH Dokumenten hinzugefügt hatte, dann haben Sie das auch alles - mit zwei Ausnahmen:
Zlib114: Ich hatte und habe meine Installation mit ZLib113 veröffentlicht. Die ältere Version scheint auf meinem Computer richtig zu funktionieren. Ich habe dies auch nicht geändert. ZLib114 bekommen Sie auf OS2Ports als Teil eines aktualisierten Grafikpakets für XFree86. Zwar habe ich es heruntergeladen - aber noch nicht ausprobiert, da mein ZLib113 soweit in Ordnung scheint - zumindest für GIMP.
Laut XSane-Liesmich ist eine iberty.dll erforderlich.
Dies war ein schwer zu fassendes Teil. Die in der Liesmich angegebene Adresse, über die man die Datei beziehen konnte, war ein toter Link. Suchanfragen auf Hobbes und OS2Site.com ergaben keine Ergebnisse, wie auch die Suche auf OS2ports erfolglos war. Ich weiß nicht, wofür diese DLL gebraucht wird. Und ich konnte sie auch nirgendwo finden. Man sagte mir, es wäre unter emx/lib zu finden, bei einigen Version von emx... Aber nicht in meiner, obwohl ich sogar emx gcc und andere Programmier-/Portierwerkzeuge installiert habe. [Die DLL ist Bestandteil der Distributionen von neueren Portierungen des GCC Compilers. -Ed.]
Die gute Nachricht ist, daß das Programm als GIMP-Plugin auch ohne diese DLL läuft. Es hat den Anschein, daß auch die Stand-Alone-Version ohne diese DLL funktioniert.
Weiter im Text, libsane.dll aus SANE 1.05 oder neuer muß im LIBPATH liegen. Ich setzte die gleiche Version (1.0.14) ein, die ich schon mit Tame/2 verwendet hatte. Ich kopierte diese in den XFree/unixos2-Verzeichnisbaum (Dies ist ein Bereich, in dem es schön wäre, einen ln Befehl in unixos2 zu haben). Leider kann man hier nicht mit den OS/2-Referenzen arbeiten.
Der Scanner muß auch eingerichtet werden. Haben Sie bereits SANE oder Tame/2 eingesetzt, sollten die Einstellungen gut geeignet sein. Wenn nicht, müssen Sie sich in die Dokumentation zu SANE und Tame/2 vertiefen und das Gerät zur Arbeit bewegen - oder wenn Sie SANE gerade installiert haben, setzen Sie die Befehlszeile zur Einrichtung Ihres speziellen Scanners ein. Obwohl ich mit Tame/2 bei meinem Scanner und für meinen Zweck unzufrieden bin, hat das Programm hervorragende Hilfedateien, mit denen man alles einrichten kann. Dafür vergebe ich ein A an dieser Stelle. Die Hilfedateien, die mit Tame/2 mitgeliefert werden, sind großartig.
Tatsächlich werden die meisten Leute Tame/2 einsetzen wollen, damit sie entweder von der OS/2-Arbeitsoberfläche oder X scannen können. Ich würde dem soweit zustimmen können und empfehle Tame/2 zur Erfüllung der Aufgabe von der OS/2-Arbeitsoberfläche einzurichten, und dann XSane zur Verwendung mit GIMP ebenfalls. Sobald man Tame/2 den hervorragenden Dokumentationen folgend ans Laufen bekommen hat, ist es ein Leichtes, XSane für XFree86 draufzupacken und es als GIMP-Plugin einzurichten.
Ich werde nicht näher auf die Tame/2-Installation eingehen, da eine sorgfältige Schritt-für-Schritt-Installation gemäß der Dokumentation den Scanner im Handumdrehen zur Zusammenarbeit überredet. Das einzige Problem könnte darin liegen, daß man SANE-Seiten für die Unterstützung von neueren Scannern suchen muß.
Weiter geht es mit der XSane-Installation; Ich zitiere die XSane Dokumentation:
Stellen Sie sicher, daß eine lauffähige libsane.dll aus SANE (1.0.5 oder neuer) im LIBPATH liegt.
OK, das hatten wir schon. Wenn Tame/2 läuft, sollte alles gut eingerichtet sein.
Richten Sie SANE richtig ein. Das heißt, scanimage -L sollte Ihren Scanner finden.
Auch hier gilt, wenn Tame/2 schon funktioniert, sollte es OK sein. Falls nicht, testen Sie Sane auf der Befehlszeile wie oben gezeigt.
Der nächste Schritt ist, XSane in den XFree86-Verzeichnisbaum zu entpacken. Das ZIP-Archiv ist so eingerichtet, daß es in X11ROOT entpackt wird.
Hier ein Tip: Ich entpacke grundsätzlich zuerst in ein temporäres Verzeichnis und verschiebe anschließend. Damit wissen Sie, ob Sie eine bereits vorhandene Datei durch eine andere ersetzen! Behalten Sie die Plazierung bei. Wenn Sie eine Linux-ähnliche Anordnung wie etwa mit /opt oder /usr/local/ versuchen, werden Sie Kopfschmerzen bekommen. Aus der Liesmich:
XSane wird nicht funktionieren, wenn es die Dateien nicht in \XFree86\share\sane\XSane und nur genau dort findet.
Beachten Sie die Pfadangabe. Widerstehen Sie der Versuchung, sie irgendwo anders abzulegen.
Um XSane als GIMP-Plugin einzusetzen, kopieren Sie x:\xfree86\bin\xsane.exe nach x:\xfree86\lib\X11\.gimp-1.2\plug-ins\xsane.exe.
Dieser Schritt ist Pflicht für die Verwendung als Plugin, was meiner Meinung nach der beste Weg ist, XSane einzusetzen, da man so die besten Werkzeuge zur Bildbearbeitung erhält. Sollten Sie zur Einrichtung zufällig die manpage verwenden und nicht die Liesmich, denken Sie daran, daß die manpage Sie anweisen zu verlinken statt zu kopieren - dies ist bei der Übertragung vom echten Unix zu unixos2 nicht korrigiert worden. OS/2 benötigt hier eine echte Kopie.
Obwohl verschiedene Sprachen unterstützt werden, habe ich nur Englisch ausprobiert. Die Liesmich enthält zusätzliche Hinweise für die Mehrsprachenunterstützung.
XSane benötigt ein /.sane-Unterverzeichnis im Home-Verzeichnis. Diese Struktur ist typisch für die meisten Anwendungen in XFree86.
Ein Unterverzeichnis /xsane mit einigen Dateien darin sollte beim ersten Start von XSane angelegt werden. Dort legt XSane normalerweise die Einstellungsinformationen ab.
Wie XSane am Ende funktioniert, hängt davon ab, wie weit und wie genau Sie eine Unix-Umgebung auf Ihrer OS/2-Maschine eingerichtet haben.
(Details, wie man eine Unix-ähnliche Umgebung einrichtet, finden Sie auf The OS/2 Files.)
Abhängig davon, wie Ihr System eingerichtet ist, sollten Sie dies mit dem vorgeschlagenen Setup von unixos2.org vergleichen und einige Dinge entsprechend nachstellen.
Die README empfiehlt die Umgebungsvariable SANE_CONFIG_DIR in der CONFIG.SYS zu setzen (zum Beispiel: SET SANE_CONFIG_DIR=g:\home\.sane) und die SANE-Konfigurationsdateien (dll.conf, 'Scanner-Modell'.conf, und net.conf) in diesem Verzeichnis zu speichern.
Seien Sie hier aber vorsichtig, besonders wenn Sie nicht die gleichen SANE-Bibliotheken für XSane und Tame/2 einsetzen.
Die Dokumentation weist darauf hin, daß ein Browser zur Anzeige der Hilfe-Dateien benötigt wird. Empfohlen wird der doch sehr veraltete Mosaic. Dieser ist sicher einfach zu verwenden, aber es wäre schön, wenn man entweder XWarpzilla oder noch besser den Gnome-Hilfe-Browser einsetzte (ein weiteres Projekt für einen Regentag. In der Liesmich bietet der Autor (der 0.96-Portierung) Unterstützung in Form einer Binärdatei an, um einen PM-Webbrowser einzusetzen). Ich meine, wenn man den Text der Dateien in manpages umsetzen würde, wäre es auch benutzbar.
Ein Eintrag in der README sorgte bei mir für etwas Verwirrung:
Bearbeiten Sie die XSane.cmd in x:\XFree86\bin und erzeugen Sie dafür ein Objekt auf der Arbeitsoberfläche und starten Sie es.
Wie mir mitgeteilt wurde, betrifft dies diejenigen, die HOBLink usw. einsetzen. Ich habe eine Ikone im XFM Applikationslauncher und habe diese zu meinen GNOME-Menüs und den Windowmanager-Menüs hinzugefügt.
Tatsächlich konnte ich diese CMD-Datei in der XSane-Distribution, die ich heruntergeladen hatte, nicht finden. Es gibt da nur eine Befehlsdatei um XSane im Stand-Alone-Modus zu starten, aber diese hat einen anderen Namen. Die mitgelieferte CMD-Datei (XSane-start.cmd) arbeitet einwandfrei, sofern sie auf Ihre Umgebung angepaßt wurde.
Ich nehme an, Sie könnten eine Befehlsdatei schreiben, die X startet und XSane und alles nach Gebrauch beendet, aber es ist insgesamt viel besser, wenn X einmalig gestartet wird und Sie dann mit [CTRL-ESC] zur WPS zurückzukehren, während X weiterläuft und jederzeit wieder aufgerufen werden kann. X kann lustige Sachen auf dem Computer veranstalten, wenn es dauernd gestartet und wieder beendet wird. Läßt man es jedoch weiterlaufen, erzielt man eine hohe Stabilität. Ist es erstmal ausgelagert, wird man es auf den meisten Systemen nicht einmal wahrnehmen.
Dennoch, ein Warnhinweis. Sollte es (XFree86) bei einem Systemneustart versuchen, selbst neu zu starten, kann dies in einem Durcheinander enden. Sollte Ihr Computer stehenbleiben etc. und einen Neustart erfordern, und Sie haben in der CONFIG.SYS den Neustart der Applikationen nach einem Systemneustart nicht unterdrückt, versichern Sie sich, die [CTRL-SHIFT-F1] Option zu verwenden, wenn Sie einen Systemstillstand hatten, während X im Hintergrund lief. Leider sind Systemhänger in der OS/2-Benutzung mittlerweile häufiger anzutreffen, da viele der portierten Applikationen tatsächlich Windowsanwendungen, in Wrappern eingebettet, sind (wie OO etc.).
Wenn Sie den Kopiermodus benutzen wollen, benötigen Sie Ghostscript für OS/2. Lesen Sie unbedingt in der Dokumentation die Abschnitte nach, sowohl zu Ghostscript als auch zu XSane, die speziell diese Funktion behandeln.
Vorsicht auch hier! Die Dokumentation bezieht sich auf GS 8.14. Ich selber verwende GS 8.14 nicht unter X. Ich setze 7.03 und GV 3.58 unter X11 ein. Ich habe es mit dieser Version nicht unter X versucht.
Für den e-Mail-Modus wird Electric Eyes empfohlen. Dies ist ebenfalls ein zweckmäßiges Grafikprogramm für XFree86 auf OS/2.
Eine Anmerkung an dieser Stelle: Obwohl ich den e-Mail-Modus selbst nicht nutze, sind Electric Eyes und Imagemagick in Verbindung mit GIMP 1.22 zusammen das wohl beste erhältliche Bildbearbeitungspaket, das unter OS/2 läuft (wenn auch unter X natürlich). Diese Kombination ergibt einen möglichen zukünftigen Artikel.
Wenn die Fenster nicht vernünftig funktionieren, versuchen Sie einen anderen Window-Manager. Unsere bevorzugte Konfiguration ist hier XFree86 mit dem Blackbox Window-Manager zu starten. Dieser hat ein editierbares Menü, so daß man andere Window-Manager aus Blackbox heraus starten kann.
Wir haben XSane mit Blackbox, Enlightment und fwm2 getestet.
Eine Warnung: Bei einigen Scannern kann das Unterbrechen des Scanvorgangs durch "Abbrechen" den X-Server zum Absturz bringen. Widerstehen Sie der Versuchung! Lassen Sie den Scanner den Scanvorgang ausführen; nehmen Sie dann die erforderlichen Änderungen vor und scannen Sie erneut. Dies wird Sie davor bewahren, mitten in Ihrer Scanarbeit auf einen Trap zu laufen.
XSane ist nach meiner Auffassung bestens geeignet um innerhalb von GIMP ausgeführt zu werden. Dies ergibt eine viel größere Auswahl an Bildformaten zu Abspeichern, da GIMP sehr viel mehr Formate unterstützt als die Scannersoftware von Hause aus mitbringen.
Tame/2 ist auch recht funktionell und tatsächlich leicht zu installieren. Beide arbeiten mit einer ähnlichen Auswahl an Scannern zusammen. Beide sind Frontends der SANE-Bibliotheken und auf dem gleichen Computer installiert auch zueinander kompatibel.
Die Jpeg.dll in Java 142.0x ist ein bekannter Übeltäter der Probleme mit GIMP und anderen X-Applikationen verursacht. Dies wird dadurch verursacht, daß Win32-Portierungen (ODIN, INNOWIN) doppelte DLLs mitbringen, die sich mit denen der Unix-Portierungen überschneiden. Ein Beispiel ist die Innotek Java jpeg.dll. Ist diese irgendwo im LIBPATH, werden Unix-Grafikportierungen nicht funktionieren - oder die Windowsportierungen werden ihre Arbeit einstellen, je nach Reihenfolge im LIBPATH. Dies bedeutet jedoch nicht, daß die populären Innotek-Applikationen nicht auf Computern mit Unixportierungen laufen können. Es bedeutet nur, daß die Registry-Einträge dafür korrekt sein müssen (wie unter Windows) und daß sie nicht im LIBPATH liegen dürfen. Vor geraumer Zeit gab es mit den ersten Innotek-Java-Versionen eine Flut von Meldungen in den Anwenderforen die besagten, daß dieses Java im PATH und LIBPATH eingetragen sein muß. Dies ist nicht der Fall. Dies kann sogar viele Probleme verursachen.
Einige X-Portierungen benötigen eine Unix-Shell auf dem Computer oder funktionieren letztlich besser, wenn eine solche läuft. Am Ende ist sicher, daß der Portierer einer Applikation ein solches System hat. Das Ganze wird noch dadurch verkompliziert, daß es (noch) kein Standard-unixos2-System gibt. Sicher arbeiten einige an diesem Ziel, aber das Ganze ist noch weit von der Realität weg.
Es gibt Hilfskonstrukte, um portierte Unix-Applikationen unter OS/2 auch ohne Unix Shell zum arbeiten zu bewegen - der gimpatch, den wir auf unserer Webseite anbieten, ist so eine Hilfskonstruktion. Jedoch empfehlen wir, daß zumindest eine bash shell auf Ihrem Computer eingerichtet ist.
Obwohl ich zuletzt nichts mehr veröffentlicht oder publiziert habe, arbeite ich doch weiterhin an meinen Versuchen, einen zusammenhängenden Satz von XFree86-Applikationen unter OS/2 und XFree86 zu erstellen. Dieses Projekt begann mit dem Ansinnen, GIMP so vollständig wie möglich unter XFree86 einzubinden. Das Ganze ging nachher so weit, daß wir (Melvin Graphics) unter X arbeiten konnten, ohne zur nativen OS/2-Arbeitsoberfläche zurückzugehen, da wir uns für die X11-Applikationen, als beste Möglichkeit um verfügbare Grafiksoftware unter OS/2 einsetzen zu können, entschieden hatten. Ein anderer Faktor war die Kompatibilität, da wir die meisten unserer Maschinen mit Microsoft-Betriebssystemen auf Linux-Software umgestellt hatten.
Da dies ein Grafikprojekt ist, habe ich versucht ein Bündel aus Applikationen zu erstellen, einschließlich Scannen und CD-Brennen, Seite an Seite mit GIMP unter XFree86 auf OS/2. Dieser Ansatz hat sich als schwierig und zeitraubend herausgestellt. Aber nach nun etwa einem Jahr der Optimierung haben wir einen OS/2-Computer, auf dem GIMP, XSane, XCDRoast, Electric Eyes und Imagemagick laufen, und daraus eine ziemlich leistungsfähige Grafikarbeitsplatzstation machten. Wir können mittlerweile unter X auch Dateien managen, mit XDIR oder XFM, und auch ein wenig Textbearbeitung mit Programmen wie dem Gnome Editor oder mit Lyx ausführen.
XDIR und Gedit auf eCS, mit XFree86 und Blackbox WM im Einsatz
(Anklicken für größeres Bild.)
Für XSane unter OS/2 gibt es keinen eigenen Support. aber es gibt eine Mailing-Liste. Suchen Sie nach sane-os2 in den Yahoogroups. Sie können auch Franz Bakan fragen, er kann möglicherweise helfen.
GIMP1.22-Gimpatch und verschiedene andere Werkzeuge und Fragen zu diesem Artikel können Sie auf http://www.melvinart.com finden oder dahin richten.
GIMPATCH ist ein Hilfskonstrukt für GIMP unter OS/2, welches sein Installationsskript nicht richtig abarbeitet und daher nicht läuft - oder die Plugins nicht ausführt.
Wir können in begrenztem Umfang e-Mail- oder Gruppenunterstützung für die XFree86 auf OS/2-Applikationen, die wir bei melvinart.com einsetzen, leisten. Beachten Sie jedoch, daß Computersoftware nicht unsere Hauptaufgabe ist. Wir werden eingehende Anfragen nach dem "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst" bearbeiten, aber Druckereikunden werden bevorzugt behandelt.
Kontaktieren Sie brymelvin@melvinart.com oder die OS2_at_work-Gruppe auf Yahoo Groups.
Daten und Quellen:
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