Virtual OS/2 International Consumer Education
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Juli 2004

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editor@os2voice.org


Wann wird ACPI untersttzt?

Ein Editorial von Mark Dodel, Leitender Redakteur und Gründer des VOICE Newsletter.

Wir nutzen OS/2 oder eComStation, weil wir damit arbeiten können, wie wir es wollen, und nicht, wie es ein Größenwahnsinniger aus Redmond von uns verlangt. Dies erfordert einiges Nachdenken und Mühen von unserer Seite, denn die meisten von uns wollen das Denken nicht andere für sie erledigen lassen. Leider heißt das, daß wir nicht immer auf gleicher Höhe mit den neuesten Gimmicks sind, die Anwender dazu zwingen, die neueste eierlegende Wollmilchsau von Microsoft zu nutzen. Die Konfiguration von Hardware hat bei der Verteilung von Ressourcen wie IRQs und Basisspeicheradressen einiges Nachdenken erfordert, aber man war in der Lage, diese über DIP-Schalter oder Steckbrücken auf den Karten oder durch Ändern von BIOS-Einstellungen zu modifizieren.

Seit der Einführung von Plug-and-Play (PnP, "Einstecken und Loslegen", auch sarkastisch als "Plug and Pray" bezeichnet, also "Einstecken und Beten") und nun ACPI (Advanced Configuration and Power Interface, weitere Informationen siehe http://www.acpi.info/) sind wir nicht länger in der glücklichen Lage (oder, abhängig von der Intelligenz der Hardware, der einer sich anbahnenden Katastrophe), auf einfache Weise die einer vorhandenen oder neuen Hardware zugewiesenen Ressourcen zu ändern. Bei PnP bestand die Möglichkeit, durch Umstecken einer Karte in einen anderen PCI-Steckplatz eventuell eine Änderung zu verursachen, aber dazu mußte der Treiber gewöhnlich PnP beherrschen. Wenn man Glück hatte, konnte man die Ressourcen über irgendwelche Parameter in der CONFIG.SYS beeinflussen. Bei ACPI ist das Betriebssystem nun stärker in die Organisation der Ressourcenzuweisung involviert. Für Windows-Anwender handelt es sich um Zauberei, es sei denn, es geht schief, dann ist es ein Alptraum. Bei OS/2-Anwendern funktioniert es im allgemeinen einfach entweder oder es funktioniert nicht.

Bei meinem Laptop tauchte das Problem auf, daß sowohl der eingebaute Netzwerk- als auch der Sound-Chip auf der Nutzung desselben IRQs bestanden. Dadurch kam es zu Schwierigkeiten und der Sound-Treiber (in meinem Fall der Uniaud-Treiber) funktionierte nicht ordnungsgemäß. Im Usenet habe ich Nachrichten gefunden, laut denen es anfängliche Bemühungen gibt, die ACPI-Unterstützung für OS/2 anzugehen und uns bei der Bewältigung solcher Konflikte zu helfen, aber meines Wissens ist derzeit nichts derartiges öffentlich erhältlich. Tatsächlich deutet das, was ich gelesen habe, eher darauf hin, daß es diesbezüglich keine koordinierten Arbeiten gibt. Kein guter Stand der Dinge für all die, die OS/2 und eComStation weiterhin auf aktueller und zukünftiger Hardware betreiben wollen.

Für meine eigene Problematik habe ich eine Lösung in Form eines spezieller Treibers von Hobbes gefunden. SPCIIRQ (http://hobbes.nmsu.edu/pub/os2/system/drivers/spciirq.zip) ermöglicht die Änderung des einem Gerät zugewiesenen IRQs - unter der Voraussetzung, daß das Gerät nicht nur auf einen beschränkt ist. Ich brauchte etwas um zu verstehen, wie dies abläuft, aber schließlich habe ich es herausgefunden und nun gibt mein System fröhlich Klänge wieder und benutzt dabei IRQ5 anstelle des IRQ10, auf dessen Benutzung der Chipsatz Realtek RTL8100BL bestanden hatte. Ich schulde Veit Kannegieser vielen Dank für die Entwicklung dieses Treibers. Aber es muß mehr in diesem Bereich getan werden oder OS/2 und eComStation werden dazu verdammt sein, nur auf in die Rubrik "Antiquität" fallenden Systemen zu laufen. Hätte VOICE mehr Mitglieder und weit größere finanzielle Ressourcen, wäre dies der ideale Bereich für Investitionen in Weiterentwicklung. Aber dies erscheint mir - zumindest derzeit - nicht machbar zu sein. Wenn Sie es noch nicht getan haben, sollten Sie VOICE beitreten, damit solche Projekte zukünftig in Betracht gezogen werden können.

Was Alternativen angeht, so hat Netlabs (http://www.netlabs.org/) alle Hände mit Projekten aller Arten voll zu tun, aber ein solches finde ich nicht auf seiner Web-Site. Netlabs ist größtenteils von der Freigiebigkeit von Freeware-Entwicklern abhängig, die Zeit und Talent einbringen. Aber man muß kein Entwickler sein, um ihnen helfen zu können. Sie könnten im Bereich Web-Site Hilfe beim Schreiben von HTML, Übersetzungen, Projektdokumentation und der Bearbeitung von Artikeln und Anleitungen gebrauchen. Wenn Sie hier aushelfen können, wenden Sie sich an Gschwend ktkDESPAM@netlabs.org (entfernen Sie DESPAM). Vielleicht haben Sie auch etwas Geld übrig, daß Sie spenden könnten, damit Netlabs seine wichtige Arbeit fortsetzen kann. Sollte dies der Fall sein, schauen Sie bei Mensys vorbei und spenden Sie unter http://shop.mensys.nl/cgi-bin/db2www/mns_art2.d2w/report?catname=NETLABS&username=&i1=&o=&x=16:49:59&Search=NETLABS&C=400.

Mit der Serenity Virtual Station (http://www.serenityvirtual.com) werden wir in der Lage sein, OS/2 und eComStation auf anderen Plattformen (neben OS/2 und eComStation wird dies unter Linux, FreeBSD und Windows unterstützt) zu betreiben, da die virtualisierte Hardware, die OS/2 sieht, feststeht und unterstützt wird. Meine allererste Priorität ist jedoch, nötigenfalls andere Plattformen auf einem OS/2- oder eComStation-Host zu betreiben, und nicht umgekehrt.

Werden wir also das Betriebssystem unserer Wahl auch zukünftig verwenden können? Es wird immer schwieriger, aber es ist noch nicht unmöglich. Hoffentlich zaubert noch jemand ein weiteres Wunder aus seinem Hut hervor und entwickelt ein Dienstprogramm, das es erlaubt, Ressourcen unter ACPI vollständig oder zumindest fast vollständig zu verwalten. Wie immer werden wir abwarten und Tee trinken müssen.

Wir sind wie immer an Ihren Gedanken und Ansichten zu OS/2-bezogenen Themen interessiert und sehen genauso gerne Aufsätze wie Hardware- und Softwarebesprechungen oder Anleitungen. Wenn Sie eine Idee für einen Artikel haben, warum schreiben Sie nicht einfach einen? Abgesehen von der Programmierung nativer OS/2-Anwendungen ist es eine der besten Möglichkeiten, der OS/2-Community zu helfen. Und es kann wirklich jeder tun. Die wenigsten unserer Autoren betreiben diese Arbeit professionell. Es sind OS/2-Anwender, die versuchen, anderen OS/2-Anwendern zu helfen. Schicken Sie mir Ihre Ideen oder besser noch einen Artikelentwurf an editor@os2voice.org. Beachten Sie dabei bitte unsere Richtlinien für Beiträge zum VOICE Newsletter. Darin finden Sie Themenvorschläge, Hinweise zum Inhalt, zur Strukturierung und Formatierung sowie zur rechtlichen Seite.

VOICE Online-Update: Diesen Monat finden die allgemeinen Mitgliedertreffen samstags am 3. und 17. Juli um 21:00 MESZ statt. Alle an OS/2 oder eComStation Interessierten sind zu diesen Sitzungen eingeladen. Weitere Informationen bezüglich der Teilnahme an VOICE Online-Treffen im IRC entnehmen Sie bitte der Seite http://de.os2voice.org/meetinginfo.html.

Wenn Sie eine Idee für eine SpeakUp-Veranstaltung haben, senden Sie diese bitte an liaison@os2voice.org, und wir werden versuchen, etwas auf die Beine zu stellen. Vergessen Sie nicht, den aktuellen VOICE Veranstaltungskalender in diesem Newsletter oder auf der VOICE Website unter http://de.os2voice.org/calendar.htm anzuschauen, um mehr über zukünftige VOICE-Veranstaltungen zu erfahren.

Diesen Monat berichtet Thomas Klein in Norman Update TroubleShooting (NUTS) über Schwierigkeiten, die er mit dem Aktualisierungsmechanismus von Norman Virus Control und dem Norman-Support hatte, und stellt Möglichkeiten vor, diese zu umgehen.

Wir beenden diesen Monat unsere Reihe zu MySQL. Wolfgang Draxler zeigt, daß es nicht immer PHP sein muß und daß REXX gut mit dieser Datenbank zurecht kommt. Mehr dazu in Auf gute Zusammenarbeit: MySQL und OS/2. Teil sechs beschäftigt sich mit dem Zugriff auf MySQL von REXX aus.

Trotz der Bemühungen der Unterhaltungsindustrie erfreut sich Peer-to-Peer-File-Sharing (P2P) noch großer Beliebtheit. Und nicht alles, was dort zur Verfügung gestellt wird, ist illegal. Bittorrent ist ein P2P-Client mit stark wachsender Anhängerschaft und wird von einer steigenden Anzahl von Sites und Anbietern für den Vertrieb ihrer vollkommen legalen, aber großen Dateien eingesetzt. Lesen Sie mehr über seine Fähigkeiten und die Einrichtung in Bittorrent und OS/2 von Alex Taylor.

In den Bereichen Datensicherung und Video ist die magische Grenze von 2 GB Dateigröße heutzutage schnell erreicht. Ines Schmitt stellt die verfügbaren Möglichkeit zum Sichern solcher Dateien auf DVD vor. Mehr erfahren Sie in DVD-Brennen von Dateien mit mehr als 2 GB.

Schließlich gibt es wie immer die Seite mit OS/2-Tips und Leserbriefe, Addenda, Errata. Wenn Sie irgendwelche Tips zu OS/2 oder eCS entdeckt haben, senden Sie diese bitte an tips@os2voice.org. Wenn Sie irgendwelche Kommentare oder Vorschläge den Newsletter oder die Artikel darin betreffend abgeben möchten, senden Sie diese bitte an editor@os2voice.org.

Zukünftige Artikel umfassen weitere Teile der Reihen von Thomas Klein über DrDialog.

Das wäre es für diesen Monat.

Christian Hennecke, Mark Dodel, Marckus Kraft und Jason R. Stefanovich
Redaktion des VOICE Newsletter


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