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Oktober 2004
Inhaltsverzeichnis
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Von Walter Metcalf © Oktober 2004, Übersetzung: Joachim Moritz |
Nach vielen erwartungsvollen Monaten ist eComStation 1.2 endlich da! Dieser Artikel versucht alle neuen Features vorzustellen, die vielen Unterschiede zu beleuchten und einige Bereiche aufzuzeigen, wo es immer noch Raum für Verbesserungen gibt.
Berücksichtigen Sie bitte, daß dieser Artikel keine abschließende Besprechung sein kann, daher der Titel. Während ich dies schreibe, arbeitet das Entwicklungsteam an einem professionelles PDF-Handbuch, an verschiedenen Last-Minute-Änderungen, Fehlerkorrekturen und auch an einigen wichtigen neuen Features. Zu letzteren später mehr.
Das Installationsprogramm
Dies scheint gegenüber der Version 1.1 kaum verändert. Es gibt aber doch zwei signifikante neue Features, beide bezüglich der Hardwareerkennung.
Es wurde ein einfach zu bedienender Soundkarten-Erkennungsassistent hinzugefügt. Die Karte wird in den meisten Fällen korrekt erkannt - auch wenn sie auf dem Motherboard eingebaut ist. Man sollten trotzdem die Ergebnisse prüfen und ggf. ändern.
Hardwareerkennung und Konfiguration für das Netzwerk wurden erheblich erweitert. Bei der Mehrheit der eCS-kompatiblen Netzwerkkarten (NICs) sollte es möglich sein, einfach die vom Installationsprogramm vorgeschlagenen Werte zu akzeptieren.
Es gibt jedoch eine wesentliche Ausnahme. Bestimmte Firmen haben Serenity Systems die Erlaubnis verweigert, die Treiber für ihre NICs auf den eCS CD zu veröffentlichen. Linksys (jetzt ein Teil von Cisco) ist so eine Firma. In solchen Fällen ist das Installationsprogramm natürlich nicht in der Lage, einen Treiber anzubieten. Man muß die der Karte beiliegende CD oder Diskette einlegen und den Treiber von dort laden.
Multimedia
Neuer Multimedia-Bildschirm
Das Entwicklungsteam hat sehr hart an der Verbesserung des originalen Multimedia-Pakets gearbeitet. In vielen
Fällen wurde der Originalcode komplett neu geschrieben oder komplett entfernt. Dieser neue Bildschirm
ist der erste Beweis für diese Tatsache. Die neue Software arbeitet mit den meisten neuen
Chipsätzen. Darüber hinaus können Sie, wenn ein Chipsatz - wie zum Beispiel der meines
Thinkpad 390E - nicht aufgeführt ist, den UniAud-Treiber auswählen. Dieser Treiber wird,
ähnlich dem SciTech-Grafiktreiber, Ihren Chipsatz zu erkennen versuchen und die passende Software
laden.
Das Dienstprogramm Minstall wurde vollständig neu geschrieben.
Den Multimedia-Klassen wird anstelle des gemeinsamen jetzt ein privater Speicherraum zugewiesen, so daß Probleme im Multimediabereich nicht die Arbeitsoberfläche oder gar das ganze System zum Absturz bringen sollten.
Laufende Arbeiten
Es gibt einige entscheidende Änderungen am neuen System, an denen das Entwicklungsteam ständig weiter arbeitet. Wenn Sie eComStation 1.2 jetzt kaufen, erwerben Sie das Recht auf ein kostenloses Update.
GUI (grafische Benutzerschnittstelle) für Minstall, was die Installation des Multimediapakets weiter vereinfacht.
Eine Funktion zum Wechseln der Soundkarte ohne eine komplette Neuinstallation des Multimediasystems oder den Rückgriff auf "Installation anpassen" und "Selektives Löschen".
Eine Funktion zum Auswechseln einer Netzwerkkarte durch eine andere ohne Erfordernis einer Neuinstallation oder Benutzen von MPTS.
Dies sollte einen lang vorhandenen Dorn in den Augen ernsthafter Benutzer entfernen. Beim Wechseln von NICs war es oft einfacher, alles neu zu installieren, als eines der Dienstprogramme von OS/2 dafür zu benutzen. Die neue Funktion ersetzt die Netzwerkadapter- und Protokolldienste, die etliche Fehler aufweisen und kompliziert zu bedienen sind.
Ein professionelles PDF-Handbuch.
Verschiedene neue Anwendungen wurden eCS 1.2 beigelegt. Einige davon sind sogenannte "lite"-Versionen, andere voll nutzbare Anwendungen:
Installations-CD
Innotek C-Laufzeitbibliothek
Acrobat 4 Reader
RSJ CD Writer Software. Eine Vollversion mit der Ausnahme, daß die maximale Schreibegeschwindigkeit begrenzt ist.
Escape GL, ein animierter Bildschirmschoner
VNC (Virtual Networking Software) ist eine einfache Fernbedienungssoftware, die das Lesen und Interagieren mit einem fernen Rechner ermöglicht.
Mozilla 1.7 (natürlich zusammen mit dem allgegenwärtigen Netscape 4.61)
Zweite CD
IBM Web Browser 2.0.3, die zur Zeit aktuelle Version
Obwohl Mozilla von den meisten eCS-OS/2 Nutzern vorgezogen wird, so ist doch mein Eindruck, daß der IBM-Browser stabiler über eine größere Anzahl von Webseiten arbeitet als Mozilla. Er hat außerdem einen erweitertes Rechtschreibprüfungsmodul. Probieren Sie ihn aus, Sie werden ihn mögen! (Bedenken Sie aber, daß Sie den IBM Browser und Mozilla nicht zusammen auf einem System installiert haben können, zumindest nicht ohne eine trickreiche Umgehungslösung. Einzelheiten lesen Sie in dem entsprechenden Dokument von Steve Wendt.)
Desktop-on-Call, Versionen 3 und 4
Es gibt ein paar Testversionen von Softwarepaketen auf der 2. CD, als da wären:
eCoSoft, eine Kombination eines PM-Downloaders und Cool FM
Maul, die Desktop Publishing (DTP) Software
Die bekannten Graham Utilities, ein leistungsstarkes Paket von Festplattendienstprogrammen
Und viele weitere, viel mehr als hier aufzulisten möglich ist.
eComStation 1.2 ist jetzt in einer größeren Auswahl von Paketen erhältlich als bisher, so daß die Kunden nun in der Lage sein sollten, den Kauf ihren Bedürfnissen anzupassen und kein Geld für Dinge auszugeben, die sie nicht wollen oder niemals nutzen werden.
Standardpaket
Das Standardpaket ist keine abgemagerte Version. Es besteht aus 2 CDs, die das komplette eCS 1.2 Betriebssystem und viele Anwendungen wie Mozilla und den IBM Web Browser enthalten. Zusätzlich sind verschiedene "lite"- oder Testversionen von Anwendungen dabei, wie etwa der RSJ CD Writer und die Graham Utilities. Zugriff auf das Internet und/oder LANs ist unter Benutzung fast jeder denkbaren Technologie wie Einwählverbindung, Breitbandkabel, xDSL, PPPoE und ISDN möglich. Es beinhaltet eine verbesserte Hardwareerkennung und ein komplett erneuertes Multimediasubsystem.
Application Pack
Dieses besteht aus der Lotus SmartSuite für OS/2 Warp Version 1.7.2, OpenOffice.Org und Serenity Virtual Station, Serenity Systems' Ersatz für das mittlerweile eingestellte Connectix Virtual PC für OS/2. Dieses Paket ist auch für alle anderen Nutzer verfügbar, nicht nur für eComStation-Kunden.
eComStation 1.2 Academic
Dieses neue Paket besteht aus der eComStation 1.2 und OpenOffice.org.
eComStation 1.2 Multiprozessor
Die Version von eComStation 1.2 speziell für Multiprozessorsysteme. Hierunter laufen auch Anwendungen, die nicht speziell als für SMP ausgelegt gekennzeichnet sind.
Subscription Services
Ersetzen die alte "Upgrade Protection".
Einzelheiten über die o.g. Pakete erfahren sie auf der Mensys-Website.
In Ordnung, nun, da wir die Informationen über die Inhalte und Installationsmöglichkeiten durchgegangen sind, wird es Zeit, Ihnen mitzuteilen, was ich von dem Produkt halte.
Welche Hardware habe ich?
Ich besitze zwei IBM Notebooks, von denen beide laut IBM OS/2 unterstützen. Auf meinem älteren, einem Thinkpad 390E, habe ich es bei den meisten NICs, die ich probiert habe, nie geschafft, irgendeine Form von Vernetzung zum Funktionieren zu bewegen (LAN oder Internet) - mit einer Ausnahme. Ich habe zwei Freunde, die die gleichen oder ähnliche Notebooks besitzen und sie haben die gleiche Erfahrung gemacht. Die meisten NICs, mit denen ich experimentierte, waren vom Typ Cardbus (32-bit). Ich habe keine von ihnen zur Zusammenarbeit überreden können!
Noch frustrierender wurde das ganze dadurch, daß ich extra die aktuellen Treiber und Cardbus-Software von der eComStation Supportseite heruntergeladen habe und die Dokumentation genau aussagt, daß die Software mit dem Chipsatz TI1225 getestet sei - der Chipsatz, der definitiv auch auf meinem Thinkpad 390E verbaut ist. Zudem waren zwei der NICs, die ich getestet habe, mit dem Realtek 8139x Chipsatz ausgerüstet. Ich hatte also die richtige Hardware - also warum arbeitet sie nicht? Es war alles wirklich sehr frustrierend!
Die einzige NIC, die ich jemals erfolgreich installieren konnte, war eine 16-Bit Linksys PCMPC100. Um diese zum Arbeiten zu bewegen, mußte ich die auf der CD vorhandene Cardbus-Software auf den Stand der originalen PC Card Director Software zurücksetzen, die ich von der IBM PC Support-Seite herunterladen mußte. Übrigens heißt es, daß sämtliche von mir getesteten NICs OS/2 und/oder eCS unterstützen.
Kürzlich habe ich ein gebrauchtes Thinkpad T23 mit einem eingebauten Intel PRO/100 LAN Chipsatz, der direkt mit dem PCI-Bus verbunden ist, erstanden. Hier verlief die Installation vollkommen problemlos und die Verbindung zum Internet stand, sobald die automatische Installation beendet war.
Diese Erfahrungen zeigen die wichtige Tatsache, daß eCS 1.2 auf einigen Maschinen hervorragend läuft und wieder äußerst dürftig auf anderen. Bevor man auf eCS 1.2 oder irgendeine andere kritische Software aufrüstet, sollte man alles unternehmen, um die Kompatibilität zur eigenen Hardware zu verifizieren.
Ein großer Schwachpunkt eComStations ist die PCMCIA-Cardbus-Unterstützung für Notebooks. Selbst wenn eine NIC oder Hardware eigentlich mit eCS laufen sollte, so kann es sein, daß es trotzdem nicht geht und keiner aus dem eCS-Projekt scheint zu wissen, woran es genau liegt. Infolgedessen sollten Sie daher beim Kauf eines neuen Rechners darauf achten, daß dieser einen eingebauten PCI LAN (OS/2 kompatibler) Chipsatz besitzt. Auf diesem Weg umschiffen Sie diese Problemzone.
Ich glaube, dieses und eventuell andere Probleme hätten vermieden werden können, wenn man sich bei Serenity Systems mehr Zeit für vernünftiges Testen und Debuggen genommen hätte, auch wenn das die Verschiebung eines Erscheinungstermins bedeutet hätte.
Multimedia
Ich bin sehr beeindruckt von dem neu geschriebenen Multimediasubsystem, speziell von der automatischen Erkennung. Nachstehend sehen Sie ein Bildschirmfoto:
Bei jedem meiner vier Systeme stellte sich heraus, daß sie den Soundchipsatz korrekt erkennen konnte, mit der Ausnahme, daß es bei meinem über fünf Jahre alten Thinkpad manchmal Fehler gab. Wirklich schön daran ist, daß man, wenn dies passiert, die Sache mit einem einzigen Mausklick korrigieren kann.
Bei Auswahl des Uniaud-Treibers kann es gelegentlich vorkommen, daß sich dieser fehlerhaft verhält. In meinem Falle mußte ich die Systemklänge des Multimediasubsystems abschalten. (Der einzige Rechner, bei dem dies vorkam, war das alte Thinkpad 390E.) Natürlich ist das nicht der Fehler Serenity Systems' oder des Entwicklerteams. UniAud wird ständig verbessert, so daß gemeldete Fehler schließlich behoben werden sollten.
Die Multimedia-Klassenstruktur wurde so abgeändert, daß sie einen privaten Adreßraum verwendet, so daß ein Absturz des Multimediasubsystems nicht mehr zu einem Absturz der Arbeitsoberfläche oder des gesamten Systems führen sollte. Dies konnte ich nicht überprüfen.
Weitere Änderungen am Multimediasubsystem umfassen:
Neuer JPEG-Codec für die Arbeit mit progressiven JPEGs (sind bei Digitalkameras verbreitet) können
MJPEG Video Codec wurde integriert
Open MPEG von IBM wurde integriert
Quickmotion + Anpo AVI Codecs
einfaches IBM Video Playback wurde integriert (Ultimotion und das alte Indeo Video Playback)
Ogg Vorbis und FLAG MMIO-Codec wurden integriert
Neuer CD-Spieler mit Unterstützung für FreeDB (für die Anzeige von CD-Titeln)
Neuer Audiotreiber in rauhen Mengen
Hilfebildschirme
Die paar Male, die ich gezwungen war, ein Windows zu installieren (jede Version), war ich jeweils verblüfft, daß Microsoft keine (oder keine, an die ich mich erinnere) Hilfstexte während der ganzen Installation anbietet!
Unter diesen Vorzeichen bin ich jedes mal wieder erfreut, wie viel Hilfe einem während der Installation und der späteren Arbeit am System von OS/2 angeboten wird.
Noch mehr erfreut wahr ich daher, als ich sah, daß Serenity Systems und seine Entwickler diese Tradition fortführten und tonnenweise Hilfen in das System integrierten. Das meiste davon so kontextbezogen, daß keine Aktion, noch nicht mal ein Mausklick, nötig ist, um sie zu sehen. Das ist eines der vielen Dinge, die eComStation für mich zu dem bei weitem am einfachsten zu installierenden Betriebssystem machen, das ich jemals benutzt habe.
Kleinere Pingeligkeiten und Beanstandungen
Lite RSJ CD Writer
Wählt man diese Option im Fenster "Komponentenauswahl" (siehe unten) aus
Klicken Sie auf das Bild für eine vergrößerte Ansicht.
und hat bereits einen SCSI-Adapter im System, verwirrt dies das Installationsprogramm manchmal und die Installation des SCSI-Treibers für den RSJ-CD-Writer schlägt fehl. Er scheint den unabdingbaren Treibereintrag BASEDEV=OS2SCSI.DMD in der CONFIG.SYS-Datei zu vergessen.
IBM Web Browser
Wo nun der IBM Web Browser Teil des Standard-eCS-Pakets ist, warum wird er dann nicht als Option im Bildschirm "Komponentenauswahl" (siehe oben) zusammen mit den anderen Browsern angeboten? Auf diese Weise würde die Wahl des gewünschten Browsers erleichtert. Mit einem solchen Arrangement könnte man eine Verriegelung einbauen, die Benutzer von der versehentlichen Installation beider Browser, Mozillas und des IBM Web Browser, abhält. Siehe dazu auch den Abschnitt "Neue Anwendungen", Unterpunkt B.1, weiter oben.
CDROM/DVD Installation-Laufwerk
Sind zwei CD/DVD-Laufwerke oder Brenner am zweiten IDE-Kanal vorhanden, kann das Installationsprogramm die eCS Installations-CD nicht finden, wenn sie in das SLAVE-Laufwerk eingelegt wird. Man muß die CD im MASTER-Laufwerk liegen haben. (Diesen Fehler gab es schon in der eCS 1.1.) Es sollte einfach sein, das Installationsprogramm beide Laufwerke prüfen zu lassen.
eCenter
Dieser Versuch, das WarpCenter zu ersetzen, ist einfach noch nicht für den allgemeinen Gebrauch geeignet. Folgend nur ein paar der damit auftretenden Probleme.
Unabhängig von den Einstellungen gibt es eine paar OS/2-Fenster und Dienstprogramme, die darauf bestehen, unter dem (also teils verdeckt durch den) eCenter zu erscheinen. Das bedeutet, daß die Titelleiste des Fensters oder Dienstprogramms nicht erreichbar ist, wenn man das eCenter oder WarpCenter wie ich an der Oberkante des Bildschirms plazieren will.
Man kann die Breite des eCenter durch einfaches Ziehen und Übergeben verändern. Das klingt zwar gut (obwohl es meiner Meinung nach eigentlich nutzlos ist), kann aber auch sehr ärgerlich sein. Wenn man beispielsweise den ePager oder ein maximiertes Fenster in der Größe ändern oder verschieben will, kann es leicht passieren, daß man dabei das eCenter erwischt und das eigentliche Fenster unangetastet bleibt¹. Das heißt, man hat dann ein häßliches eCenter und ein großer Teil des Fensters, das man betrachten will, ist verdeckt.
Einige wichtige Features des WarpCenter, wie das Symbol für die Fensterliste, wurden weggelassen. Natürlich ist es möglich, die Fensterliste nachträglich hinzuzufügen, wenn man weiß, wie es geht, aber warum ist das nicht der Standard?
Solange diese und andere Probleme nicht beseitigt werden, werde ich das WarpCenter weiter benutzen.
MiniLVM
Falls Sie es noch nicht wissen, MiniLVM ist das Programm, das während der Installation als vereinfachte Version des LVM, IBMs Ersatz für FDISK, zu sehen ist. In dieser Rolle ist es eine sehr schöne Anwendung und erfüllt eine wichtige Aufgabe - neue Benutzer, die einfach nur ihr System ans Laufen bringen wollen, sollen nicht unbedingt mit dem LVM konfrontiert werden, was sehr einschüchternd sein und auch zu ernsthaften Problemen führen kann.
Es scheint im eCS-Entwicklerteam jedoch eine Tendenz zu geben, LVM für alle Zwecke ganz durch MiniLVM zu ersetzen. Man kann das daraus schließen, daß LVM von seinem vorigen prominenten Platz in Systemkonfiguration verschoben und im Ordner Programme -> Dienstprogramme versteckt wurde. Man kann es auch an der Änderung des Namens des MiniLVM in eine Bezeichnung sehen, die eher LVM beschreibt.
Die Ersetzung des LVM und seines Java-Pendants LVMGUI durch MiniLVM ist ein Fehler. In den Händen erfahrener Nutzer sind LVM und LVMGUI mächtige Werkzeuge, die weit mehr können als alles, wofür MiniLVM jemals gedacht war. Darüber hinaus hat IBM seit eCS 1.1 LVMGUI auf Java 1.3 umgestellt und große Teile des Java-Codes neu geschrieben. Ich habe diese neue Version intensiv genutzt, um sie zu testen. Basierend auf meinen bisherigen Erfahrungen kann ich sagen, daß diese Verbesserungen einige Schwierigkeiten beseitigt zu haben scheinen, die es mit LVMGUI in früheren Versionen eComStations gab.
CONFIG.SYS
Eine letzte Anmerkung: Bei eCS 1.2 wurde das Installationsprogramm dahingehend geändert, die CONFIG.SYS anhand der Treibertypen (DEVICE, BASEDEV, RUN usw.) zu sortieren, kurz bevor es sich beendet. Wenn sie das alte Format vorziehen, das die CONFIG.SYS mehr oder weniger nach Features und Komponenten beläßt: sie wurde vorher mit dem Dateinamen CONFIG.CFS in das Verzeichnis \ECS des Systemlaufwerks gesichert. Wenn Sie diese Datei verwenden wollen, denke Sie daran, sie in das Hauptverzeichnis des Installationslaufwerks zu kopieren, bevor Sie mit der Installation irgendwelcher Funktionen und Anwendungen beginnen!
Wenn das professionelle Handbuch und die versprochenen Ergänzungen, welche den Austausch von Netzwerk- und Soundkarten ohne Neuinstallation des Systems erlauben, ausgeliefert werden, wird eCS 1.2 eine wesentliche Verbesserung gegenüber allen vorherigen Versionen von sowohl OS/2 als auch eComStation darstellen, mit genug Extra-Software, daß für jeden etwas dabei ist. Obgleich die schwache Cardbus- und PCMCIA-Unterstützung für Notebooks ein Grund zur Besorgnis bleibt, bleibt eComStation 1.2 meiner Meinung nach das beste Betriebssystem der Welt! Jetzt brauchen wir nur noch genug unabhängige Entwickler, die neue Anwendungen dafür schreiben.
Eine letzte persönliche Anmerkung: Während der letzten Wochen hatte ich mehrfach die Gelegenheit, die beiden Systeme Warp 4 und eCS 1.0 zu installieren. Dies waren für mich absolute Albträume verglichen mit dem, woran ich mich durch eComStation 1.1 und 1.2 gewöhnt habe! Wir sollten den Entwicklern von eComStation für die harte Arbeit danken, eComStation zu dem überlegenen Betriebssystem zu machen, das es ist.
¹ Die Ränder des eCenter und der Fenster sind höchstens ein oder zwei Pixel auseinander. Wenn Sie Auflösungen von 1280 x 1024 verwenden, dann ist diese Entfernung so gut wie unsichtbar.
Daten und Quellen:
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