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Oktober 2004

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Von CD/DVD-Brennern, RSJ und wie man RSJ davon abhält, Brenner beim Systemstart zu sperren

Von Peter Brown © Oktober 2004, Übersetzung: Marckus Kraft

Folgendes scheint regelmäßig in OS/2-, eCS- und RSJ-Newsgroups und -Foren aufzutauchen: "Kann ich nach der Installation von RSJ meinen (ATAPI)-CD/DVD-Brenner so einrichten, daß ich andere Brennsoftware, wie z.B. cdrecord, udf formatting oder dvddao, neben RSJ einsetzen kann?"

Wenn Sie einen CD/DVD-Brenner vom Typ ATAPI haben, kann er immer als CD/DVD-ROM-Laufwerk vorhanden und für RSJ benutzt werden. Dies setzt den Einsatz von DANIATAPI.FLT als Ersatz für LOCKCDR.FLT. Weiter empfehle ich DANIS506.ADD als Ersatz für IBM1S506.ADD, da er bei mehr Chipsätzen das Bus Mastering ermöglicht.

Die Erklärung dazu ist etwas lang, aber wenn Sie die Geduld haben sie zu lesen...

Ich habe einen LG GSA-4040B-DVD-Brenner, der mit RSJ, cdrecord2, dvddao und dem UDF-Dateisystem arbeitet. Um dies zu erreichen war ist es notwendig die Aufrufe von RSJ in der Datei CONFIG.SYS zu modifizieren und evtl. zusätzliche oder andere Treiber zu laden.

Der RSJ-Treiber, der den Brenner beim Booten "sperrt", heißt LOCKCDR.FLT. Das Laden dieses Treibers muß unterbleiben; stattdessen muß der Treiber DANIATAPI.FLT geladen werden. Dazu müssen wir aber eine entsprechende Zeile in der Datei \cdwfs\cddrv.inf ergänzen. Die Daten dazu können auf verschiedene Arten ermittelt werden:

RSJ selbst gibt auf der Seite System der Anwendung CD Writer Control application die Daten zu Ihrem Brenner aus. Schreiben Sie sich die Details hier auf.

Sie können cdrecord zu Ermittlung der notwendigen Daten verwenden. Geben Sie auf der Kommandozeile im Verzeichnis cdrecord ein:

[G:\cdrecord]cdrecord2 -scanbus > scsi.txt

cdrecord erzeugt dann die Textdatei scsi.txt

Cdrecord-Clone 2.01a27 (i386-pc-os2_emx) Copyright (C) 1995-2004 Jörg Schilling
Using libscg version 'schily-0.8'
scsibus0:
    0,0,0     0) 'IBM     ' 'DPSS-318350N    ' 'S96H' Disk
    0,1,0     1) *
    0,2,0     2) *
    0,3,0     3) *
    0,4,0     4) *
    0,5,0     5) *
    0,6,0     6) 'IBM     ' 'DPSS-318350N    ' 'S96H' Disk
    0,7,0     7) *
scsibus1:
    1,0,0   100) *
    1,1,0   101) 'HL-DT-ST' 'DVDRAM GSA-4040B' 'A303' Removable CD-ROM
    1,2,0   102) *
    1,3,0   103) *
    1,4,0   104) *
    1,5,0   105) *
    1,6,0   106) *
    1,7,0   107) *
scsibus2:
    2,0,0   200) *
    2,1,0   201) *

Das nützliche an der Ausgabe von cdrecord2 ist, daß Sie die SCSI-ID des Gerätes für cdrecord2 und dvddao verwenden können. Im obigen Auszug ist mein DVD-Brenner aufgeführt als 1,1,0. Das bedeutet, daß für cdrecord2 und dvddao das Brenngerät dev=1,1,0 ist.

Eine weitere Möglichkeit um Details zum Brenner zu erhalten ist folgendes Kommando:

[g:\]copy ibms506$ con:
\DEV\IBMS506$ => \DEV\CON
R1.6.8       /VL /BM /A:0 /80WIRE
            Daniela's Bus Master IDE Driver for OS/2 Version 1.6.8
Controller:0  Port:01F0 IRQ:0E  Status:OK BusMaster Scatter/Gather
  VIA 571 PCI to IDE IC Rev:06 VID:1106 DID:0571 @33MHz
 Unit:0 Status:OK ATAPI BusMaster UltraDMA2/PIO4
  Model:HL-DT-ST DVDRAM GSA-4040B               A303


     1 file copied

Die Datei \cdwfs\cddrv.inf einhält eine Zeile mit dem Eintrag "Dummy", diese ist als Vorlage für den Eintrag von zusätzlichen Brenner gedacht. Wie ich beim Eintrag des OEM-Gerätes (siehe unten) herausfand, ist es ein wenig schwierig die Leerzeichen (Space) alle an die richtigen Stelle zu bekommen. Aber hier ist die Ausgabe von cdrecord2 sehr hilfreich, wenn man die Anzahl der Leerzeichen zählen will.

Hier sind einige "Info-Zeilen", die ich im Laufe der Jahre hinzugefügt habe:

OEM       "24X10X40 CD-RW  "  2.06   "        24X10X40 CD-RW  " N/A  cdatapi  ATAPI  CUESHEET   ________24X10X40_CD-RW__2

LITE-ON   "LTR-32123S "       XS0R   "LITE-ON LTR-32123S "      N/A  cdatapi  ATAPI  CUESHEET   LITE-ON_LTR-32123S______X

HL-DT-ST  "DVDRAM GSA-4040B"  A303   "HL-DT-STDVDRAM GSA-4040B" N/A  cdatapi  ATAPI  CUESHEET   N/A

Dummy     "dummy"             N/A    "dummy   dummy"            N/A  cdatapi  ATAPI  CUESHEET   N/A

Beachten Sie, daß die Einträge sowohl die DVD-Brenner-ID laut cdrecord -scanbus und copy ibms506$ con: enthalten.

Nachdem die "Info-Zeile" hoffentlich korrekt eingefügt ist, wenden wir uns jetzt den verwendeten Treibern und den Ausrufen in der Datei CONFIG.SYS zu. Ich verwende die folgenden Treiber:

daniatapi.flt
danis506.add
aspirout.sys

Außerdem verwenden ich folgende Programme:

dvddao
cdrtools2
RSJ V5.05

Sie finden die aktuelle Version von RSJ unter http://www.rsj.de/stage/de/cdwriter/cd_os2.asp und die aktuellen Versionen der anderen Programme und Treiber auf http://hobbes.nmsu.edu.

Das Update UDF213, verfügbar bei eCS und IBM, ist ebenfalls installiert und macht UDF sehr verfügbar hier, besonders bei DVD-RAM-Medien.

Bei allen aufgeführten Treiber n und Programmen empfiehlt sich ein Blick in die Dokumentation.

Sie müssen für Ihren Brenner Bus Mastering eingestellt haben. Ich denke, daß die PDF-Datei von RSJ dies anführt (Engl. Version auf Seite 94).

Hier sind die Aufrufe aus meiner CONFIG.SYS in der Reihenfolge ihres Auftretens, um einen ATAPI-DVD-Brenner (gilt auch für CD-Brenner) am ersten IDE-Kanal (Master) des ersten IDE-Controllers zu betreiben. (Ich verwende eine SCSI-Festplatte und brauche daher den ersten IDE-Controller nicht zum Booten von einem IDE-Boot-Laufwerk.)

device=G:\os2\boot\unicode.sys

REM ***** DVD- und CD-IFS
IFS=G:\OS2\BOOT\UDF.IFS
IFS=G:\OS2\BOOT\CDFS.IFS /Q /W

REM ***** Base DRIVERS - Notwendige Basistreiber für dieses System
REM ***** Nehmen Sie Danis Treiber statt ibm1s506.add, ibmidecd.flt und ibmatapi.flt - für DVDRW
REM *****  DMA für DVDRW - Master an IDE0 /A:0=IDE0 /BM=Switch on Bus Mastering /80WIRE=80 wire cable
BASEDEV=DANIS506.ADD /VL /BM /A:0 /80WIRE
BASEDEV=DANIATAPI.FLT /V
BASEDEV=OS2ASPI.DMD /ALL

REM ***** DEVICES - Notwendige Treiber für dieses System
DEVICE=G:\OS2\BOOT\OS2CDROM.DMD /V
REM ***** ASPI ROUTER - notwendig für CDRecord/2, SANE & ATAPI > SCSI
DEVICE=G:\OS2\BOOT\aspirout.sys

REM *** RSJ CD-Writer File System ***
REM ***** BASEDEV=LOCKCDR.FLT - Verwenden Sie statt dessen DANIATAPI.FLT siehe oben Abschnitt Basistreiber
DEVICE=k:\CDWFS\RSJSCSI.SYS
IFS=k:\CDWFS\CDWFS.IFS
RUN=k:\CDWFS\CDWFSD.EXE -p "K:/CDWFS/RSJcache" -c102400 -b32768 -t2 -i3 -s0

Hinweis: Weder RSJIDECD.FLT noch LOCKCDR.FLT noch IBMIDECD.FLT sind notwendig. daniatapi.flt macht sie überflüssig.

Ich meine, daß OS2ASPI.DMD sich "fehlverhalten" kann, wenn man zu viele Optionen verwendet. Am besten scheint es entweder mit /ALL oder mit /SHARE zu funktionieren, nicht so gut mit beiden Optionen.

ASPIROUT.SYS ist notwendig für die Kontrolle von ATAPI zu SCSI, falls Sie alle Möglichkeiten Ihrers CD/DVD-Brenner ausschöpfen wollen.

Diese "Info-Zeile" in der Datei cddrv.inf von RSJ gilt für meinen LG GSA-4040B-Brenner:

HL-DT-ST   "DVDRAM GSA-4040B"  A303   "HL-DT-STDVDRAM GSA-4040B"   N/A                   cdatapi   ATAPI      CUESHEET     N/A

Nach der Installation der Treiber und den notwendigen Änderungen in CONFIG.SYS und cddrv.inf ist ein Reboot fällig. RSJ sollte jetzt den Brenner beim Booten nur für sich beanspruchen.

Das oben geschilderte Setup erlaubt es mir meinen DVD-Brenner als DVD-ROM zu benutzen, zusammen mit cdrecord/2 und dvddao. Ebenso kann ich CD-RWs, DVD-RAM und DVD+/-RW UDF-formatieren und beschreiben und RSJ einsetzen.

Früher hatte ich das gleiche Setup für einen CD-Brenner (daher der Eintrag mit dem beschriebenden Namen OEM im obigen cddrv.inf-Auszug) und konnte sogar CD mit Nero Burning ROM V5.5 unter Odin kopieren, zumindest solange bis irgend etwas in Odin geändert wurde.

Kleiner Exkurs: Die Firmware (Revision A303) ist eine "gerippte" Version der Firmware von LG, die anscheinend Probleme mit den "Regionen" vermeidet. Alle Interessierten oder Experimentierfreudigen empfehle ich einen Besuch auf der Web-Site der Dangerous Bros http://tdb.rpc1.org/.

[Anmerkungen des Redakteurs]

Ich habe die oben von Peter besprochenen Änderungen angewendet um zu sehen, wie sie funktionieren.

  1. Mein erster Festplattencontroller ist vom Typ SCSI und der CDRW-Brenner ist ebenfalls ein SCSI-Gerät (Teac r58s). Die beiden anderen DVD-ROMs im Rechner sind an IDE-Controller angeschlossen. Die SCSI-Treiber werden vor den IDE-Treibern geladen. Infolgedessen werden die SCSI-Geräte zuerst überprüft.
  2. Ohne LOCKCDR.FLT erscheint ein neues Laufwerksobjekt, das CDRW; das ist normal. In meinem Fall verschoben sich dadurch die Laufwerksbuchstaben der beiden DVD-ROM-Laufwerke (von L:/M: nach M:/N:).
  3. Meine startup.cmd enthält die Zeile cdattach p:, wodurch das CDRW als Gerät angemeldet wird, auf das RSJ Zugriff nimmt. Nach Anwendung von Peters Änderungen hatte ich zwei Laufwerke für dasselbe Gerät: ein über RSJ angemeldetes und das von DANIATAPI.FLT erkannte. Es war für mich nützlich, das Laufwerk beim Systemstart anzumelden. Mit der neuen, vielseitigeren Konfiguration würde ich es entfernen und nur anmelden, wenn der Zugriff über RSJ erforderlich wäre.
  4. Da das beschreibbare Laufwerk nicht mehr gesperrt ist, sind andere Programme in der Lage, einen laufende Schreibvorgang zu unterbrechen. Man muß darauf achten, beim Schreiben ein ansonten ruhiges System zu haben. Bereits ein Start von Win-OS/2 kann gefährlich werden. Neuere Brenner sind mit Technologien wie "Burn Proof" oder "Just-Link" ausgestattet, mit denen der Brennvorgang korrekt weitergeführt werden sollte.

Daten und Quellen:

Neue Version von RSJ: http://www.rsj.de/stage/de/cdwriter/cd_os2.asp
Hobbes: http://hobbes.nmsu.edu
Dangerous Bros: http://tdb.rpc1.org/


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