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November 2003
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Ein Editorial von Jason Stefanovich, Leitender Redakteur des VOICE Newsletter.
Die Plage des SPAM ist seit langem als Problem erkannt, aber sein Vordringen in den digitalen Teil unseres Lebens nimmt nun das Ausmaß einer Epidemie an. In früheren Zeiten des Kampfs gegen SPAM konnten Anwender die unerwünschten Nachrichten einfach löschen. Normal waren etwa ein Dutzend pro Woche und gewöhnlich ging es um irgendein Produkt vom Typ "das neueste und tollste" oder billige Internet-Dienste. Mit der Zeit wurde SPAM verbreiteter, und die Anwender mußten sich originellere Wege ausdenken, die unerwünschten Nachrichten loszuwerden. Mehrere Dienstprogramme zum Filtern von SPAM wurden beliebt, aber sie waren von geringer Intelligenz und die Anwender mußten die vermeintlichen SPAM-Nachrichten immer noch durchsehen um sicherzugehen, daß keine wichtigen Nachrichten gelöscht wurden. Diese Filtermethoden eignen sich immer noch bei geringen SPAM-Mengen, aber sie sind empfindlich und erfordern ständige Eingriffe des Anwenders. Zu der Zeit, als SPAM-Filter für Endanwender auf den Markt kamen, wurde das Problem auch Serverbetreibern und ISPs bewußt und das Konzept schwarzer Listen kam auf. Schwarze Listen stoppen sicherlich SPAM, aber die Vorgehensweise ist so ungeschliffen, daß sie dem Ausschütten des Kindes mit dem Bade gleichkommt. Sie kann nur in kleinen und besonderen Zwecken dienenden Netzwerken erfolgreich angewendet werden. Zu diesem Zeitpunkt begannen sogar die großen ISPs, die bis dato gezögert hatten, in diesem Bereich aktiv zu werden, mit der Installation von SPAM-Filterprogrammen auf ihren Mail-Servern.
Sogar bei Hintereinanderschaltung der diversen Filter endet SPAM leider immer noch in jedermanns Eingangskorb, und die Biester werden von immer heimtückischerer Art. Betrug, Täuschung, Viren und Pornographie überwiegen nun bei weitem gelegentliches Anpreisen von Produkten oder Dienstleistungen. Zwar schenke ich den Betrugsversuchen keinen Glauben, und die meisten Viren haben keinerlei Auswirkungen auf mein OS/2-System, aber ich kann die Male schon nicht mehr zählen, die ich durch unerwünschte vulgäre und drastische E-Mail tätlich beleidigt wurde. Dies wiegt besonders ernst, wenn man diesen Müll an der Arbeitsstelle erhält. Es ist im besten Falle peinlich, und im schlimmsten Falle kann es das Ende der Karriere bedeuten. Ein manchen Ländern bezahlt man Internetverbindungen immer noch minuten- oder megabyteweise. In solchen Fällen wird es schlicht zu einem ökonomischen Faktor, denn SPAM kostet. Der öffentliche Aufschrei bezüglich SPAM hat eine solche Lautstärke erreicht, daß er sogar direkt bis in den Capitol Hill (der Kongreß der Vereinigten Staaten von Amerika) gedrungen ist. US-Senator Charles Schumer (D-NY) schlägt eine bundesweite Nicht-anmailen-Liste vor. Wie bei der beliebten Nicht-anrufen-Liste würde sie Massen-E-Mail-Versendern unter Androhung von Bußgeldern und sogar Gefängnisstrafen verbieten, Mitgliedern der Liste Nachrichten zu schicken. Auch wenn die Nachforschungen des Senators ergeben haben, daß 75% der Konsumenten für ein Anti-SPAM-Gesetz sind, würde die Verabschiedung eines solchen Gesetzes wenig erreichen. Die durch das Gesetz "stillgelegten" SPAMmer würden ihre Aktivitäten einfach nach Übersee aus dem Einflußbereich der US-Justiz verlagern, wie es viele bereits getan haben. Übrigens stammt der Großteil der SPAM, die ich in der letzten Zeit erhalten habe, aus Asien und den Ländern des frühreren Ostblocks.
Mehrere Firmen haben erkannt, daß jedes Gesetz bestenfalls eine Teillösung darstellt und daß die Anwender jetzt eine Lösung wollen, und bieten robustere Dienste zur Filterung von SPAM an. Eine Firma aus Toronto in Kanada verwendet eine Kombination aus einer angepaßten, auf Spam Assassin basierten Anwendung und einer Abteilung von Mitarbeitern in Indien, die alle potentiellen SPAM-Nachrichten durchsehen, bevor sie gelöscht werden. Die Lösung funktioniert zwar definitiv, richtet sich aber an große Firmenkunden.
Wir möchten wissen, welche Vorgehensweisen und Werkzeuge von durchschnittlichen Anwendern eingesetzt werden, um sich der SPAM-Flut entgegenzustemmen. Welchen Filter bevorzugen Sie? Welche Kombination von Dienstprogrammen ist Ihrer Meinung nach am besten handhabbar? Welche Vorgehensweisen führen zur geringsten Fehlerquote bei der Erkennung? Verwenden Sie eigene Skripte und Software oder bedienen Sie sich aus dem Regal? Senden Sie Ihre Antwort an SPAM@os2voice.org.
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Dieser Monat beginnt mit einem Abschlußbericht zu Warpstock 2003 von Mark Dodel. Es war wirklich eine optimistische Veranstaltung, auch wenn IBM die Trommel für den Übergang zu Linux rührt.
Suchen Sie einen Laserdrucker zu einem vernünftigen Preis? Alex Taylor bespricht den Lexmark Optra E322 Laserdrucker.
Weiter geht es mit einem Artikel von Per Johansson: HOBLink X11 Server - Ein Einstieg.
Jürgen Gaida versorgt uns mit einer Anleitung zum Bearbeiten der MMPM2.INI.
Schließlich gibt es wie immer die Seite Leserbriefe, Addenda, Errata und diesen Monat kehrt auch unsere OS/2-Tips-Seite zurück. Vielen Dank an David Brain, der den Posten als Redakteur der Tips-Seite übernommen hat. Wenn Sie irgendwelche Tips zu OS/2 oder eCS entdeckt haben, senden Sie diese bitte an tips@os2voice.org. Wenn Sie irgendwelche Kommentare oder Vorschläge den Newsletter oder die Artikel darin betreffend abgeben möchten, senden Sie diese bitte an editor@os2voice.org.
Das wäre es für diesen Monat. Zukünftige Artikel umfassen einen Überblick des Workplace Shell Toolkits von Christian Langanke, etwas zur Nutzung des HP Photosmart 1000 Druckers unter OS/2 von Stuart Updike, einen Artikel oder eine Reihe über das Drucken im Netzwerk von Walter Metcalf sowie weitere Teile der Serie über REXX und Dr.Dialog von Thomas Klein.
Mark Dodel, Christian Hennecke, Marckus Kraft und Jason R. Stefanovich
Redaktion des VOICE Newsletter
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