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Dezember 2001
[Inhaltsverzeichnis]
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Von Jason R Stefanovich © Dezember 2001, Übersetzung: Cornelis Bockemühl |
Worin besteht ihre bisherige Industrie-Erfahrung?
Ich habe 1976 bei IBM angefangen und war beim technischen Support als
die PCs eingeführt wurden. Mein Schwerpunkt war damals und ist heute
noch wie man die Leute, die PCs kaufen, unterstützen kann. Ich habe
mich damit in IBM-Kundenprogrammen beschäftigt und in Businesspartner-Programmen.
Ich arbeitete auch beim IBM OS/2-Softwaremarketing für Nordamerika,
beim World-Wide-Web-Marketing und bevor ich mich von IBM zurückzog war
ich Mitglied der OS/2-Produktmanagement-Gruppe in Austin, was einmal PSP,
NCSD usw. war.
Meine Mentoren in all diesen Positionen waren "Kunden". Diese Kunden sind nicht immer Endverbraucher. Es sind Service-Organisationen, Berater, ISVs, IT-Fachleute und Endverbraucher.
Das heisst meine Industrie-Erfahrung erstreckt sich über ein weites Feld und lange zurück.
Wie ist Serenity Systems entstanden?
Einer von den Leuten, mit denen ich innerhalb von IBM zu tun hatte,
war Kim Cheung, ein ISV in Kalifornien. Als ich bereit war, mich zurückzuziehen,
schlug Kim vor, einen Kanal für gebührenpflichtige Service-Beratung
aufzuziehen und Geschäftslösungen für kleine und mittlere
Betriebe anzubieten. Es ging um gebündelte Lösungen, die unter
OS/2 liefen, aber die Absicht war, sich auf die Lösungen zu konzentrieren,
nicht auf die Plattform, die sie ermöglichte.
Serenity Systems wurde gegründet um diesen Kanal zu entwickeln.
Der Betrieb von Kim, TouchVoice Corporation, war und ist der Anbieter dieser
Geschäftslösungen. Mein Job besteht darin, die Lösungen zu
bündeln und die Geschäftsbeziehungen und die Verkaufskanäle
zu entwickeln.
Wie ist das Konzept der eComStation entstanden?
Es fing bescheiden an. Wir vertrieben den WiseManager, der einen
OS/2-Client umfasste. Der WiseManager ist eine unglaubliche Sache beim Aufbau
von Netzwerken, speziell mit plattenlosen Clients, die vom Server geRIPLet
werden, ähnlich wie IBMs Workspace on Demand.
Als WSeB herauskam, fing Kim an, einen Client auf der
Basis von WSeb-Dateien, die schon auf dem Server waren, zu entwickeln. Einfach die benötigten
Dateien herausziehen über eine Datei-Index-Tabelle, um damit einen neuen
Client zu erzeugen. Dieser Client hätte ein verbessertes Speichermanagement
und Threading.
Im Februar 2000 trafen wir uns mit IBM, um diesen WSeb-basierten
Client zu lizenzieren. IBM stimmte zu, aber verlangte, dass wir das Convenience
Pack verwenden, welches Ende Jahr herauskommen sollte. Wir akzeptierten das.
Auch dann noch waren unsere Pläne mit dem Client bescheidener.
Wir kündeten unseren Produkt-Plan auf der WarpTech im Mai an. Dann eröffneten
wir eine Diskussionsgruppe bei Yahoo. Im Laufe der Diskussion mit Benutzern
fing der Rahmen von eCS an, sich zu dem zu entwickeln was er heute geworden
ist, und er entwickelt sich weiter. Die Richtung wird durch die Benutzer
selber bestimmt.
Wann war die GA von eComStation?
In Nordamerika am 30. Juli. Ich bin nicht ganz was die Daten
in Europa und Australien angeht... Mitte August, schätze ich.
Wer sind Ihre Kunden?
Ich bin nicht sicher, ob ich diese Frage richtig verstehe ... Meinen Sie Zielgruppen?
Ein offensichtlicher Markt sind die "OS/2-Anwender". Das sind die
Leute, die am Preview-Programm teilgenommen haben. Obwohl das nicht eine
Hauptgruppe ist, ist das doch sicher eine Zielgruppe. Es gibt viele Diskussionen
darüber, wie gross dieser Markt ist. Ich kann diese Diskussion nicht
beenden. Aber diese Gruppe ist wichtig, weil ihre Mitwirkung dabei hilft,
das Produkt aufzubauen und zu verbessern.
Diese Leute fungieren als Werber, sie bieten Unterstützung,
sie entwickeln Anwendungen und Utilities und sogar Dokumentationen, um den
Benutzern zu helfen. Der Grund, diese Gruppe anzupeilen ist nicht nur einfach
die Gelegenheit für Einkommen. Diese Leute sind ein Markt und vielleicht
ein wenig "Helfer" für Serenity Systems. Ich bin ihnen sehr dankbar.
Dann kommen die geschäftlichen Kontakte, oder genauer die KMU (Kleine und mittlere Unternehmen). Das ist eine Gruppe, zu der wir die Verbindung suchen über den Kanal der kostenpflichtigen Berater. Wir arbeiten zusammen mit Jacaranda Business Systems um diesen Kanal zu entwickeln. Wir denken, dass unsere Client-Verwaltungs-Dienste (managed client services) es den Beratern erlauben, ihre Kosten unter Kontrolle zu behalten und den Support-Aufwand zu verringern, was zu besseren Einkommen führt. Sogar die Bereitstellung der kompletten Desktop-Computer-Umgebung als kostenpflichtiger Service ... etwas, was ich Total Solution Provider (TSP) nenne.
Es wird etwas länger dauern, den KMU-Markt zu etablieren, weil der
Kunde tatsächlich der Berater ist. Wir müssen diesen Kanal und
die Infrastruktur zuerst entwickeln; die Support-Wege und die Zertifizierungs-Programme
usw. Aber ich denke, dass das eine gute Möglichkeit ist.
Ein Markt, den ich aktiv bearbeite sind die vertikalen ISVs. In diesem
Markt arbeiten wir mit dem ISV zusammen, um ein Produkt um seine Anwendung
herum zu entwickeln, wobei eCS die Rolle eines Embedded System spielt, mit
dem die Anwendung dem Benutzer ausgeliefert wird. Auch hier sind es unser
Managed Client und die lauffähige CD, die eCS zu einer guten Möglichkeit
für diese ISVs machen.
Ich erwarte, dass wir ein paar Ankündigungen bezüglich
dieser Verbindungen gegen Ende September machen werden. Aber eCS bietet diesen
ISVs eine stabile Plattform, verringerte Support-Belastung und die Möglichkeit,
die Kosten unter Kontrolle zu behalten ... was einen grossen Einfluss auf
das Nettoeinkommen hat.
Es gibt auch noch die grösseren Geschäftsbetriebe, die OS/2 gegenwärtig verwenden. Auch daran wird gearbeitet, aber dies ist ein Markt, wo der Zugang Zeit erfordert. Es werden bestimmte Standards eingehalten, wodurch die Hinzufügung eines Produkts einen Testzyklus nötig macht. Ich würde sagen, dass dies ein längerfristiger Geschäftsbereich ist.
Für die grösseren OS/2-Betriebe achten wir darauf, die verschiedenartigen Anforderungen des Unternehmens zu unterstützen. Wiederum geht es um die verbesserten Möglichkeiten des Supports. Aber auch die Möglichkeit, verschiedene APIs zu unterstützen. Wir tun dies mit HOBLink X/11 und wir erwarten die Unterstützung weiterer Gast-Betriebssysteme zu erreichen. Ja, darum geht es: Windows und Linux als eine "Anwendung" unter eCS laufen zu lassen.
Dadurch wird eCS eine Oberfläche für mehrere Plattformen. Die Softwarestrategie in grösseren Unternehmen wird durch die Benutzer-Organisation und den Verkäufer bestimmt, in diesem Fall IBM. Alles was wir wollen ist mit dieser Strategie übereinzustimmen. Diese Strategie ist gegenwärtig, die Abhängigkeit von proprietären APIs zu reduzieren, Benutzer- und Netzwerkfunktionalität zu verwalten, inklusive Software-Verteilung (deployment). Und wir können das mit eCS noch in diesem Jahr liefern.
Aber für Unternehmen geht es nicht nur um Funktionalität. Es geht um Zugang und Beziehungen. Das heisst, die Dinge werden sich dort nur langsam bewegen. Trotzdem wird eCS schon von einigen Unternehmen getestet, sodass ich erwarte, dass wir in zwölf Monaten immerhin ein wenig Marktdurchdringung in diesem Segment erreichen werden.
Ein weiterer Bereich, den wir im Hinterkopf haben, sind die Internet-Anwendungen, hauptsächlich für die Länder des Pazifischen Raums. Dort ist es nicht unüblich, dass die Benutzer Zeit auf Computern oder Internet-Zugang "kaufen". Aber die gleichen Eigenschaften, die Managed Client Computing interessant machen für gebührenpflichtige Provider von KMB-Accounts oder für die IT-Organisationen grosser Unternehmen, sind auch gefragt im Bereich der Internet-Anwendungen.
Wir haben gemerkt, dass das Anpeilen unterschiedlicher Märkte nicht unser Produkt oder dessen Eigenschaften verwässert. All die Märkte, die wir im Auge haben, profitieren von netzwerkbasiertem Computing und vom Server aus gemanagten Clients. Der Unterschied kann darin liegen, wer die Benutzerunterstützung bietet, da es letztlich eben darum geht: Den Benutzer unterstützen, dem Benutzer Arbeitsoberflächen und Anwendungen zu liefern, Zuverlässigkeit, den Support verwalten. KMB-Service-Anbieter, internationale Unternehmen, Internet-Anwendungen ... alles das gleiche.
Es geht um den Zugang zu diesen Kunden und um die Ressourcen, um diesen Zugang zu finden. So wird unser anfänglicher Schwerpunkt ein kurzfristiger sein, die taktischen Gelegenheiten, die keine Ressourcen binden. Und zugleich möchten wir Beziehungen aufbauen, die in die langfristigeren, strategischen Bereiche münden.
Diese Gliederung bedeutet, dass wir gegliederte Marketing-Ressourcen brauchen. Aber die Arbeit am Produkt bleibt die gleiche und überspannt alle Bereiche. Weil Produkt-Vision und Entwicklung gleich bleiben glaube ich, dass wir das schaffen können. Es ist nur eine Sache des wie viel und wie schnell.
Was unterscheidet eComStation von anderen Produkten auf dem Markt?
eComStation ist eine komplette Arbeitsoberfläche. Allein das macht es einzigartig. Es besteht aus einer Betriebssystem-Plattform und Anwendungen. Aber es zielt gleichzeitig darauf, plattformüberspannend zu sein, indem es daran ist, mehrere APIs zu unterstützen. Das umfasst die OS/2-Unterstützung für DOS, Win3.1, OS/2 und Java, aber auch die Unterstützung durch HOBLink für UNIX und Linux. Win32 und weitere Systeme werden durch eine virtuelle Maschine unterstützt.
Was wird Serenity Systems tun, damit die Kunde von eComStation sich in der Öffentlichkeit verbreitet?
Im Moment ist unser Plan, uns auf die Auffrischung des Produkt zu konzentrieren. IBM veröffentlicht das Merlin Convenience Pack 2 und es gibt neue Fixpacks. Wir werden unser Produkt gegen Ende des Jahres aktualisieren, sodass es all diese Verbesserungen enthält.
Es erscheint nicht sinnvoll, ein Produkt zuerst für neue Benutzer
zu lancieren und es dann unmittelbar zu aktualisieren. Das heisst, wir planen
die Lancierung mit dem aktualisierten Produkt zu machen. Trotzdem verkaufen
wir das Produkt schon aktiv in den Märkten, die in einer früheren
Frage schon angesprochen wurden.
Was ist der Preis von eComStation und wie kann man es bekommen?
Ich glaube wir sollten diese Frage den Wiederverkäufern und Verteilern überlassen.
Was für Software kommt mit dem eComStation-Paket?
Wissen Sie ... das ist viel Software auf den CDs. Aber ich würde nicht alles als Teil von eCS bezeichnen. eCS ist im Wesentlichen OS/2 V4.51, Smart Suite, Desktop on Call, WiseMachine, Injoy Dialer Pro 2.3, HOBlink X/11 Server, STi's TWAIN Consumer Pack mit der Applause-Bildbearbeitung. Dann kommen noch dazu Star Office 5.1a, Norman Anti Virus, PM Fax und neue Dinge für die Arbeitsoberfläche wie die eCS-Uhr und eStyler. Zudem sind da noch WiseTalker Voice Mail und das CTI Datenbankserver-API.
Wenn ich das gesagt habe, dann bin ich mir bewusst dass dies nur einen Teil der Software darstellt, die auf den CDs ist. Es gibt da auch noch ein paar Demos, wie die neuen Graham Utilities (200 Aufrufe - und die Utilities können schon während der Installation verwendet werden), RSJ CD-Brenner, 30 Tage Testversion, und viele andere Sachen, wie Software von Henk Kelder, Pillar Soft und Ray Gwinn ... ehrlich gesagt, das ist ein wenig zu viel um alles hier aufzulisten.
Was für Arten des Supports werden für das Produkt angeboten?
Wir bemühen uns nach Kräften, Support über die Newsgruppen news://news.ecomstation.nl
zu bieten, aber wir erwarten, gelegentlich eine Support-Struktur durch Dritte
zu unterstützen. Das heisst der Benutzer geht zum Wiederverkäufer
und wir geben Support an die Wiederverkäufer und Verteiler. Wir haben
nicht die Ressourcen, um die ganze Benutzerbasis zu unterstützen.
Wir regen an, dass Leute Support-Verträge als Produkte anbieten.
Duane Chamblee tut das mit seiner neuen Gesellschaft, dAcDigital. Ich glaube,
Jacaranda tut das auch, und vielleicht Jack Troughton. Andere Leute würde
ich gerne dazu ermuntern, ihre Fähigkeiten für Support-Vereinbarungen
einzusetzen, wie Chuck McKinnis.
Um in diese Richtung weiter zu kommen habe ich eine Gesellschaft
beauftragt, mit uns zusammen an einem Zertifizierungsprogramm für eCS
zu arbeiten.
Gibt es Pläne für ein gedrucktes Handbuch für eComStation?
Ja, wir entwickeln eine Dokumentation. Aber ein grosser Teil von eCS wird auch von existierender IBM-Dokumentation abgedeckt.
Es wurde viel Arbeit aufgewendet, um die Installation
von eComStation einfach zu machen, aber mehrere frühe Benutzer haben
sich dahingehend geäussert, dass noch mehr getan werden müsse.
Wird Serenity Systems an diesem Teil von eComStation weiterarbeiten?
Diese Arbeit hat tatsächlich schon angefangen. Ein Installationsprozess-Team
wurde gebildet, das von Mensys geleitet wird, durch David van Enckevort.
Eine gute Hardware-Unterstützung ist ein
wichtiger Aspekt für jedes Betriebssystem. Wie ist der Stand der Hardware-Unterstützung
bei eComStation und wird etwas unternommen, um die Unterstützung von
neu auf den Markt kommenden Geräten zu gewährleisten?
In diesem Bereich sind wir noch sehr abhängig von IBM. Wir arbeiten mit STi (http://www.stiscan.com
) zusammen bezüglich der Entwicklung von ein paar neuen Treibern, aber dies
ist ein Bereich, der vom Verkaufsvolumen und der installierten Kundenbasis
gesteuert wird. Das heisst, es wird ein wenig Zeit brauchen.
Trotzdem hat Roderick Klein mit einigen Verkäufern zusammengearbeitet, um die Treiberunterstützung für MM bereitzustellen. Vor kurzem hat Kim eine Vereinbarung mit RealTek angekündigt, bei der es um zusätzliche eCS-Unterstützung für ihre Chipsets geht, was insbesondere wichtig ist für den Bootvorgang mit vom Server aus gemanagten Clients.
Das heisst ja ... einige wichtige Dinge sind im Tun.
Die Erhältlichkeit von Anwendungen ist immer
eine erste Priorität für die Anwender. Was unternimmt Serenity
Systems, um zu gewährleisten, dass neue Anwendungen für eComStation
entwickelt werden?
Die Antwort ist ähnlich wie im Falle der Gerätetreiber.
eCS hat schon einige OS/2-ISVs daraufhin angesprochen, ihre Anwendungen zu
aktualisieren. Aber ein Teil der Antwort ist auch, dass eCS es ermöglichen
soll, einfach alle Anwendungen zu benutzen, für welche Plattform auch
immer sie geschrieben sind.
Es gibt verschiedene Entwicklungswerkzeuge für
eComStation, aber viele davon sind veraltet, schwierig zu benutzen oder teuer.
Unternimmt Serenity Systems etwas, um zu helfen, diese Situation zu verbessern?
Diese Frage ist auch mit der Anwendungsfrage verknüpft. Wir
haben mit einigen Anbietern über RAD-Tools gesprochen. Aber im Moment
würde ich sagen, dass diese Diskussionen noch so vorläufig sind,
dass ich da noch nichts versprechen möchte.
Wegen der globalen Natur des Internet ist es möglich,
dass Benutzer rund um die Erde ihre Erfahrungen in Onlineforen austauschen.
Wie stellt Serenity Systems es sicher, dass ihre Benutzer überall eine
gleiche und positive Erfahrung machen?
Wir versuchen, einen internationalen Kanal von Verteilern und Wiederverkäufern zu entwickeln. Aber der Schlüssel liegt wohl in unserer Beziehung zu den Verteilern. Viele von diesen vertreiben ihr eigenes Produkt. Die Absicht ist die, das Produkt anzubinden an Leute, die vertraut sind mit den regionalen Benutzern und Bedürfnissen.
Ich weiss nicht, ob "gleiche Erfahrung" ein Ziel sein kann, weil einige regionale Märkte hinter grösseren Märkten hinterherhinken müssen. Aber es ist der grössere Markt, der die Entwicklung vorantreibt, die dann hinunterrinnt in die kleineren regionalen Märkte. Aber die regionalen Verteiler haben die Möglichkeit, das Produkt für ihre Benutzer anzupassen. Ich glaube, dass wir auf diese Weise einen langen Weg zu einer positiven Erfahrung für alle diese Benutzer vor uns haben.
Die erste Version von eComStation wurde weltweit in
US-Englisch herausgebracht. Gibt es Pläne, lokalisierte Versionen für
internationale Kunden zu entwickeln?
Es gibt die Planung, Sprachen-Unterstützung herauszubringen, mit
Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Nordischen Sprachen, Japanisch
und Chinesisch ... aber das wird noch ein wenig Zeit brauchen und nicht alle
Software, die es auf englisch gibt, ist in all den anderen Sprachen erhältlich.
eComStation bringt dem Benutzer eine neue Anwendung, die WiseMachine. Was tut WiseMachine und was sind deren Vorteile?
Die WiseMachine benutzt ein Skript, welches eine Referenz-Installation
einer Anwendung bereitstellt und verwendet diese Information, um die Anwendung
auf das lokale System zu bringen. Das ist grundsätzlich die gleiche
Funktionalität, die WiseManager auch über ein Netzwerk bereitstellt
und womit es die Drag&Drop-Verteilung von Anwendungen ermöglicht.
WiseMachine bietet auch eine gewisse Desktop-Management-Unterstützung,
indem es den Benutzern erlaubt, das WarpCenter oder die gesamte Arbeitsoberfläche
zu archivieren und wieder herzustellen, wenn man das einmal rasch benötigt.
Und die WiseMachine bietet eine einfache Art, eine Hilfspartition zu erzeugen:
siehe http://www.touchvoicecorp.com/ecs/
Es gibt da noch mehrere andere neue Anwendungen,
die bei der eComStation einmalig sind. Welche sind das und was bedeuten sie
für den Wert des Produkts?
Ich weiss nicht sicher, von welchen Anwendungen wir jetzt genau sprechen. Ich glaube, die WiseMachine ist die einzige "einzigartige" Anwendung, die Teil der eCS ist. Zwei weitere, die oft erwähnt werden, sind der eStyler und die eCS-Uhr. eStyler Lite ist der Neffe von Styler/2. Weil wir daran waren, das Benutzerinterface zu erneuern, hat Alessandro Cantatore den eStyler entwickelt, der es ermöglicht, die Arbeitsoberfläche einzurichten und zu verbessern. Er entwickelte ein paar neue Dinge für diesen Zweck. Aber diese werden, nach einer Weile, auch ihren Weg zu Styler/2 finden.
In ähnlicher Weise hat die eCS-Uhr ihre Wurzeln in DST Switch von
Mark Eckstein. Auf unsere Anfrage hin fügte er einige "Zeitsteuerungs"-Funktionen
zu der Uhr hinzu. Und ich würde annehmen, dass Mark alle neuen Funktionen
auch in die OS/2-Version des Produkts einfliessen lassen wird.
Diese beiden Anwendungen wurden darum zur eCS hinzugefügt, weil sie
Funktionen bieten, von denen wir glaubten, dass sie Teil der Basis-eCS-Arbeitsoberfläche
sein sollten ohne dass dazu "Extra"-Software nötig ist. Zum Beispiel
scheint es vernünftig, dass eCS Zeitzonen kennt, inklusive Sommerzeit
und deren Umstellung. Ich denke, das entspricht den Erwartungen eines heutigen
Benutzers an deren Arbeitsoberfläche.
Es ist unsere Absicht, eine einfache Arbeitsoberfläche mit Internet-Zugang
zu bieten. Um das zu bieten haben wir die Smart Suite und Star Office beigefügt,
die auch noch die Dokumenten-Austausch-Funktionen bieten, die viele Benutzer
benötigen. Wir liefern auch Desktop on Call mit, welches einige Erleichterungen
für die Benutzer bringt, was aber auch ein enormes Werkzeug für
die hausinterne Support-Organisation ist, indem es den Fernzugriff auf die
Systeme der Benutzer ermöglicht. eCS hat das Ziel, mit WiseMachine,
WiseManager und DTOC den Support-Aufwand zu verringern.
Viele Benutzer haben ihre Sorge zum Ausdruck gebracht
über die Unterstützung von Multimedia-Formaten, vor allem von denen,
die von der Windows-Plattform kommen. Wie geht Serenity Systems mit diesem
Thema um?
Zur Zeit leitet Roderick Klein von Mensys ein Team, welches abklären
soll, was kurzfristig zur Verbesserung der MM-Unterstützung getan werden
kann. Längerfristig wird es nötig sein, einige Änderungen
an MMOS2 durchzuführen, oder vielleicht ein neues Multimedia-Subsystem
für OS/2 und eCS zu entwickeln. Beides ist möglich, aber es
braucht Zeit und Ressourcen.
Was sind die Ziele von Serenity Systems für die eComStation für das nächste Jahr?
Zuerst möchten wir die schon geleistete Arbeit konsolidieren
und verbessern. Sie haben schon die Notwendigkeit erwähnt, das Installationsprogramm
zu verbessern, und das muss auch die wahlweise Installation und die Netzwerkinstallation
umfassen. Wir haben einen Zweijahresplan, um die Benutzeroberfläche,
Funktionalität und Erscheinung zu aktualisieren.
Ich erwähne diese beiden Dinge, weil es wichtig ist, eCS weg
vom Glaubenskrieg und in einen neuen Bereich zu führen. Die Installation
ist der erste Eindruck, den der Benutzer bekommt, und das muss gut gemacht
sein. Das Benutzerinterface ist wichtig weil dort der Benutzer zu Hause ist.
Wir haben die Vorteile der WPS. Wir müssen dem Benutzer einige
Funktionen bringen, die diese Vorteile nutzen, wie es durch die vorzügliche
Arbeit von Ulrich Möller mit seinem XWorkplace vorgeführt wird.
Wir möchten auch die Desktop-Management-Funktionen von WiseManager
und WiseMachine konsolidieren. Bei den geschäftlichen Nutzern möchten
wir die Integration mit einer WSeB-basierten eCS-Serverversion intensivieren.
Wir denken, dass Titan von Starfire Technologies, http://www.starfire.net,
ausgezeichnete Netzwerk-Management-Funktionen bietet, die die WiseManager-Funktionalität ergänzt.
Viele Benutzer haben eCS gekauft weil so viel Software direkt mitgeliefert wird. Andere hingegen meinten, dass all diese Software für sie wenig Wert habe und fanden, ein niedrigerer Preis für eCS wäre mehr wert.
Um auf sinnvolle Rückmeldungen zu reagieren, wird es eCS 1.1 in einer eCS 1.10 Extended Edition geben, die ein Nachfolger der existierenden Version 1.0x ist. Hauptbestandteile werden sein das IBM MCP2 und die Smart Suite 1.7, neue Upgrades zu den beiden Produkten, die schon in eCS 1.00 waren. Weitere Funktionen sind geplant für die Extended Edition, etwa ein eWorkplace-Feature von Ulrich Möller.
Aber ... es wird auch eine eCS 1.1 Entry Edition geben, die nicht all die Software enthalten wird die mit der Extended Edition kommt. Entry wird enthalten das MCP2, Desktop on Call, HOBLink X/11 und Star Office ... aber keine Smart Suite, zum Beispiel. Das Entry-Produkt wird einen empfohlenen Endverkaufspreis unter 100$, wahrscheinlich unter 90$ für Warp-4-Benutzer haben und unter 200$ für neue Benutzer, was dann eine Warp-4-Lizenz mit enthält.
Das bedeutet, für Warp-4-Benutzer, die kein Upgrade auf OS/2 4.51 haben ... wird dies einen realen Wert haben und die Benutzer auf 4.52 bringen, d.h. auf den MCP2-Level.
Es wird auch eine eCS VPC-Anwendung geben, die auf Connectrix VPC für OS/2 aufbaut, welches von InnoTek entwickelt wird. Das wird eine optionale Funktion für eCS-Anwender sein. Aber es wird auch ein eCS 1.1 Workplace-Produkt geben, welches umfassen wird MCP2, DTOC, eCS VPC, HOBLink X/11 Server, ... was bedeutet, dass die Benutzer direkt mit dem gekauften Produkt Programme benutzen können für OS/2, DOS, Win3.1, Java, X/11 und Linux ... und wenn sie eine Kopie von Windows haben ... können sie das ebenfalls laufen lassen ... mit allen Win32-Anwendungen, die auf ihrem Windows-System laufen.
Dies sind die Dinge, die wir im ersten Quartal von 2002 herausbringen
möchten. Ich denke, dass dies das spannendste Bündel von Anwendungen
ist für PC-Benutzer, nicht nur OS/2-Benutzer, das sie ... wahrscheinlich
jemals ... die Chance hatten zu sehen.
Wo sieht sich Serenity System und eComStation in fünf Jahren?
Du meine Güte... fünf Jahre? Wirklich? Ich weiß nicht, ob ich das sagen kann. Ich meine, ich habe Schwierigkeiten, mir vorzustellen,
wie es in der Industrie überhaupt in fünf Jahren aussehen wird.
Ich meine aber, dass die Hardware, Software und die Einstellung der Benutzer
mehr Offenheit bevorzugen wird als sie in den 90er Jahren geboten werden konnte.
Als OS/2 angekündigt wurde erfüllten nur wenige PCs die Harware-Voraussetzungen,
um es laufen zu lassen. Heute sind viele PCs mit der Aufgabe, ein Betriebssystem
zu betreiben, unterfordert.
Wir denken, eCS kann mehrere Betriebssysteme als Teil einer Arbeitsoberfläche
unterstützen. Das wird den Benutzern eine Menge Freiheit geben, indem
sie nicht an ein API gefesselt sind. Und wir glauben, dass das Management
dieser komplexeren Arbeitsoberflächen wichtig wird, sogar auf der Stufe
des Endnutzers. Das möchten wir bieten mit den Funktionen des WiseManager
für das Netzwerk und mit der WiseMachine für den PC.
eCS wird dem Benutzer eine Arbeitsoberfläche bieten und der
Benutzer wird "klicken" und Zugang haben zu Programmen und Daten ... ohne
sich darum zu kümmern, durch was diese Anwendung ermöglicht wird
oder wo sie gespeichert ist oder sogar wo sie ausgeführt wird. Die Hardware
und Software für PCs und Netzwerke macht das möglich. Der Benutzer
wird die Wahl haben, nicht der Verkäufer etwas vorschreiben.
Was Serenity Systems selber anbelangt, so werden Kim und ich die
Gesellschaft wahrscheinlichdurch Partnerschaften mit anderen
Organisationen vergrössern. Organisationen, die es uns erlauben werden, internationale
Verteiler-Kanäle aufzubauen, Support-Optionen durch Dritte zu bieten
und uns ermöglichen, die Produkte weiter zu entwickeln.
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