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Warpstock Europa 2006
Bericht aus Köln
Christian Hennecke ist Chefredakteur des VOICE Newsletter. Von Hause aus eigentlich Geograph betreibt er ein Unternehmen für IT-Consulting und Service.
Die 2006er Ausgabe der jährlichen europäischen Konferenz für Anwender und Entwickler der Betriebssysteme OS/2 und eComStation fand in der Zeit vom 17. bis 19. November in Köln statt. Mit einer großen Jugendherberge als Austragungsort fanden Anwender und Entwickler alles für den Austausch notwendige an einem Ort, und eine große Auswahl Vorträge und Workshops boten umfangreiche Möglichkeiten zur Weiterbildung.
Austragungsort
Warpstock Europa 2006 fand vom 17. bis 19. November in Köln in einer der größten deutschen Jugendherbergen statt, der Jugendherberge Köln-Riehl.
Die Jugendherberge
An den Auen des westlichen Rheinufers gelegen bot die Herberge über 300 Betten und knapp ein Dutzend Tagungsräume, womit sie auf diesem Gebiet eher in der Liga von Hotels als Jugendherbergen spielt. Während einer durch Angestellte der Herberge geleiteten Führung konnte sich das Organisationsteam davon überzeugen, daß die Jugendherberge trotz der herzlicheren Art Warpstock Europa mit einer Einrichtung vorsorgen können würde, die sich mit professionelleren Stätten messen könnte.
Abb. 1: Die Jugendherberge
Von den elf Tagungsräumen der Jugendherberge waren fünf für Warpstock Europa reserviert worden. In den beiden größten waren waren zum einen Benutzergruppen und kommerzielle Aussteller und zum anderen die erwartungsgemäß populärsten Präsentationen untergebracht. Drei kleinere Räume, die jedoch noch ausreichend Raum für das Publikum boten, dienten als Seminar- und Workshopraum, wobei einer nur am Samstag und Sonntag zur Verfügung stand.
Die Jugendherberge hatte kurz zuvor den Internetzugang auf DSL aufgerüstet. Leider handelte es sich immer noch um eine eher langsame Verbindung mit ungefähr 1 MBit - was den Organisatoren hinsichtlich der bei einem Warpstock üblichen Anforderungen etwas Kopfzerbrechen bereitete. Aber zumindest waren sämtliche Räume mit Netzwerkanschlüssen ausgerüstet. Der Router bot DHCP an. Für Verwirrungen sorgte, daß jemand im Ausstellungsraum einen eigenen Router mit aktivem DHCP-Server angeschlossen hatte, ohne diesen entsprechend an das lokale Netz anzupassen. Die von diesem zugeteilten Adressen hatten entsprechend keinen Internetzugang.
Sowohl die Jugendherberge selbst als auch die Rezeption waren ganztägig geöffnet. Auch wer des nachts ankam, mußte sich also keine Sorgen machen.
Die Eintrittsgebühr betrug 10 Euro pro Tag, Mittag- und Abendessen nicht eingeschlossen. Dieses flache Preismodell trug sicher zur Klarheit bei. Es hätte noch einfacher sein können, wenn die Registrierungsseite bei Mensys weniger kompliziert gewesen wäre. Statt dessen war es nicht möglich, alle Kombinationen aus Tagen und Mahlzeiten zu wählen, was für einige Verwunderung sorgte und es erforderlich machte, daß einige Besucher ihre Anmeldung vor Ort korrigieren lassen mußten. Das Buchen eines Zimmers oder Bettes in der Jugendherberge war aufgrund der Handhabung der Formalitäten bei der Bezahlung durch die Jugendherberge ebenfalls aufwendiger als notwendig. Diese und ein paar weitere Schwierigkeiten, z.B. bezüglich des Caterings, hatten den Organisatoren ihre Arbeit etwas verleidet.
Die Bar war bis mindestens um Mitternacht geöffnet; es gab also genügend Zeit, sich bei einem Glas zu unterhalten.
Die Stadt
Abb. 2: Der Kölner Dom bei Sonnenuntergang
Mit einer Bevölkerung von etwa 1 Million Einwohnern ist Köln die viertgrößte Stadt Deutschlands. Sie liegt im Westen Deutschlands am Rhein und hat ihre Wurzeln in einer römischen Kolonie. Sie ist am bekanntesten für den Dom, dem von der UNESCO der Status des Weltkulturerbes zuerkannt wurde, den Karneval, eine lokale Biersorte und einen Dialekt, mit dem Ortsfremde mitunter ihre Schwierigkeiten haben (aber keine Angst, die meisten sprechen auch Hochdeutsch und Englisch).
Thomas Klein vom Organisationsteam hat es so ausgedrückt:
Köln ist eine pulsierende, aber dennoch "coole" Stadt. Natürlich gibt es auch hier die gleichen Probleme wie in allen anderen Großstädten. Das Besondere an Köln ist die Art, mit der man damit umgeht. Wir nehmen das Leben nicht zu ernst. Nur bei ein paar dummen Details aus Sport und Politik kann das manchmal etwas anders aussehen…
Durch seine Geschichte ist Köln über fast 2000 Jahre ein Schmelztiegel der Kulturen gewesen. Und dies ist auch heute noch der Fall. Wenn es etwas gibt, auf das wir Kölner heute stolz sind, ist es sicher die Tatsache, daß 20% unserer Einwohner aus allen Teilen der Erde stammen, wodurch ein wirklicher Kulturmix entstanden ist, der ein Klima der Toleranz hervorgebracht hat, das seines gleichen sucht, und einen einmaligen Lebensstil formt.
Es gab viel zu sehen: eine Vielzahl Museen sowie viele andere Kulturangebote, z.B. den Kölner Zoo, der nicht weit von der Jugendherberge entfernt ist, das Deutsche Sportmuseum und - für die, die es nicht nach Hershey geschafft haben oder nicht genug davon bekommen können - das Schokoladenmuseum.
Anreise
Köln ist in vielerlei Hinsicht ein Verkehrsknoten. Es besitzt einen eigenen Flughafen (Code CGN), und es gibt eine Vielzahl von Bahnverbindungen in andere Teile Deutschlands sowie nach Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Luxemburg, der Schweiz und Österreich. Mit dem Auto war es natürlich auch zu erreichen, aber einige Besucher steckten eine Weile auf den Autobahnen um Köln fest, die wegen ihrer Staus berüchtigt sind. Öffentliche Verkehrsmittel standen rund um die Uhr zur Verfügung, so daß man problemlos von der Jugendherberge weg und wieder zurückkommen konnte. Auf der Veranstaltungs-Web-Site standen sehr gute und ausführliche Informationen zu allen Reisearten zur Verfügung. Die Organisatoren hatten zudem einige Schilder in der Umgebung angebracht.
Die Veranstaltung
Auch wenn sich einige Planungsphasen etwas verzögert hatten, so hatten es die Organisatoren doch geschafft, eine beeindruckende Auswahl von 32 Vorträgen und Workshops zusammenzustellen, die alle möglichen Bereiche von Lobbyarbeit und Gemeinschaftsthemen über Anwendungen (und ihre Nutzung) und Vernetzung bis hin zu Entwicklung und Systemverwaltung abdeckten. Auf der Liste der Aussteller fanden sich bekannte Namen wie Mensys, C&L Verlag und mehrere Anwendervereinigungen. Und natürlich waren da viele Besucher, mit denen man sich unterhalten konnte. Es gab also für jeden etwas, egal ob normaler Endanwender, Fortgeschrittener oder Entwickler.
Programm
Adrian Gschwend sprach über den aktuellen Status des Projektes Voyager sowie über die Gemeinschaft betreffende Themen. Ihr Chefredakteur bot einen Überblick auf beim Verfassen von Artikeln zu berücksichtigende Dinge, wobei der Schwerpunkt auf OS/2-Medien lag und auch verschiedene Arten von Artikeln angesprochen wurden.
Mehrere Entwickler stellten neue Funktionen ihrer Anwendungen vor. Darunter waren Maul (Peter Koller) und Clipview (David Saville). Andreas Schnellbacher sprach über die lang erwartete zweite Version der Netlabs EPM Distribution, die noch aussteht aber einige interessante neue Funktionen bieten soll, wie z.B. verbesserte Syntaxhervorhebung. Christian Langanke zeigte mit der neuesten Version seines Wireless LAN Monitor nicht nur WPA-Verschlüsselung, sondern wies auch auf weitgehend unbekannte Techniken zur Erstellung mächtiger Skripte hin, z.B. für die WPS. Alex Taylor war über den großen Teich gekommen und führte DVD Video Authoring vor, einschließlich der Erstellung von Menüs, Titeln und Titelsätzen.
Die DFSee-Vorträge mußten abgesagt werden, da Jan van Wijk sich während eines Spaziergangs leider einen komplizierten Beinbruch zugezogen hatte. Glücklicherweise war es nicht noch schlimmer gekommen.
Peter Weilbacher, bekannt durch seine erweiterten Versionen der Anwendungen der Mozilla-Familie, erläuterte in Mozilla Development Explained or How Do I Report Bugs in Firefox? (Mozilla-Entwicklung erklärt oder wie melde ich Fehler in Firefox?) eine andere Welt der Entwicklung und Kommunikation. Wie berichtet wurde, konnten seine Zuhörer während eines Vortrags live erleben, wie er einen Fehler behob.
Andere Vorträge beschäftigten sich mit Aspekten der Entwicklung von OS/2-Anwendungen. Dazu gehörten Programming with the OS/2 Unicode APIs (Programmierung mit den OS/2-Unicode-APIs, Alex Taylor) und Programming in PASCAL using WDSibyl (Programmieren in PASCAL mit WDSybil, Michael Oehlhof). Der Workshop Translation in action (Übersetzung live) von Jacques van Leeuwen und Jan van der Heide war mit drei Stunden veranschlagt. Sie hatten einiges zum Thema Übersetzung im allgemeinen und zur Übersetzung von eComStation im besonderen zu sagen. Mit Hilfe des IBM Translation Manager sollte dies in Zukunft einfacher vonstatten gehen.
Auch zum Thema Internet-Technologien wurden mehrere Vorträge gehalten. Den Anfang machte die Einrichtung eines Web-Servers usw. Darauf bauten andere auf und beschäftigten sich mit Web-Entwicklung unter Java oder PHP oder dem Content-Management-System Typo3. Und natürlich informierte Mensys die OS/2-Gemeinschaft über Status und Zukunft von eComStation und anderen Produkten, z.B. in eCUPS: The Future of Printing on eComStation (eCPUS: Die Zukunft des Druckens unter eComStation, Bart van Leeuwen) und Open Office 2.0 for eComStation (Roderick Klein). Chuck McKinnis war sogar angereist, um über OS/2 Problem Determination and Resolution (OS/2-Problembestimmung und -lösung) und eComStation Maintenance Tool zu sprechen.
Schließlich stellten Jan Lauer und Wolfram Schmidt eine neue PBX-Lösung auf OS/2-Basis vor.
Warpstock Europa 2006 folgte der Tradition, jede Präsentation möglichst zweimal anzubieten, damit niemand einen Vortrag ausfallen lassen mußte, um einen anderen sehen zu können. Die Mittagspause war zudem verlängert worden, um den Besuchern mehr Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch zu geben, und ein Raum blieb auch Abends geöffnet, für den Fall, daß jemand eine Programmiersitzung veranstalten wollte.
Aussteller
Mensys stand bereit, auf Software- und ähnliche Wünsche einzugehen, während der C&L Verlag eine Auswahl interessanter Bücher anbot. Wer Schwierigkeiten mit OS/2 hatte, dem wurde von den Benutzergruppen gern geholfen, darunter mehrere Gruppen aus Deutschland. Darüber hinaus konnte man einige Shareware- und Freeware-Entwickler wie Daniela Engert, Peter Koller, Jan van Wijk und sogar Chris Wohlgemuth treffen.
Abendveranstaltung
Wie schon in Arnheim, so gab es auch hier keine besondere Abendveranstaltung. Statt dessen bot die alles-in-einem-Natur der Jugendherberge mit Unterbringung, Mahlzeiten und der Bar für die Besucher den Rahmen, in dem sie sich zusammensetzen und Spaß haben konnten.
Logbuch des Käpt'ns
Trotz der kurz vor der Veranstaltung erfolgten Ankündigung Scitechs, seine SNAP-Technologie zu verkaufen, war die Atmosphäre gut und recht entspannt. Jederzeit konnte man Besucher in kleineren Gruppen zusammenstehen oder -sitzen sehen, die sich unterhielten oder auf ihre Laptops eintippten - auch abends. Wie es hieß, waren auch ein paar Besucher, die eher widerwillig zu Warpstock Europa gereist waren, sehr zufrieden und wollten beim nächsten Mal wieder dabei sein.
Ich kam am Donnerstag Abend an und fand in der Kantine gleich einige bekannte Gesichter vor. Nach einem kalten Abendessen half mir Thomas Klein bei der Anmeldung für mein Zimmer, das ich mit dem anderen Organisationsleiter, Roland Schmalenberg, teilte. Das Zimmer war besser, als ich nach meinen Erfahrungen von einer Jugendherberge erwartet hätte, und nicht zu klein. Besser als das Hotelzimmer, das ich bei Warpstock Europa 2000 in Karlsruhe hatte. Später trafen wir uns in der Bar und verbrachten einen lustigen Abend mit einigen Gläsern Kölsch. Oder vielleicht sollte ich besser Nacht sagen, denn es wurde schließlich 3 Uhr morgens. Das Aufstehen viel mir nur 4 1/2 Stunden später reichlich schwer, aber zumindest blieb ich von Kopfschmerzen verschont. Wie Peter Koller sagte: Kannst Du mich bitte daran erinnern, das nicht noch einmal zu tun?
Am Freitag hörte ich mir Bart van Leeuwens Vortrag über eCUPS an. Die Versorgung mit Druckertreibern ist schon seit einiger Zeit nicht gerade gut. Postscript-Drucker werden gut unterstützt, aber wenn man einen aktuellen Tintenstrahldrucker einsetzen möchte, hat man nur die Möglichkeit auszuprobieren, ob er mit einem Treiber für ein älteres Modell funktioniert - was natürlich entsprechende Einschränkungen nach sich zieht. Paul Smedley und andere sind dabei, das Problem anzugehen, indem sie CUPS portieren. Einiges funktioniert bereits, aber es bleibt noch eine Menge zu tun, wozu auch eine vernünftige Integration in die WPS gehört. eCUPS soll später Teil von Voyager werden.
Beim Mittagessen war Thomas not amused, da das Personal der Kantine anscheinend einen Fehler bei der Berechnung der benötigten Essensmenge gemacht hatte. Nach kurzer Intervention wurden jedoch weitere Schüsseln hervorgezaubert - jetzt gab es mehr als genug.
Nach dem Mittagessen stellte Robert Henschel dem Publikum das OS/2-Nachrichtensystem bei os2news.com/ecomstationnews.com vor. Es kam zu einer Diskussion bezüglich Zensur und warum OS/2 World.com eine Zusammenarbeit abgelehnt hatte. Kim Haverblad, der unter den Zuhörern war, erklärte, daß man dabei wäre, OS/2 World.com auf ein neues CMS zu migrieren und daß ein Anschluß an das neue System bis zur Fertigstellung nicht sinnvoll sei, die er für den Februar angepeilt hätte.
Roderick Kleins Thema war eComStation 2.0. Er erläuterte, warum die Entwicklung sich so sehr verzögern würde und betonte besonders die Tatsache, daß sich die ACPI-Unterstützung als wesentlich komplizierter als erwartet herausgestellt hättte. Meinen Erfahrungen mit einem neuen Rechner nach zu urteilen, gibt es bei der ACPI-Unterstützung noch sehr viel zu tun, und mein Rechner ist noch nicht einmal mit Doppelkernprozessoren ausgerüstet.
Dann war ich mit einem Vortrag an der Reihe. Zusammen mit Roland Schmalenberg zeigte ich, daß das Aufsetzen einer Web-Site mit Typo3 gar nicht so schwer ist. Wir hatten das Design der Web-Site für Warpstock Europa 2006 als Beispiel ausgewählt. Gerade als wir vorführten, wie man Erweiterungen installiert, d.h. Module, mit denen man die Funktionalität des Systems erweitern kann, stürzte der Vorführrechner mit einem schwarzen TRAP-Bildschirm ab. Und um die Sache abzurunden, waren die Festplatten mit HPFS formatiert. Na, klasse.
Nun, dieser Abend verlief doch wesentlich ruhiger.
Den Samstag Morgen verbrachte ich bei dem Vortrag Translation in action, der über drei Stunden ging, aber ich langweilte mich keine Sekunde. Jan van der Heide hatte einige Hilfsprogramme zum Extrahieren von Text aus Code entwickelt, die das Bearbeiten von Text erleichterten, und andere zum Einsetzen der Übersetzungen. Hauptthema war jedoch der IBM Translation Manager, ein Programm, das aus Wörterbüchern und bereits übersetztem Text ein Gedächtnis aufbaut und dann Übersetzungen für neuen Text vorschlägt. Es steht zu erwarten, daß die Übersetzung von eCS hierdurch wesentlich erleichtert und konsistenter wird.
Nach dem Mittagessen wiederholten Roland und ich den Vortrag zu Typo3. Diesmal ohne Absturz. :-)
Anschließend besuchte ich Adrian Gschwends Vortrag The crux with the community (Das Kreuz mit der Gemeinschaft). Adrian berichtete über die geplante Umstellung auf einen neuen Server und ein neues CMS und zeigte Möglichkeiten für Anwender auf, netlabs.org zu helfen, z.B. durch die Wartung von Projektseiten oder das Schreiben oder Korrigieren von Dokumentation. Er brachte auch eine Art Mitgliedschaft bei netlabs.org zur Sprache und ging auf die Möglichkeit ein, ein Sponsoring für spezifische Projekte zu ermöglichen, damit die Spender genau wüßten, wofür ihr Geld verwendet wird. Eine Kernaussage war, daß OS/2-Anwender über sich und netlabs.org nicht in Kategorien von "wir" und "die" denken sollten. Schließlich wären die Anwender nicht die gemeinen Sterblichen und die netlabs.org-Entwickler die Götter.
Später war es noch einmal an mir. Interessanterweise konnten alle Besucher meines Vortrags Writing for the IT press Deutsch und auf Anfrage hielt ich den Vortrag dann auch auf Deutsch. Ach ja: Wo bleiben die Artikel, Jungs? Hm?
An diesem Abend brauchten wir etwas anderes zu Essen. Thomas Klein, Peter Koller, Robert Henschel und ich suchten ein Restaurant auf, das Thomas kannte. Es war voll mit mehr oder weniger Jugendlichen und wir mußten etwas warten, bis wir einen Tisch bekamen. Die Pizza war in der Tat so gut, wie Thomas versprochen hatte. Allerdings wurde die Musik immer lauter und niemand schien sich für unsere Beschwerde zu interessieren. Interessantes Geschäftsmodell: Man macht es so laut, daß die Gäste so schnell wie möglich gehen, wenn sie ihr Essen beendet haben. Wir kehrten zur Jugendherberge zurück, besorgten uns ein paar Getränke und suchte uns zum Unterhalten eine ruhige Ecke.
Am Sonntag hörte ich mir Christian Langankes Vortrag über Skripting an. Darin erläuterte er die
Nutzung externer Befehlsinterpreter in Stapeldateien mit Hilfe des Befehls extproc
und zeigte ein paar
Beispielanwendungen, z.B. für die WPS. Den meisten scheint diese Funktion unbekannt zu sein. Es gibt ein paar
Stolpersteine, inbesondere bezüglich des Arbeitsverzeichnisses, aber sie ist wirklich hilfreich.
Nach dem Mittagessen wiederholte ich meinen Vortrag über das Schreiben von Artikeln vor einem kleineren Publikum. Anschließend übergab mir Thomas Klein eine besondere Warpstock Europa 2006 Kaffeetasse und ein Zertifikat.
Abb. 3: Der Gewinner mit Chucks OS/2-Hosenträgern
Und Roland verteilte Lose für die bevorstehende Verlosung. Chuck McKinnis hatte seine OS/2-Hosenträger zur Verwendung als Wanderpokal gespendet, und es gab außerdem u.a. Lizenzen und Kensington-Schlösser zu gewinnen. Dann fand ich heraus, daß ich tatsächlich etwas gewonnen hatte: ein Jahr Chucks Hosenträger! :-)
Im letzten Vortrag brachte Adrian Gschwend die Zuhörer bezüglich Voyager auf den neuesten Stand.
Insbesondere ging er auf Bedenken mancher Anwender bezüglich Voyager ein. Die Botschaft lautete Wir wollen
Euch nicht Euer OS/2 wegnehmen
und daß neue Entwicklungen für Voyager auch ihren Weg in
eComStation finden würden. Zudem wies er darauf hin, daß einige seiner Studenten an der Universität
Biel reges Interesse an dem Projekt zeigen würden. Darüber hinaus scheint ein Artikel bei Slashdot
Interesse generiert zu haben.
In der Abschlußsitzung erhielten Thomas Klein und Roland für ihre Arbeit den verdienten Applaus. Thomas Klein erläuterte ein paar Einzelheiten der Organisation und machte allen Mut, ein zukünftiges Warpstock zu veranstalten.
Peter, Steven, Chuck, Delphi, ich und noch einige andere gingen hinterher in ein Restaurant, das sich als recht gut erwies. Thomas Klein war noch ins Krankenhaus gefahren, um Jan van Wijk zu besuchen und ihm eine Karte mit Besserungswünschen zu übergeben, welche die meisten Besucher unterschrieben hatten. Es war ein angenehmer Abend. Ich wollte dann mit Kreditkarte bezahlen. Es gab Schwierigkeiten mit der Datenübertragung und die Bedienung geriet in helle Panik, weil ihr Chef nicht anwesend war und sie nicht weiter wußte. Nun ja, am Ende ging dann doch noch alles glatt. Wir kehrten zur Jugendherberge zurück und saßen noch einige Zeit mit den Jungs von Mensys zusammen, die uns mit Insider-Geschichten unterhielten.
Fazit
Ein weiteres Warpstock ist erfolgreich zu Ende, und es war die Zeit sicher wert. Wieder einmal gab es neue Gesichter zu sehen, und es war gut, mit alten Mitstreitern wieder zusammensitzen zu können. Ich denke, das ist genaugenommen der Teil, der mir bei Warpstock und der OS/2-Gemeinschaft am besten gefällt. Man kann Menschen treffen, die keine Spinner sind und mit denen man sich auch über etwas anderes als Computer unterhalten kann. Bis zu nächsten mal!