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Eine neue Zukunft für eComStation
(mit Unterstützung von Bart van Leeuwen, Adrian Gschwend und Bob St.John)
Eine häufig von OS/2-Anwendern gehörte Klage ist: Jetzt sieht es nicht (mehr) gut aus für unser
geliebtes Betriebssystem.
Wirklich?
fragen Sie? Es gibt eComStation 1.2 Media Refresh, es gibt die Alphaversion von eComStation 2.0,
da wären Dinge wie ACPI und bootbares
JFS. eComStation ist einfach das beste OS/2 aller Zeiten und es
wird immer noch besser!
Aber wie dem auch sein, es bleiben Fragen offen, die wir nicht ignorieren können. Die Hauptfrage ist sicherlich diese: Ende Dezember 2005 hat IBM den Verkauf von OS/2 eingestellt und Ende diesen Jahres will Big Blue den Support einstellen. Seien wir fair: Wie viele wirklich neue Dinge kamen denn in letzter Zeit von IBM für OS/2? Einige Treiber-Updates und die Pflege des Kernels. Aber das ist jetzt vorbei.
Sehr wahrscheinlich wird IBM den Quelltext von OS/2 niemals freigeben. Daher werden wir immer mit den Beschränkungen des aktuellen Codes leben müssen. Ein paar Beispiele:
- Echter Unicode (etwas anderes als Codepages. sehr wichtig für die Anwender im Fernen Osten, einem ständig wachsenden Markt) ist nicht verfügbar.
- Der (Daten-)Austausch mit Anwendern von anderen Plattformen ist im Moment sehr schwierig, und so wie es aussieht, wird es immer schwieriger.
- Es gibt keine echte Unterstützung für mehrere Benutzer des selben Systems. Oder, wenn es diese Unterstützung doch einmal geben sollte, wird es keine echte Sicherheitsmechanismen zur Trennung von Anwendern und Rollen geben.
- Bekannte Probleme, z.B. die mit der WPS, werden nicht mehr gelöst..
- Der maximale Arbeitsspeicher beträgt zur Zeit 4 GB. Zum jetzigen Zeitpunkt mag das als ausreichend erscheinen, aber das Moor'sche Gesetz besagt, dass die benötigte Menge sich alle 1,5 Jahre verdoppelt. Wir werden diese Grenze erreichen. Die Frage ist nicht, ob, sondern wann.
- 64-Bit-Prozessoren. Der Kernel wurde so geändert, dass er im 32-Bit-Modus auf den aktuellen 64-Bit-Prozessoren läuft. Wie dem auch sein, es gibt keine Garantie, dass er auf auf zukünftigen Prozessoren laufen wird.
- Im Allgemeinen ist die Hardware-Unterstützung eine wichtige Angelegenheit. Wir können unsere aktuelle Hardware nicht ewig nutzen.
Mit anderen Worten: Im Moment sieht es gar nicht so schlecht aus, aber die Zukunft ist unsicher. Darum sollten wir überlegen, wie wir diese Dinge angehen können.
Einige denken schon einige Zeit darüber nach, einschließlich der Personen, die an der Entwicklung der eComStation und anderer Software beteiligt sind. Auf der Warpstock Europa 2005 präsentierte Adrian Gschwend von netlabs.org die Ideen unter dem Namen "Projekt Voyager".
Hier einige der Konzepte:
- Versuchen, die an OS/2 liebgewonnenen Dinge beizubehalten: die WPS, der objektorientirte Desktop, REXX usw.
- Keine Zeit und Energie mit der Neuerfindung von Komponenten verschwenden, die bereits aus anderen Quellen verfügbar sind. Keine Entwicklung eines neuen Kernels. (Auswahl eines der existierenden Kernels, wie die von Apple, Linux, BeOS usw.)
- Verwendung offener Standards, die bereits für andere Plattformen verfügbar sind, zur Maximierung der Austauschmöglichkeiten. Beispiele: UTF-8 (Unicode), Cairo, GTK+, qt.
- Schaffung einer Umgebung, für die Software-Entwickler Ihre Software kompilieren können. Software in Hochsprachen sollte einfach portierbar sein. Für hardwarenahe Software wird über die Abbildung der OS/2-API nachgedacht. Dies könnte sogar zu Binärkompatibilität führen.
Diese Ideen wurden mit Serenity Systems (Bob St.John) und dem Produktmanager der aktuellen eComStation-Linie (Bart van Leeuwen) diskutiert. Dem derzeitigen Plan zufolge wird sich Adrian auf das neue Produkt konzentrieren, während Bart sich mit der Weiterentwicklung der aktuellen Produktlinie beschäftigt. Bob wird [das Projekt] betreuen. Auf diesem Weg wird die aktuelle eComStation so positioniert, dass die gegenwärtigen Anforderungen unterstützt werden, während sie gleichzeitig konsistent und kompatibel mit den ersten Versionen der neuen Linie sein wird.
Innerhalb der OS/2-Community ist jede Menge Wissen vorhanden. Zum Beispiel XWorkplace, wo ein großer Teil der WPS neugeschrieben wurde. In der Tat, die WPS wurde solange neugeschrieben, bis der Autor wegen Bugs, Designproblemen oder schlicht dem Mangel an Dokumentation für die derzeitige OS/2-Implementierung nicht mehr weitermachen konnte. Wir können sogar Entwickler von außerhalb der OS/2-Community anlocken, da das Projekt sehr reizvoll und einzigartig ist. Mit genau dieser Strategie wurden bereits Entwickler für die Arbeit an Voyager motiviert. Und durch die Wahl offener Standards können wird Technologien und Code nutzen, die momentan für andere Plattformen verfügbar sind.
Bitte beachten Sie, dass wir uns noch in der Planungsphase befinden. Es gilt noch verschiedene Entscheidungen zu treffen, bis jetzt ist noch nicht viel entwickelt. Es wird mindestens drei Jahre dauern, bevor etwas Verwendungsfähiges von diesem Porjekt geliefert wird. Bis dahin (und bis einige Zeit später die erste vollständige Version von Voyager kommt) nutzen wir die aktulle eComStation 1.2R und die kommende eComStation 2.0 (und vielleicht noch weitere Versionen). Wenn Sie das Projekt Voyager an diesem Punkt unterstützen wollen, können Sie einige Dinge tun.:
- Verwenden Sie eComStation 1.2 und 2.0 (und die weiteren Versionen). Auf diese Art und Weise überbrücken Sie die Zeit bis das Projekt Voyager seine Ziele erreicht hat. Darüber hinaus werden die Erlöse der aktuellen eComStation-Linie teilweise zur Finanzierung der Weiterentwicklung verwendet werden.
- Unterstützten Sie netlabs.org durch Sponsor-Units, erhältlich bei Mensys.
- Für Entwickler: Steigen Sie ein in das Voyager-Team.
- Für Anwendungsentwickler: Entwickeln Sie weiterhin Software für die aktuelle eCS, und achten Sie dabei auf Portabilität. Einige Zeit lang werden beide eCS-Linien verfügbar sein, um die Migration Ihrer Anwendungen zu erleichertern.
Das oberste Ziel des Projekt Voyager ist es, eine eComStation zu liefern, die weiterhin die Technologien von OS/2 und die OS/2-Anwendungs-Software bestmöglichst unterstützt. So gesehen ist die eComStation der perfekte Weg vom Übergang von OS/2 in die Zukunft.