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Es ist Zeit, über die Warpstock Europe 2006 nachzudenken!
Robert Henschel ist seit 1995 OS/2-Anwender und organisiert die OS/2 User Group Dresden. Er ist Informatikstudent an der Technischen Universität Dresden und befasst sich mit der Optimierung von Programmen für SGI- und NEC-Supercomputer. Im Jahr 2005 war er Leiter des Organisationsteams der Warpstock Europe in Dresden.
Warpstock Europe ist wichtig
Die Warpstock Europe ist eine der wenigen Veranstaltungen, die sich ganz den Themen OS/2 und eComStation widmen. Jedes Jahr treffen sich Menschen aus unterschiedlichen Ländern für drei Tage, um über das Betriebssystem selber, Anwendungen und Einsatzmöglichkeiten zu diskutieren. Seit der ersten Warpstock Europa im Jahre 1999 in Bochum ist diese Konferenz ein fester Bestandteil der OS/2-Community, und es gibt keinen Grund, warum sich das ändern sollte!
Es gibt nicht viele Möglichkeiten, wo sich OS/2- und eComStation-Anwender und -Entwickler noch persönlich begegnen können. Viele sind in User Groups organisiert, die sich meist einmal im Monat treffen. Leider hat aber nicht jede Region eine User Group, und viele Anwender und Entwickler unterschätzen den positiven Einfluß, den eine User Group haben kann. Es tut einfach gut, sich einmal mit Gleichgesinnten von Angesicht zu Angesicht austauschen zu können.
Überregionale Veranstaltungen sind eher selten, und OS/2-Nutzer treffen sich auch kaum auf anderen
Veranstaltungen. Das liegt natürlich daran, daß es nicht übermäßig viele OS/2-Anwender gibt,
aber auch, daß nur selten OS/2-Themen auf überregionalen Messen und Konferenzen vorgestellt werden. Eine
positive Ausnahme bildet in Deutschland die Hobbytronic, wo das Team OS/2 Ruhr e.V. und das Team OS/2 Köln/Bonn
e.V. jährlich einen Stand haben. In den Niederlanden gibt es die HCC dagen
, wo Mensys auch die
OS/2-Fahne hochhält. Netlabs.org war letztes Jahr auch auf der Systems in München vertreten, dennoch sind
solche Gelegenheiten eher die Ausnahme.
Größere OS/2- und eComStation-Veranstaltungen sind aber noch seltener! Alles in allem gibt es:
- und seit vergangenem Jahr den OS/2- und eComStation-Entwickler-Workshop.
Ich persönlich halte es aber für extrem wichtig, daß sich Entwickler und Anwender auch persönlich kennenlernen. Eine Community lebt zu großen Teilen von direkten Kontakten, und diese lassen sich nun einmal viel besser persönlich aufbauen, als über e-Mail oder Newsgroups. Es gibt viele Dinge, die man im unmittelbaren Gespräch deutlich schneller und effektiver besprechen und lösen kann als via e-Mail oder Foren. Außerdem kommen einem erst im persönlichen Gespräch neue Ideen und Anregungen - und diese kann die eComStation-Community dringend gebrauchen. In diesem Zusammenhang halte ich eine Warpstock Europe für unverzichtbar, und es wird Zeit, daß über einen Austragungsort für das Jahr 2006 nachgedacht wird.
Wie Warpstock Europe 2005 nach Dresden kam
Ich möchte in den folgenden wenigen Sätzen kurz die wichtigsten organisatorischen Punkte der letztjährigen Warpstock Europe ansprechen. Außerdem hoffe ich zeigen zu können, daß niemand Angst vor der Organisation eines solchen Events zu haben braucht und daß es sich wirklich lohnt, Initiative zu zeigen!
Wie jedem bekannt sein dürfte, hat die OS/2 User Group Dresden die Warpstock Europe 2005 ausgerichtet. Wir sind kein Verein und haben auch sonst als Gruppe keinen rechtlichen Status! Die User Group trifft sich einmal im Monat und diskutiert OS/2-relevante Themen. Uns gibt es seit Anfang 2001.
Als ich gefragt wurde, ob die User Group für die Ausrichtung der Warpstock Europe 2005 in Frage kommen würde, habe ich das von zwei wesentlichen Punkten abhängig gemacht. Erstens von den Räumlichkeiten, und zweitens vom Organisationsteam. Für mich waren zu diesem Zeitpunkt alle anderen Dinge zweitrangig.
Zu einem Veranstaltungsort sind wir eher zufällig gekommen. Nach einer Umfrage unter den Mitgliedern der User Group stellte sich heraus, daß ein Arbeitgeber bereit war, uns bei den Räumlichkeiten zu unterstützen. Die Warpstock Europe im Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden ausrichten zu können, war sicher ein seltener Glücksfall. Ich bin aber überzeugt, daß es auch möglich ist, eine solche Veranstaltung in anderen Lokalitäten, wie öffentlichen Bildungseinrichtungen oder Hotels abzuhalten. Kreativität bei der Auswahl der Location kann aber nie schaden.
Mindestens ebenso wichtig wie die Räumlichkeiten ist das Organisationsteam. Natürlich kann man viel auch alleine auf die Beine stellen, aber letztlich wird alles viel einfacher, wenn ein paar mehr Hände mit anpacken. In Dresden haben im Vorfeld der Warpstock zwischen fünf und acht Personen mitgeholfen. Jeder hat sich dabei im Rahmen seiner Möglichkeiten eingebracht, von der Teilnahme an Diskussionen in der Organisationsmailingliste bis zum Erscheinen bei den Organisationstreffen.
Vorbereitungen für die Konferenz
Was war alles nötig, um die Warpstock Europe in Dresden auf die Beine zu stellen? Nun, ich persönlich vertrete die These, daß es besser ist, Sachen langfristig zu organisieren und immer ein wenig zu arbeiten, als alles kurz vor Schluß hastig fertigzustellen. Aus diesem Grund haben wir frühzeitig begonnen, uns zusammenzusetzen und einfach aufzuschreiben, was für eine solche Konferenz nötig ist. Es gibt verflixt viele Kleinigkeiten, an die man denken sollte, und am besten gelingt das, wenn man sich in einer Gruppe an einen Tisch setzt und darüber spricht. Außerdem hat es sich bewährt, auch kleine Aufgaben zu notieren. Wenn man sie erstmal auf Papier oder im Wiki festgehalten hat, ist es weniger wahrscheinlich, daß alle denken, ein anderer würde das erledigen oder es wäre schon erledigt. Man kann diese Liste in regelmäßigen Abständen durchgehen und schauen, was genau noch ansteht. Bei den Organisationstreffen haben wir dann die anstehenden Aufgaben verteilt oder gleich erledigt. Für die weitere Koordination innerhalb des Teams haben wir ein Wiki sowie eine Mailingliste eingesetzt. Beides hat uns gut bei der Organisation unterstützt. Generell möchte ich noch mal betonen, auch wenn es sich banal anhört: Man kann nicht genug kommunizieren! Kommunikation kann verhindern, daß Arbeiten doppelt verrichtet werden oder unerledigt bleiben.
Eine große Hilfe bei der Vorbereitung waren auch Gespräche mit Mitgliedern der Organisationsteams vergangener Jahre. Es ist nicht unbedingt nötig, jedes Jahr wieder bei Null zu beginnen! Es gibt viele Dinge, die sich über die Jahre bewährt haben, und die ehemaligen Organisatoren der Warpstock Europe sind gerne bereit, dieses Wissen weiterzugeben. Dies wird sicher auch in Zukunft so sein - und die OS/2 User Group Dresden reiht sich da gerne mit ein.
Die größten Teilpunkte bei der Organisation waren:
-
Organisation vor Ort (Räumlichkeiten, Technik, WLAN, Verpflegung)
-
Erstellung und Pflege der Webseite
-
Zusammenstellen des Vortragsprogramms (Vortragende und Aussteller)
-
Informationen zur Warpstock Europe verbreiten (e-Mails, Newsletter)
-
Die eigentliche Durchführung der Konferenz (Einteilung der Helfer usw.)
Bei den Räumlichkeiten hatten wir insofern Glück, als daß wir vom IFW sehr gut unterstützt wurden. Trotzdem sollte man nicht unterschätzen, wieviel noch abzusprechen und abzuklären ist!
Ein großer Teil unserer Zeit wurde in die Erstellung der Homepage investiert. Besucher der Warpstock wollen natürlich möglichst frühzeitig über alle Einzelheiten informiert werden, und wir haben uns bemüht, dem nachzukommen. Wir haben uns auch die Arbeit gemacht, die Homepage fast durchgängig in Englisch und Deutsch anzubieten.
Die Zusammenstellung des Vortragsprogramms war weniger schwierig als wir am Anfang geglaubt hatten. Nun, es ist nicht so, daß man mit Vorschlägen für Vorträge überhäuft wird, aber mit freundlichen Anfragen an potenzielle Vortragende ist es durchaus möglich, ein interessantes Vortragsprogramm zusammenzustellen. Was die Aussteller angeht, nun, da waren wir nicht sehr erfolgreich. Wir hatten noch am Anfang der Organisation gehofft, ein paar mehr kommerzielle Aussteller zur Teilnahme überreden zu können. Leider ist daraus nichts geworden. Für zukünftige Warpstock Europes kann ich mir aber vorstellen, mit etwas mehr Arbeit in diese Richtung auch mehr Aussteller zu gewinnen. Gerade bei der Kommunikation mit den Vortragenden und Ausstellern kann es hilfreich sein, auch einmal zum Telefon zu greifen, und nicht alles per e-Mail abzuwickeln. Auf diese Art lassen sich mögliche Probleme schneller und direkter aus dem Weg räumen.
Obwohl ich davon ausgehe, daß jeder OS/2- und eComStation-Anwender die Warpstock Europe kennt, müssen dennoch in regelmäßigen Abständen Nachrichten über die Konferenz verbreitet werden. Viele Leute überlegen sich zwar erst in den letzten Tagen zur Warpstock Europe zu kommen, aber eine frühzeitige Information ist auch wichtig. Es gibt ja durchaus Leute, die sich den Termin für die Warpstock Europe schon einmal längerfristig in den Terminplaner einschreiben wollen.
Was kommt 2006?
Letzteres ist auch ein wichtiger Grund für diesen Artikel. Anders als in Amerika, wo es eine zentrale Organisation für die Warpstock gibt, muß sich in Europa jedes Jahr wieder ein Team finden, welches die Warpstock Europe ausrichten möchte. Natürlich hat das Vor- und Nachteile. Ein Nachteil liegt daran, daß niemand die Initiative ergreift und aktiv nach einem Veranstaltungsort sucht. Letztes Jahr hat letztendlich Roderick Klein von Mensys die Initiative ergriffen und nach Möglichkeiten für die Ausrichtung der Warpstock Europe gesucht. Ich hoffe eigentlich, daß sich dieses Jahr von alleine eine Gruppe findet, die die Warpstock Europe 2006 gerne ausrichten möchte!
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, die Warpstock Europe zu organisieren ist ein ganz anderes Erlebnis als einfach nur als Besucher dabei zu sein. Man lernt viele Leute kennen und bekommt einen guten Einblick in die verschiedenen Aufgaben, die während einer Konferenz zu bewältigen sind. Hat man so etwas mal als Organisator mitgemacht, hat man gleich einen ganz anderen Blick, wenn man mal wieder als Besucher auf einer Konferenz ist. Ich möchte dieses Erlebnis jedenfalls nicht missen!